Marcel, 27. 07. 2013

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Joanna, 18. 07. 2013

Eine echte Überraschung – ein sehr angenehmer Ort. Vielleicht lag es aber auch an den Quallen…

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Marcel, 01. 07. 2013

Man hört vieles über das veränderte Umweltbewusstsein auf Mallorca, über Baustopps, Abrisse der schlimmsten Hotelanlagen, moderaten und umweltfreundlicheren Umgang mit dem Grund und Boden, den Küsten … Entsprechende Reportagen sollen den schlechten Ruf, den Mallorca vermutlich seit über dreißig Jahren hat, verbessern. Nun, das mag zum Teil zutreffen, denn einige Mallorquiner haben angefangen, über ihre Insel ein wenig anders nachzudenken als nur in den Kategorien des Profits. Das hat seine Gründe: das Meer um Mallorca ist so gut wie leer. Kleine Fische wird man noch antreffen und eine zeit lang vielleicht noch den Oktopus (bis der auch weggegessen ist), die Küsten an der Ost- und Südseite sind so gut wie zugebaut. Da man nicht mehr in die Horizontale gehen kann, so versucht man es nun in die Vertikale – dies allerdings "moderat".

Mit anderen Worten: Man kommt hier und da zwangsläufig ins Grübeln. Doch von echtem Umdenken und der Idee der Nachhaltigkeit ist nichts zu spüren – da können die Reportagen noch so viele schöne Berggegenden von Mallorca zeigen, die es tatsächlich auch noch gibt. Denn ein Umdenken kann nur in den Köpfen einzelner Menschen, nicht zuletzt auch jener, die als die "Zukunft" gelten. Diese "Zukunft" ist aber durchaus erschreckend, und ihr begegnet man direkt in einer der wenigen noch unverbauten Buchten an der Ostseite Mallorcas. Geschätzte 30 Boote zwängen sich in die enge ’naturbelassene‘ Bucht. Junge Leute trinken sich komatös,(und es waren Spanier), werfen Flaschen und Chipstüten über Bord, die Männer pinkel von der Reling herunter, bestrahlen mit lauter Musik aus megagroßen Boxen die gesamte Bucht. Und, weil dem noch nicht genug ist, kommen zwei große Ausflugsboote hinzu, manövrieren in die bereits überfüllte Bucht hinein, um den Touristen die unter Naturschutz stehende Grotte zu zeigen, die sie fast ganz mit ihrem Boot ausfüllen. Dann wird bei laufenden Motoren eine Pause eingelegt, damit die Touristen just hier ins Wasser gehen. Umdenken? Umweltbewusstsein bei den Bootsbesitzern oder Touristen? Umweltschutz, Küstenschutz, Patrouillen? Absolute Fehlanzeige. Dafür rücken die Baukräne immer näher, denn schließlich will ja jeder das eigene Appartement oder – je nach Geldbeutel – das teure Haus oder das billige Hotelzimmer. Aber solange Umweltschutz etwas spießiges oder für dicke Portemonnaie ist, solange wird es de facto kein Umdenken und keine Nachhaltigkeit geben.

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Marcel, 04. 06. 2013

Es ist eine der größten und relativ gut erhaltene Talaiot- oder Talayot-Siedlung auf Mallorca. Die Talayot-Kultur ist eine prähistorische Megalithkultur der Bronze- und Eisenzeit und hat sich ca. 1300 v. Chr. auf Mallorca und Menorca entwickelt – die ältesten Bauten und die längere Bautätigkeit ist auf Menorca zu verzeichnen, nämlich bis ins 2. n. Chr. Lange Zeit nahm man an, dass die Kultur mit den ersten Siedlern aus dem östlichen Mittelmeer kam. Dies scheint aber nicht mehr konsensfähig zu sein, vielmehr ist man der Ansicht, dass es sich hierbei um eine autonome Entwicklung handelt, die im westlichen Mittelmeer statt fand: Mallorca, Menorca, Korsika und Sardinien. Dort findet man überall ähnliche Anlagen, deren Charakteristik die Wohn- bzw. Wachtürme inmitten einer Siedlung sind. Talaiot/Talayot bedeutet „Beobachtungs- und Wachturm“, das seinen Ursprung im arabischen atalaji für „Wache“ hat.

Eine gute Zusammenfassung zur Talayotkultur auf Wiki: Talayot

Wir besichtigten das S’Hospitalet Vell auch Capocorp Vell genannt. Es war schon später Nachmittag an einem heißen Tag als wir vor dem Kassenhäuschen, das gleichzeitig auch der Ausschank und das Infobüro der Anlage ist, standen. Die Dame hatte offenbar Kopfschmerzen (Aspirin neben dem Wasserglas) und eindeutig schlechte Laune. Wir waren die einzigen Besucher dieser recht großen, von Agrarland umgebenen Anlage, die früher sicherlich um einiges größer war; eine Siedlung mit beinahe städtischem Charakter. Man kann sich unschwer vorstellen, dass es hier ursprünglich viel mehr an intakten Gebäuden zu sehen war, die aber nach und nach unter der Hand der Bauern und anderer “Interessenten” verschwanden.

Die ersten Ausgrabungen fanden hier schon 1919 statt. Reste eines Rundturms aber auch die eines viereckigen Turms, was sehr ungewöhnlich ist, sowie auch überdachte Verbindungswege – eher “Tunnels” – zwischen den Häusern machen die Anlage interessant. Auch die Größe der ursprünglichen Häuser muss beachtlich gewesen sein. Früher umgab die Siedlung natürlich eine Mauer, von der heut kaum etwas übrig ist. Man betrachte um so genauer die benachbarte Häuser und nicht zuletzt die Kathedrale von Palma, wo viele Talayots ihr Ende fanden. 

Zum Nachlesen: Capocorp Vell und S’Hospitalet

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Weiter ging es zu dem Leuchtturm Cap Blanc, im ehemaligen Militärsperrgebiet. Das Militär ist wohl abgezogen und hat wunderbar naturbelassene Areale zurückgelassen. Ich finde immer wieder, dass man dem Militär dafür dankbar sein soll. Wenigstens etwas Gutes hat die Sache dann doch und manchmal ist es von unschätzbaren Wert. Man kann nur hoffen, dass das Gebiet nicht so schnell an Investoren verkauft wird (größte Hoffnung: das Militär behält es). Durchgeschnittene Zäune machen die “Begehung” der Anlage einfacher. Alte Mallorquiner und junge Touristen promenieren die ehemalig gesperrten Pisten entlang. Das hat etwas ungemein… befreiendes … und etwas surreales auch.

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Marcel, 03. 06. 2013

Dieses Wochenende war kulinarisch sehr durchwachsen. Heute jedenfalls ein „Schwarzer Freitag“ diesbezüglich. Dabei haben wir uns nach dem kulinarischen Führer „Mallorca geht aus“ gerichtet, und weit nach Cala Figuera zu „PuraVida“ gefahren…
Die Klientel hätte uns eine Warnung sein sollen, war es aber nicht…

Dafür an zwei vorhergehenden Tagen wunderbare Speisen! Hier ein Japanisch motiviertes Rindsfilets mit Teriakisoße in „Sa Sal“ bei uns im Ort.

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Marcel, 03. 06. 2013

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Joanna, 22. 05. 2013

Das Santuari de la Mare de Déu de Bonany ist unweit des kleinen Ortes Petra. Der Legende nach wurde hier eine Muttergottes-Figur von einem Hirten oder Bauer gefunden, die selbstverständlich bald wundertätig wurde. Während der arabischen Fremdherrschaft hat man diese Figur angeblich in einer Höhle versteckt, so dass sie diese Zeit mehr oder weniger unbeschadet überstand. (Mag aber auch sein, dass der Hirte dieses Versteck wiederfand. Jemand der spanisch spricht kann das sicherlich in der Ermita nachfragen oder nachlesen.) Nach der christlichen Rückeroberung viele hunderte Jahre später, nämlich 1229, kam die Statuette wieder ans Licht.  Der Ursprung des Sanktuariums war aber eine kleine Kapelle aus dem 17. Jh. Neobarock und Neoklassizismus überwiegen im Inneren der Kirche, die im 19. und 20. Jh. im Prinzip neu gebaut wurde.

Wenig Informationen sind über diesen Ort (vielleicht mehr auf spanisch) zu finden. Im Internet folgender Beitrag: „1609 war ein gutes Jahr für die Bewohner des Pla de Mallorca: Nach Jahren der Dürre und des Hungers fiel endlich wieder Regen – die Gebete zur Muttergottes hatten geholfen. Zum Dank bauten sie eine Kapelle auf einen frei aufragenden Berg zwischen Vilafranca, Petra und Sant Joan auf der Inselebene Es Pla, die seither zur Erinnerung einfach Bonany heißt – das „gute Jahr“. 1697 wurde das kleine Gotteshaus barock erweitert; das heutige doppeltürmige Gebäude ist jedoch ein Neubau aus den Jahren 1920/25. Die darin verehrte Holzstatue der Mare de Déu de Bonany soll der Legende nach aus dem Mittelalter stammen und während der Araberherrschaft von Christen versteckt worden sein.“

Ein anderer Internetbeitrag ergänzt: „In der Nähe von Petra steht das Kloster Monasterio de Bonany in einem beeindruckenden Naturschutzpark. Hier studierte der Franziskanermönch Fray Juníper Serra, der im 18. Jahrhundert unter anderen Städten Amerikas auch in Los Angeles, San Francisco und San Diego missionierte.“ An einer anderen Stelle heißt es aber vorsichtiger – und wahrscheinlicher -, dass “ Bonany die Kirche war, in der Fray Junípero Serra, Einwohner Petras und Evangelist in Kalifornien, seine letzte Predigt hielt. Das Sanktuarium verfügt über eine Herberge mit 5 Zellen. Jeden Osterdienstag findet hier eine Vespermahlzeit statt, die eine grosse Anzahl von Pilgern aus Petra, Santa Eugènia und Vilafranca de Bonany vereint.“

Die Ermita ist – wie so häufig auf Mallorca – sehr schön gelegen! Und übrigens mit Grill- und Picknickmöglichkeiten ausgestattet. Wahrscheinlich eine Umwidmung jenes Platzes, das für die Versorgung oder auch Campierung der Pilger vorgesehen war. Die Kirche hat die Form eines Kreuzes und einen sehr schönen stimmungsvollen Vorplatz mit einem alten Brunnen. Die Ermita ist aufgegeben, aber man kann wohl tatsächlich in einfachen Unterkünften dort übernachten. „Das umzäunte Gebiet“, so heißt es, „verfügt auch über ein Gasthaus und bis 1991 war es von den Eremiten bewohnt“. Das Gasthaus haben wir leider nicht gefunden.

Die Hauptanziehungspunkt des Sanktuariums ist die Muttergottes-Figur: Die Statuette ist auf den ersten Blick (m.A.n.) nicht ganz im ursprünglichen Zustand, um genauer zu sein: sie wirkt auf mich nicht wie geschnitzt, doch es heißt, die Figur sei eine gotische Schnitzarbeit. Wobei die heutige Fassung und der Zustand über das tatsächliche Alter täuschen kann. Auffällig ist ihre ‚Rundheit‘. So eine pralle und niedliche Muttergottes habe ich noch nie gesehen. Man beachte bitte auch die schönen Ähren. Dass es hier um wörtliche und übertragene Fruchtbarkeit zugleich geht, kann man gut nachvollziehen.

Joanna, 22. 05. 2013

Petra ist der Geburtsort des Franziskanermönchs und Missionars Miquel Josep Serra i Ferrer, der 1713 in diesem kleinen Städtchen geboren wurde. Besser bekannt als Junipero Serra, der nach Mexiko auswanderte und von dort aus über 21 Missionshäuser gründete unter anderem das heutige San Francisco in den U.S.A. Seine Büste steht im Kapitol in Washington D.C. 1988 hat ihn Pabst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Ansonsten ist der Ort nicht besonders bekannt – außer vielleicht dadurch, dass es mit seinen Versuchen, aus der Armut herauszukommen, wenig Glück hatte. Es war der Weinanbau, der den Ort retten sollte, aber leider nicht funktionierte. Grund dafür waren die in großen Mengen günstig bis billig produzierten Weine aus dem spanischen Festland.

Seit den 1990er Jahren aber greifen die „Wein-Maßnahmen“, denn Petra hat einige gute Tropfen vorzuweisen und ist ein anerkanntes Weinanbaugebiet geworden. Der Boden hat gute Eigenschaften: „Der Grund besteht aus kalkhaltigem Gestein (Mergel und Dolomit), wodurch sich ein kalk- und tonhaltiger Boden mit einem leicht alkalischen pH-Wert gebildet hat und die Erde Tönungen aufweist, die von der Rotskala bis fast ins Weiße reichen.“ (Wiki)

Als erstes besuchten wir das (ehemalige) Franziskanerkloster bzw. das Konvent Convent de Sant Bernardí aus dem Jahre 1677. In der Klosterschule wurde Junipero Serra unterrichtet. Man muß klingeln und nach einer gewissen Zeit hört man schlürfende Schritte und ein alter sehr netter Mann öffnet die Tür und den Eingang sowohl zu der Konventkirche als auch zu einer kleinen Ausstellung zum Leben und Wirken von Junipero Serra. Kleine Texttafeln und große Bilder aus Glassplitter beschreiben und illustrieren das Leben des Missionars. Alles etwas verstaub und leicht skurril, aber sehr nett und erhaltenswert – unbedingt Geld spenden (was wir natürlich taten).

Die auf Mallorca allgegenwärtigen Krippen und … Schafe. Man beachtet die liebevolle Szenerie auf dem Abschlußbogen.

Die andere, schon vom weiten sichtbare Kirche ist San Pere (Pfarrkirche), die Taufkirche von Junipero Serra (das Taufbecken steht noch). Sie ist ein gewaltiger Bau, schmucklos außen (wie so viele Mallorquinische Kirchen) und mit einer großen Rosette ausgestattet. (Seltsamerweise haben wir kein Foto von dieser Kirche gemacht…) Innen jedoch eine kunsthistorische Überraschung.

Es handelt sich dabei um – meiner Ansicht nach – ein niederländisches vielleicht flämisches Retabel aus dem 15. Jh. Die Mitte – ob ursprünglich in der Fassung und an der Stelle kann ich nicht beurteilen – ist im Hochrelief und mit punziertem Gold gefasst. Eine wirklich schöne Arbeit, die ein wenig an vielleicht Süddeutschland/Oberrhein erinnert. Ich habe bisher in keinem Reiseführer etwas dazu gefunden. Vielleicht liegt es daran, dass es bis vor ein paar Jahren noch in einem furchtbar schlechten Zustand war. Erst die Restaurierung hat die herausragende Arbeit der Mitteltafel (auch die Malereien sind gut) hervorgeholt.

Die Frauen, die fleißig die Kirche putzten und schmückten, haben mich vor diesem Altar ‚erwischt‘ und über die Kirche, den Ort etc. zu informieren versucht . Eine Unterhaltung war nicht möglich, aber alle Seiten haben sich viel Mühe in der Kommunikation gegeben. Jedenfalls hat die Dame – offenbar merkte sie mein Interesse an mittelalterlicher Kunst – mich auf ein anderes Kleinod der Kirche aufmerksam gemacht: ganz am Ende der Westseite gibt es eine schmucklose, dunkle Kapelle, in der (gleicherweise neu restauriert) Reste eines mittelalterlichen Retabels ausgestellt werden (Schalter betätigen, dann sieht man auch mehr). Möglicherweise frühes 15. Jh. oder die gleiche Zeit und Hand wie das andere Retabel. Überdauert hat nur eine Tafel mit der Darstellung zweier Heiliger Heiler: Cosmas und Damian (ihre Reliquien übrigens in Essen und Münster!).

Ansonsten hat der Ort einen netten Hauptplatz, der ganz und gar mit Tischen und Stühlen der benachbarten Cafes gefüllt ist. Das Restaurant des Hotels am Platz soll gut sein. Wir haben auch noch zwei weitere interessante Location ‚entdeckt‘, aber nichts davon ausprobiert. Nächstes Mal.

Joanna, 07. 05. 2013

Diese hübschen kleinen Segelqullen habe ich heute von der Klippe aus betrachtet, und hielt sie für Blüten. Bis ich sie genauer ansah… Traurig, sie sind zu tausenden und Abertausenden heute auf Mallorca gestrandet und eben auch in Porto Cristo.

Die kleinen Quallen sind übrigens nicht giftig.

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