Marcel, 17. 06. 2010

Aeolos, der Gott der Winde, nahm Odysseus und seine Gefährten auf seiner schwimmenden Insel Aiolia, die heute gerne mit einer der Äolischen Inseln (deren Namen sich daher ableitet) oder mit Ustica identifiziert wird, gastfreundlich auf. Für deren Heimkehr gab er ihnen einen Sack mit günstigen Winden mit auf die Fahrt, welcher verschlossen bleiben sollte. Die Gefährten des Odysseus allerdings öffneten den Sack und alle Winde entwichen gleichzeitig, so dass sie nach Aiolia zurückgetrieben wurden. Eine erneute Bitte um günstige Winde wurde jedoch von Aeolos abgewiesen.

Bei unserer nächsten Tour werden wir auch bei Aeolos anfragen müssen. In den letzten zwei Wochen haben wir den Großteil der Strecke unter Motor zurücklegen müssen. Wir hatten den Wind von vorne oder gar keinen Wind. Da sehnen wir uns schon den Herbst mit seinen Stürmen herbei…

Homer: Odyssee, 10. Gesang

Und wir kamen zur Insel Äolia. Diese bewohnte
Äolos, Hippotes‘ Sohn, ein Freund der unsterblichen Götter.
Undurchdringlich erhebt sich rings um das schwimmende Eiland
Eine Mauer von Erz, und ein glattes Felsengestade.

Ilions Macht, der Achaier Schiffen, und unserer Heimfahrt;
Und ich erzählt‘ ihm darauf umständlich die ganze Geschichte.
Als ich nun weiter verlangte, und ihn um sichre Geleitung
Bat, versagt‘ er mir nichts, und rüstete mich zu der Abfahrt.
Und er gab mir, verschlossen im dichtgenäheten Schlauche

Vom neunjährigen Stiere, das Wehn lautbrausender Winde.
Denn ihn hatte Kronion zum Herrscher der Winde geordnet,
Sie durch seinen Befehl zu empören oder zu schweigen.
Und er knüpfte den Schlauch mit glänzendem silbernen Seile
Fest in dem hohlen Schiffe, daß auch kein Lüftchen entwehte.

Vor mir ließ er den Hauch des freundlichen Westes einherwehn,
Daß sie die Schiff‘ und uns selbst heimführeten. Aber dies sollte
Nicht geschehn; denn wir sanken durch eigene Torheit in Unglück.
Schon durchsegelten wir neun Tag‘ und Nächte die Wogen;
Und in der zehnten Nacht erschien uns das heimische Ufer

Joanna, 14. 04. 2010

Artemis (altgriechisch Ἀρτεμίς; neugriechisch Άρτεμις) ist in der griechischen Mythologie:

  • Die Göttin der Jagd, des Waldes, „Göttin der Tiere“, aber auch die Hüterin der Frauen und Kinder.
  • Sie ist gleichzeitig die Göttin der Keuschheit und der Fruchtbarkeit, die hier nebeneinander stehen.
  • Sie zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten im griechisch-römischen Pantheon.
  • Artemis wurde schon im 5. Jahrhundert mit Mondgöttinen Hekate, in der hellenistischen Theologie mit Selene gleichgesetzt, in der römischen Kaiserzeit dann mit verschiedenen Göttinnen, vor allem aber als  Mondgöttin mit der Isis und als Jägerin mit Diane.
  • Wie Hestia oder Athene ist A. eine jungfräuliche Göttin von keinem Mann/Gott abhängig.
  • Verbietet unter Strafen ihren eigenen Anhängerinnen eine Defloration.
  • Zwillingsschwester des Gottes Apollon.
  • Beschützerin der Jugend, insbesondere junger Frauen.

Da Hunde als Wächter der Unterwelt Artemis häufig begleiten, wird sie teilweise auch als Unterweltgöttin betrachtet und mit der Hexengöttin Hekate gleichgesetzt wird. (Hekate ist die meist mißverstandene Göttergestalt der Antike!) A. jagt nach einigen Sagen in Neumondnächten, während sie in den übrigen Nächten den Mondwagen über den Himmel lenkt.

Herkunft und Geburt

Hesiod gibt Leto und Zeus als die Eltern von Artemis. Ihr Zwillingsbruder ist Apollon.

Die von Zeus geschwängerte Leto war auf der Flucht vor dessen eifersüchtiger Ehefrau Hera. Diese bewirkte jedoch, daß kein einziger Ort der Erde Leto einen Platz zum Gebären bieten sollte. Nur die Insel Ortygia – die von Zeus (ja, schon wieder) verfolgte Asteria verwandelte sich in eine Wachtel um dem Supergott zu entkommen, als das nicht half stürzte sie sich ins Meer, wo die „Wachtelinsel“ Ortygia entstand , die unfruchtbar und ein schwimmendes Eiland war, erklärte sich bereit, sie aufzunehmen.(Ortygia wird mit der Kykladeninsel Delos oder mit einer sizilianischen Insel vor der Südküste identifiziert.) Ortygia ist auch der Beinahme von Artemis geworden (s.u.).

Athene und alle Göttinnen des Olymp standen ihr als Geburtshelferinnen zur Seite, als Leto neun Tage und Nächte in schmerzhaften Geburtswehen lag. Hera willigte schließlich ein, die Geburtsgöttin und seine Tochter Eileithyia zu senden. Woanders heißt es, Hera habe seine Tochter beauftragt, die Wehen der Leto zu verlängern. In dem Moment, als Eileithyia vom Olymp kommend die Insel betrat, setzte bei Leto, die sich an den einzigen Baum auf der schwimmenden Insel, eine Palme, klammerte, die Geburt ein. Zuerst kam Artemis und bald danach, mit Eileithyias Hilfe, der Zwillingsbruder Apollon zur Welt. Artemis half bei der Geburt ihres Bruders. Deshalb beteten die Frauen zu Artemis um eine leichte Geburt. Aber auch Eileithyia wird besonders auf Kreta verehrt.

Darstellungen & Attribute

Ihre berühmtesten Attribute sind:

  • der Pfeil und der silberne Bogen, welcher ihr von den Zyklopen geschenkt wurde und gelegentlich auch die Mondsichel symbolisiert. Er diente ihr als Waffe, um treffsichere Pfeile gegen die Sterblichen zu senden und um Krankheiten unter die Menschen zu bringen,
  • das Wermutkraut (lat. „Artemisia absinthium“) und die Zypresse,
  • unter den Tieren werden mit ihr vor allem Hunde, Hirsche und Bären assoziiert (aber auch Katzen, Skorpione),
  • „Herrin der Tiere“ (so bezeichnet in der Ilias), deren Junge unter ihrem Schutz stehen,
  • Begleiter sind neben anderen Jungfrauen vor allem Hunde. Hunde sind traditionellerweise Wächter des Tores zur Unterwelt.

Das klassische Bild der Artemis entspricht dem einer jungfräulichen Jägerin, die allein oder von gleichfalls jungfräulichen Nymphen/Frauen begleitet durch die Wälder streift. Gemäß den Mythologien war sie nie verheiratet, war keinem Manne untertan, sondern frei und kinderlos. Gleichzeitig schützt sie Frauen jeden Alters sowie Kinder beiderlei Geschlechts.

Gleichwohl hat Artemis hat den Ruf einer grausamen und strengen Göttin: Beispielsweise steht sie mit Männern auf dem Kriegsfuß, da sie jene für die Geburtswehen der Frauen verantwortlich macht. In dieser Funktion als Hüterin der Gebärenden wird sie mitunter mit Eileithyia oder Hera gleichgesetzt.

Der zerstörerische Aspekt der Artemis wurde vor allem bei abnehmendem Mond geehrt. Artemis war eine wilde, unzähmbare Göttin, die Leben nicht nur gibt, sondern auch nimmt. Als die jungfräuliche Göttin der Jagd und des Naturlebens war ihr Kult aber mit dem Baumkult verwandt. Als Herrin der Tiere war sie besonders mit Hirsch und Bär verbunden.

Wurde ihr Bruder dem Sonnengott gleichgesetzt, so war Artemis die entsprechende Mondgöttin (Identifikation mit Selene).

Von den Zyklopen bekam sie einen silbernen Bogen, Köcher und Pfeile. Mit diesen Utensilien streifte sie durch die Wälder und Schluchten. Sie wurde von ihren Hunden und von den wilden Tieren begleitet, die ihr unterwürfig waren, und jagte mit Vorliebe Hirsche. Ihre Gefährtinnen mußten ihre Jungfräulichkeit bewahren, um nicht wie Kallisto ihrem Zorn anheim zu fallen. Der Bogen diente ihr aber auch als Waffe, um ihre sanft tötenden Pfeile gegen Sterbliche zu senden und um Seuchen und Epidemien unter die Menschen zu bringen. Die Frauen heilte sie oder sandte ihnen ein Leiden, das dazu führte, daß sie an den Folgen einer Geburt starben. In anderen Erzählungen wird sie dafür gepriesen, junge Frauen, die bei der Geburt starben, einen schnellen und schmerzlosen Tod ermöglicht zu haben.

Artemis kämpfte mit den Olympiern gegen die Giganten. Außerdem verfolgte sie mit Apollon die Feinde ihrer Mutter. Sie erlegte den Giganten Tityos, der versucht hatte, Leto zu vergewaltigen, und beteiligte sich an der Ermordung der Kinder der Niobe. Zu ihren Opfern gehörte auch der Jäger Aktaion, der sie nackt beim Bade mit Nymphen überrascht hatte, sowie Orion. (Siehe das Sternbild des Orions!)

Artemis verlangte von Herakles und Agamemnon eine Rechtfertigung und Büße für die Erlegung einer ihr heiligen Hirschkuh. Beide Männer habe sich gebrüstet, besser zu jagen als die Göttin.Von  Agamemnon soll Iphigenie (die Tochter des Königs) als Opfer gefordert haben: Während des Trojanischen Krieges hinderte Artemis die Flotte unter Agamemnon so lange daran, nach Troja zu segeln, bis sie ihr ein Opfer dargeboten haben. Iphigenie wurde dann eine Pristerin der Göttin im Land der Tauren (s.u.).

Verehrung und Varianten

Die Statue der Artemis in Ephesus stellt sie über und über bedeckt mit Brüsten (nach anderer Deutung handelt es sich um Stierhoden) dar, was sie als Ernährerin aller Lebewesen verkörpert. Die „vielbrüstige“ Artemis aus Ephesus war die Patronin der Ernährung, der Fruchtbarkeit und der Geburt. In dieser Funktion wurde sie jedoch von ihrem eigenen Zwillingsbruder Apollon bekämpft: Auf der ihm geweihten schwimmenden Insel Delos waren Geburten verboten. Schwangere Frauen wurden von der Insel entfernt, um den Gott nicht durch eine Geburt zu erzürnen. Dies ist sowohl höchst widersprüchlich als auch besonders interessant, denn Delos wird mit der Insel Ortygia gleichgesetzt, auf der Leta ihre Zwillingskinder Artemis und Apollon unter starken Wehen zur Welt brachte. Artemis wird nach dieser Insel gleichfalls benannt und sie ist es diejenige, die sich um Schwangere kümmert. Apollon als der Zweitgeborene und damit ‚traditionell‘ schwechere der beiden zieht andere Schlüsse aus dem frühkindlichen Erlebnis und will daran nicht erinnert werden. Artemis nimmt es zum Ausgangpunkt, was dagegen zu tun.

Andererseits lautete ihr Name in Sparta „Artamis„, was soviel bedeutet wie „Schlächterin“.

Auch die neusteinzeitliche Artemis scheint eine blutrünstige Göttin gewesen zu sein, wenn man sich summa summarum der Sagen um ihre Taten vergegenwärtigt. Auf Tauris opferten die Frauen unter der Hohepriesterin Iphigenie alle Männer, die sich an die Küste verirrten. In Hierapolis wurden Männer durch Hängen am Artemis-Tempel geopfert. In Attika besänftigte man Artemis durch symbolische Enthauptungen (bei denen der Hals eines Mannes mit dem Opferschwert geritzt wurde, bis Blut floß).

Der zerstörerische Aspekt der Artemis wurde vor allem bei abnehmendem Mond geehrt. Sie führte die nächtliche Jagd an während welcher sie den gehörnten Gott/Jäger Aktaion in Stücke riß. In der Realität wurde diese Jagd von Artemis-Priesterinnen nachgespielt, die mit Hundekopf-Masken bedeckt waren und einen als Hirsch verkleideten Mann jagten.

Übrigens…

Der irische Schriftsteller Eoin Colfer benannte seine Romanfigur Artemis Fowl nach der griechischen Göttin und läßt dieses Fowl erklären: „Artemis ist normalerweise ein Frauenname, nach der griechischen Göttin der Jagd. Doch ab und an taucht ein Mann auf, der wegen seines Talents für die Jagd das Recht erlangt, den Namen zu tragen.“


Quellen

http://en.wikipedia.org/wiki/Artemis

http://goetter-portal.de/goetter.php/griechische-goetter/1/57/Artemis

http://www.die-goetter.de/artemis

http://www.mythologica.de/artemis.htm

Joanna, 06. 04. 2010

  • griechischer Meeresgott,
  • Bruder des Zeus,
  • Gott der Winde und der Stürme,
  • Schutzgott der Seefahrer
  • Bei Homer ist er auch der „Erderschütterer“,
  • Beinamen: unter anderem: Aegeus, Erechthreus, Elymnius, Genesius, Heliconius, Hippius und Isthmius,
  • römisch: Neptun

Poseidon ist der Sohn des Kronos und der Rhea. Nach seiner Geburt verschlang ihn sein Vater, und erst sein letztgeborener Bruder Zeus, der nicht verschlungen wurde, weil ihn Rhea in einer Höhle versteckte, errettete ihn und seine anderen Geschwister mithilfe der Titanen. Die Geschwister teilten die Herrschaft der Welt unter sich auf: Zeus erhielt den Himmel, Hades (ein weiterer Bruder Poseidons) die Unterwelt und Poseidon den Ozean (vgl. Ilias XV,190 ff.) (Ὠκεανός).

Nach der Auffassung von Herodot war Poseidon ursprünglich ein libyscher Gott.

Poseidon unterliegt Athene im Streit um Schirmherrschaft für Athen. Auch im jahrelangen Ringen um das Schicksal des Odysseus verliert Poseidon gegen Athene, den er mit schweren Stürmen verfolgt (s.u.), doch Athene beschützt Odysseus mit der gleichen Hingabe wie Poseidon ihn zu verderben sucht.

Poseidon war Gott des delphischen Orakels, bevor Apollon dies übernahm, und mit Athene auch der Schutzgott der Stadt Athen. Auch war er Schutzgott der Stadt Pylos. In Eleusis galt er als Vater des Königs Oilmophos, in Troizen als Vater des Theseus. Außerdem gab es ihm zu Ehren einen Hippioskult, da das Pferd (altgriech. Ἵππος) zu seinen Attributen gehörte. Im Attischen Kalender gab es einen ihm geweihten Monat.

Verehrung in der griechischen Antike

  • Tempel in Rhodos, Korinth und in vielen Hafenstädten,
  • Die Art der Verehrung ist vor allem besänftigend,
  • Poseidon wird vor allem von den Seefahrern verehrt. Sie bitten um die richtigen Winde, ruhige See. Oder sie versuchen, seinen stürmischen Zorn zu besänftigen,
  • Im antiken Griechenland wurden dem Meeresgott Pferde geopfert, indem sie ins Meer geworfen wurden,
  • Poseidon wird auch oft mit Atlantis in Verbindung gebracht.

Seefahrer beteten zu Poseidon für eine sichere Überfahrt und opferten ihm Pferde, die sie im Meer versenkten. Wenn er gut gelaunt war, erschuf Poseidon neue Inseln und ließ die See still und schiffbar sein. Wenn er ergrimmte, stach er mit seinem Dreizack in die Erde, verursachte so Erdbeben, Überschwemmungen und brachte Schiffe zum Sinken.

Ehe & Liebe(n)

Poseidon war mit Amphitrite verheiratet und hatte mit ihr den Sohn Triton – der Wellengott der Griechenund -, die Töchter Rhode und Benthesikyme. Außerdem ist er der Ziehvater der Athene.

Zahlreiche Liebschaften – oft mit Meernymphen (Nereiden, Okeaniden) – führten zu weiteren Kindern:
Den Riesen Orion, den Pferd Arion.
Mit einer Okeanide: Polyphemos, den Riesen, d.i. der einäugige menschenfressende Zyklop, der die Insel Sizilien bewacht. Odysseus sticht ihm sein einziges Auge aus.
Mit Medusa: Pegasus, das geflügelte Pferd (der Inspiration).
Mit der Erdgöttin Gaia: Antaios. Antaios ist der Riese, der den Eingang nach Libyen bewacht. Er wird erst von Herakles getötet.

Poseidon hatte auch 5 Zwillingspaare mit der sterblichen Kleito, der einzigen Bewohnerin der Insel Atlantis. Die 10 Kinder dieser Verbindung waren Atlas & Gadeiros alias Eumulus, Ampheres & Euaimon, Mnaseas & Autochthon, Elasippos & Mestor, Azaes & Diaprepes. Unter ihnen teilte er das Land (Atlantis) auf und machte sie zu den 10 Königen von Atlantis, wobei Atlas die Herrschaft von Poseidon übernahm und so der erste unter ihnen und König der Hauptinsel wurde. (Atlas ist nicht mit dem Titan Atlas zu verwechseln.)

Zu Poseidons Söhnen zählt der Ringkämpfer Kerkyon. Er liebte auch den jungen Pelops und schenkte ihm ein prächtiges Gespann. Manche Quellen sprechen davon, Poseidon sei der Vater des Brüderpaares Otos und Ephialtes, den Aloiden, deren Mutter Iphimedeia ist.

Darstellungen

  • Dreizack,
  • Pferde, Zaumzeug,
  • Pegasus, das geflügelte Pferd,
  • Muschel, Fische, Delfine,
  • Das Meer, insbesondere die Meerestiefe,
  • Sturm, Wind, Wellen,
  • Erderschütterer, Erdbeben, Überschwemmungen,
  • Blaue Augen,
  • Blaulichtes Haar,
  • Meist nackt oder halbnackt.

In der Kunst wird Poseidon mit einem Streitwagen dargestellt, der von großen Hippokampen gezogen wird. Oft wird er mit dem Dreizack zusammen mit Delphinen dargestellt. Manchmal wird er gemeinsam mit Athene dargestellt, da er sich mit ihr um die Herrschaft von Attika gestritten hat. Häufig findet man auch Darstellungen der Hochzeit des Poseidon mit Amphitrite, die meist auf einem Wagen gezogen von Pferden, begleitet von Triton und Nereiden dargestellt sind.

Übrigens: Im Archäologischen Nationalmuseum von Athen steht die antike, 2,09 m große Bronzestatue des „Gottes aus dem Meer“, häufig als „Poseidon von Kap Artemision“ (Fundort an der Nordspitze Euböas) bezeichnet. Inzwischen sind die meisten Archäologen jedoch der Ansicht, dass es sich dabei um eine Zeusstatue handelt, die in der leeren rechten, erhobenen Hand ein waagerechtes Blitzbündel trug, da Zeus der einzige Gott mit diesem Attribut ist. Poseidon hielt seinen Dreizack in antiker Darstellung nie waagerecht. Vergleiche der Gesichtsformen mit anderen Skulpturen des Strengen Stils des 5. Jahrhunderts unterstützen diese These.

~~> http://www.theoi.com/Olympios/Poseidon.html


Weitere Zusammenhänge & Verarbeitungen

Am bekanntesten ist Poseidon für seinen unerbittlichen Hass auf Odysseus, zumal dieser auf seiner zehnjährigen Odyssee seinen Sohn Polyphem blendete, wie Homer berichtet. Außerdem hatte Odysseus das dem Poseidon heilige Pferd dazu missbraucht, die Trojaner zu überlisten.

In Platons Atlantis-Dialogen wird Poseidon als Stammvater des Herrschergeschlechtes von Atlantis dargestellt.

Charakter

  • zornig, streitsüchtig, ungestüm, stürmisch, eher männlich als väterlich
  • grimmig, ein Meeresgott, den man um gutes Wetter bitten oder besänftigen musste,
  • einsam, verschlossen,
  • eigenständig handelnd gegenüber den olympischen Göttern,
  • Zürnend lebte Poseidon getrennt von den übrigen Göttern in Äthiopien, wo die Sonne sowohl auf- als auch untergeht (Homer: Odyssee 1.20ff. und 1.67ff.).

Buch

In der Jugendbuchreihe „Percy Jackson“ des Amerikaners Rick Riordan ist Poseidon der Vater des jungen Helden, der im ersten Teil erfährt, dass er ein Halbgott ist.

Film

In der Verfilmung „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ wird Poseidon von Kevin McKidd gespielt.

Link zu Poseidon (und anderen Göttern)

http://www.dodekanes.eu/mythologie.html

Quellen

Texte in Auszügen – ohne und mit Kennzeichnung – sind folgenden Quellen entnommen:

Wikipedia

www.die-goetter.de

http://www.theoi.com/Olympios/Poseidon.html

Joanna, 26. 02. 2010

Asklepios, griechisch Ἀσκληπιός = herausgeschnitten, lateinisch Aesculapius, deutsch Äskulap, ist der Sohn des Gottes Apollon (der wiederum Sohn von Zeus ist) und der sterblichen königstochter Koronis.

In der griechischen Mythologie gilt er als der Gott der Heilkunst. Die Schlange, die sich in den meisten Darstellungen um den Äskulapstab windet, weist ihn zu den Chthonischen oder den Erd-Gottheiten.

Den Asklepios-Mythos gibt es in drei Varianten, von denen hier zwei verkürzt vorgestellt werden.

Steckbrief

  • Asklepios war ein Halbgott und Arzt aus Thessalien, lebte vermutlich zwischen dem 12.-11. Jh.v.Chr.,
  • Seine Gemahlin war Epione („die Lindernde“),
  • Mit ihr hatte er zwei Söhne, Podaleirios und Machaon, die von Homer als Ärzte des Griechenheeres beim Trojanischen Krieg besungen werden, und zwei Töchter, Panakeia („die Allheilerin“) und Hygieia („die Gesundheit“), die auch im Eid des Hippokrates (460 – 375 v.Chr.) genannt werden:

„Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinen zu Zeugen an, daß ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde…..”

  • Pausanias im 2.Jh. n.Chr. überliefert gleich drei verschiedene Versionen der Geschichte Asklepios.

Herkunft

Nach unseren heutigen sehr sterblichen Maßstäben müßten wir sagen, daß Asklepios eine außerordentlich traumatische Kindheit gehabt haben muß. Bereits seine Geburt war äußerst brutal, denn er ist dem toten Leib seiner Mutter entrissen worden während sie beriets auf dem Scheiterhaufen und in Flammen lag.
Wie es dazu kam, ist typisch für die griechische Politik der Götterwelt, die uns so überaus menschlich im negativsten Sinne erscheint, und es beginnt mit einer ungewollten/gewollten Verführung. Seinen unheilvollen Gang nahm die Geschichte, als Apollon – der Licht- bzw. Sonnengott – sich in Koronis, der Tochter (und Nymphe?) des sagenumwobenen Königs Phlegyas von Orchomenos, verliebte und sie unbedingt zu seiner Geliebten machen wollte. Beim Bade im Boibeis-See in Thessalien lernt er sie kennen und schwängert sie – oder wie es heißt: „verliebt sich unsterblich in sie“. Da sie von ihm ein Kind erwartet, und wohl an ihre Liebe zu ihm Zweifel hegt, sandte er ihr zur Bewachung einen wunderschönen weißen Singvogel. Koronis selbst entbrennt nicht in Liebe zu Apollon, sondern ist in den sterblichen König Ischys verliebt. Als sie sich ihm nähert, meldete dies der Vogel sofort seinem Herrn, doch Apollon wurde zornig und bestrafte den Überbringer dieser schlechten Botschaft: Er verdammte das arme Tier, schwarz zu sein, zu krächzen anstatt zu singen und fortan bevorstehendes Unheil anzuzeigen. Seither trägt dieser Vogel auch den Namen der Untreuen: Corvus corone corone – die Rabenkrähe.
Ganz der Sohn seines zörnenden Vaters, Zeus, nicht nur, was die sogennte Verführung anbelangt, geriet Apollon in blinde Wut über diese Schmäh. Er, der schönste und göttlichste Mann – Sonnengott – überhaupt, wird zurückgewiesen und ‚betrogen‘ wegen eines Sterblichen. Das konnte er nicht ertragen und ersann Rache. Doch die Ausführung wollte er nicht selbst übernehmen und überredetes (oder befahl) seiner ihm ergebenen Zwillingsschwester, der jungfräulichen Jägerin Artemis, Koronis zu töten. Als Artemis ihren ganzen Köcher Pfeile auf die schwangere Frau abgefeuert hatte und so Apollon rächte, reute es den verschmähte Gott … Was soll man dazu sagen…

Und nun gibt es drei Versionen, wie es weiterging und am Ende Asklepios ‚geboren‘ wurde:

1) Als der Leichnam der armen Koronis bereits auf dem Scheiterhaufen und den Flammen preisgegeben war, kam der geflügelte Gott Hermes, der die Schatten der Verstorbenen abholte und in die Unterwelt des Hades geleitete, und entriß dem Bauch der Toten im allerletzten Moment das ungeborene Baby,
2) Es war Apollon selbst, der das Baby herausoperierte,
3) Es war Zeus, der Vater von Apollon, der das Kind der Toten ‚entnahm‘,

Ich persönlich finde die erste Variante am besten, wenn auch nicht am plausiebelsten – wenn man dieses Wort im Zusammenhang mit griechischen Mythen überhaupt benutzen kann -, denn Hermes war zu diesem Zeitpunkt entweder ein sehr frisches Baby oder noch gar nicht auf der Götterwelt. Allerdings ist Hermes ein verschlagener Gott, und das schon als Baby, das gerne klaute – z.B. die Rinder des Apollons, das aber etwas später kommt. Vielleicht spielte er Apollon noch früher einen ‚Streich‘? Vielleicht begann er sich schon hier als „Bote der Götter“ hervorzutun, zu dem er erst später offiziell wurde, und übernahm diese Operation im Namen Apollons oder auch für Zeus? Wahrscheinlicher ist aber, daß der hitzige Sonnengott selbst seine böse Rache an der ehemals geliebten Frau etwas abmildern wollte, und selbst das eigene Kind aus dem toten Mutterleib herausnahm. Daher auch Asklepios/Äskulaps Name, der soviel wie „der Herausgeschnittene“ bedeutet.

Auf wessen Geheiß auch immer, jedenfalls brachte Hermes (oder Apollon) das Baby zu dem heilkundigen Kentaur (in der Gestalt halb Mensch, halb Pferd) Cheiron, der ein Sohn Zeus war und damit der Halbbruder Apollons, der das Kind aufnahm und in der Heilkunst unterwies, welche er einst selbst von Apollon gelernt hatte. Ob aufgrund göttlicher Eingebungen oder seiner menschlich-göttlichen Begabung und der guten Unterweisung seines klugen Lehrers wurde Asklepios zum allerbesten Arzt aller Zeiten für Mensch und Gott. So wurde Athene auf ihn aufmerksam und schenkte ihm das Blut der Medusa, die sie selbst aus Neid zu einem Ungeheuer verwandelt hatte und später umbringen ließ. Dieses Blut verwendete Asklepios dazu, einen toten Menschen zum Leben zu erwecken.

Seine Heilungsmethoden – und vor allem die Aussicht auf ‚Unsterblichkeit‘ der Menschen – machten ihn nicht nur zum Freund der Menschen und einiger Götter, die offenbar selbst viel Leid zu tragen hatten, sondern machten ihm auch mächtige Feinde. Zu aller erst Hades und dann in Folge Zeus selbst. So soll sich Hades bei seinem Bruder Zeus darüber beschwert haben, daß ihm dann in der Unterwelt die Menschen ausgingen. Und auch Zeus hatte wie immer Angst, seine Allmacht könnte ihm genommen werden, so daß er beschloß diesen Störefried zu beseitigen.

Tatsächlich läßt sich die Sage oder der Mythos um Asklepios sehr gut psychologisch aufschlüsseln. Denn nur allzu deutlich spricht aus seinen Taten der Wunsch heraus, den Menschen gegenüber den Göttern zu mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zu verhelfen. Die Wurzel dessen liegt wahrscheinlich in seiner traumatischen Einsicht in jene Ohnmacht, die seine Mutter gegenüber den Götter empfunden haben muß, somit auch in die eigene Abhängigkeit von dem Wohlwollen der Götter, die gleichzeitig die Mörder seiner Mutter waren. Die Auferweckung des Toten durch das Blut der Medusa kann auch als Metapher für seinen Wunsch interpretiert werden, die so schändlich getötete Mutter durch den „Saft des Lebens“ (wiederum eine Metapher für das Leben, das sie ihm durch die Geburt schenken wollte) wieder lebendig zu machen.

Asklepios Rache, wenn man so will, an den willkürlich handelnden Göttern ist jedoch ins Positive gewandelt: Er hilft, wo Leid ist, das bisher nur die Götter selbst lindern konnten. Damit gleicht Asklepios dem Freund der Menschen, Prometheus. Und so wie Prometheus für die Hilfe, die er den Menschen gegen dir Götter gewährte, so wird auch Asklepios für seine guten Taten bestraft. Denn auch in diesem Fall tötete Zeus Asklepios, indem er einen Blitz gegen ihn schleuderte. Nur nebenbei bemerkt wiederholt sich darin die Totesart seiner Mutter, die von den Pfeilen der Artemis getötet wurde.

Der überaus beliebte Asklepios wird von vielen Göttern betrauert, doch ihren Unmut nimmt Zeus auf sich. Allein Apollon, der Vater von Asklepios, zörnt seinem eigenen Vater nachhaltiger. So wie man ihn kennt, sinnt er erneut auf Rache. Dieses Mal jedoch übernimmt er das Töten selbst: Da er Zeus, den unsterblichen Supergott nicht töten kann, so übt er die Blutrache an den Zyklopen seines Vaters. Diese waren dafür zuständig, Zeus‘ Zornesblitze zu erzeugen.

Und weil Rache wiederum Rache nach sich zieht, so konnte Zeus diese Tat seinem Sohn nicht ungestraft durhgehen lassen und verbannte ihn für ein Jahr, damit er bei König Admetos als einfacher Hirte Schafe und Rinder hütet. Obwohl keiner wußte, daß er ein Gott war, wurde er dort sehr freundlich aufgenommen und als Dank sorgte er dafür, daß alle von ihm betreuten Tiere Zwillige zur Welt brachten. Als der junge Gott Hermes ihm diese Herde stahl, zürnte er natürlichwieder und stellte Hermes zur Rede, der zunächst alles abstritt. Aber das ist jetzt eine andere Geschichte.

Eine andere Variante des Mythos besagt, daß Zeus den Asklepios tötete, weil dieser Geldgierig wurde. Erst später wurde die Sage um ihn verklärt, die Hades-Episode hinzuerfunden und aus dem Asklepios ein Gutmensch und Mertyrergott wie Prometheus gemacht:

„Gold verlockte auch ihn, gleißender Lohn, / der in den Händen blitzte, trieb ihn dazu, / einen Mann dem Tod zu entreißen, der schon gepackt war. / Da schleuderte Zeus mit seinen Händen / unversehens seinen Blitz durch Beide hindurch, / raubte ihnen den Atem aus der Brust, / der flammende Strahl schlug schmetternd zu Boden sie.“
[Pindar, 3. Pythische Ode 54-57, zit. nach Biba.]

Was nach dem Tot von Asklepios aber entstand, war die große Welle der Verehrung, die der tote Halbgott allerorts erfuhr, ganz offenbar analog zu der Häufigkeit und Größe des seelischen und körperlichen Leids, das die Menschen (und einige Götter offenbar auch) plagte.


[Relief aus dem 4. Jh. v. Chr., Arch. Museum Piraeus: Asklepios heilt eine Kranke; die liebevolle Zuwendung des Gottes zu seinen Verehrern kommt hier besonders schön zum Ausdruck; Photo: H. Schmitz]

Kult und Darstellung

Asklepios wird meist als ein bärtiger, ernster Mann, der mit einem Lorbeerkranz bekrönt ist und sich auf einen Stab stützt, abgebildet. Dieser Stab, der von einer Schlange (Natter) umschlungen wird, der sogenannte Asklepiosstab (Äskulapstab), wurde zum Symbol der Heilkunde. Der Hahn, die Eule, die Schlange und die Zypresse waren ihm heilig.

Asklepios besaß je nach Gegend viele Namen, einige davon lauteten: Aglaopes, Apaleriacus, Archgetas, Aulonius, Causius, Coronides, Cotyläus, Demenaetus, Epidaurius, Gortynius, Hagnitas, Pergameuns und Tricäcus.

Ausgeübt wurde der Asklepios-Heilkult, die Ausprägung eines theurgischen Krankheitskonzepts, das auf das 7. bis 5. vorchristliche Jahrhundert zurückgeht vor allem in sogenannten Asklepien, großzögigen Heilanstalten und Vorläufern moderner Krankenhäuser. Zu den bekanntesten gehören die Asklepien in Epidauros, Athen, Knidos, Naupaktos, Pergamon, Sikyon und auf Kos. Aber eigentlich entstanden überall in der griechischen Welt in der Nähe heilkräftig sprudelnder Quellen die Asklepios-Stätten.

„Die Patienten kamen zu diesen Tempelanlagen, die an klimatisch und hygienisch günstigen Orten lagen, um dort geheilt zu werden. Jeder musste zur seelischen Reinigung zuerst einmal fasten, ein Bad nehmen und sich religiösen Übungen unterziehen und im Tempel Opfer darbringen. Abends zogen sie sich dann in die Liegehallen zurück, zum Tempelschlaf. Dort begann der eigentliche Heilakt. Im Traum erschien den Kranken ein freundlicher Heilgott. Er berührte den Patienten, gab ihm eine Arznei, verband ihn oder ließ ihn seine Verordnungen wissen, die dann von den Priesterärzten gedeutet wurden.
Epidauros war eines der Hauptzentren und ist bestens bekannt durch das wunderschöne aus dem 4. Jh. v. Chr. stammenden Theater mit einmaliger Akustik und 1400 (!) Plätzen, ein Werk des Architekten Polyklet des Jüngeren. Man muss sich Epidauros als ganzheitliches Zentrum für Körper, Geist und Seele vorstellen. Wenn man es mit heute bekannten Orten vergleichen wollte, dann wäre es wohl eine Kombination aus Lourdes, Gastein und den Salzburger Festspielen.“

„Wir würden den asklepischen Heilschlaf vielleicht heute als psychotherapeutisches Verfahren bezeichnen. Die Heilung der Kranken wurde günstig beeinflusst durch Traumdeutung und Suggestion, mildes Klima, Ruhe, warme und kalte Bäder, reines Trinkwasser, die verschiedenen Kräutermedizinen, und zweifellos wirkten die Theateraufführungen auf Seele und Geist. Heute noch kann man im kleinen Museum von Epidauros die Stelen besichtigen, auf denen die Krankheiten und Heilungen zu lesen sind. Es wurden u.a. Lähmungen, Kinderlosigkeit, Glatzenbildung, Blindheit, Hautmale und Schlafstörungen erfolgreich behandelt. Kurios ist allerdings der Bericht über eine Frau, die fünf Jahre schwanger war und die nach der Therapie einen gesunden Knaben zur Welt brachte, der sich sofort am Brunnen selbst wusch.“
[Franz Biba, s. unter Quellenangaben unten.]

Das wohl berühmteste Asklepieion steht als ruinöser Rest auf der Insel Kos nahe der Stadt Kos, das in diesem vollenderten Stil als die älteste Heilanstalt der Welt gilt. Hippokrates soll sie gegründet haben, was aber insofern anzuzweifeln ist, als sie wahrscheinlich schon vor ihm bestand. Fraglos trug aber der berühmteste, sterbliche Arzt Hippokrates, auf den unsere moderne medizinische Praxis – gerade mit der Neubesinnung auf die Ganzheitlichkeit von Körper und Geist -zurückgeht. Die Ruinen des riesigen Komplexes mit Tempel, Behandlungszimmern und Altar haben, wie der aufmerksame Leser unserer Chulugi-Homepage weiß, besichtigt (s. unter „Kos“ und „Wandern“). Fraglos besitzt dieser Komplex und Ort eine besondere Atmosphäre, in der ich auch prompt sehr müde wurde… Vielleicht sogar auch geheilt.

Die Römer weihten 289 v. Chr. auf der Tiberinsel einen Asklepios-Tempel ein und haben die Schlange als Symbol der Heilkunst in Europa verbreitet, denn sie führten aus Griechenland die sog. Äskulapnattern zur Heilung – in diesem speziellen Fall war es die Pest – ein. Bis heute hat die Tiberinsel ihre Bedeutung als Heilort behalten. Auf den Ruinen des Äskulaptempels stehen seit den Zeiten Kaiser Ottos III Kirche und Kloster San Bartolomeo, das Israelitische Krankenhaus und ein großes Spital der Barmherzigen Brüder sind auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen Heiligtums untergebracht.

Exkurs: Schlange

Im alten Griechenland galt die Schlange als Beschützerin der Unterwelt, sie symbolisierte die religiöse Verbindung mit der Erdtiefe. Ihre Häutung stand für Wiedergeburt, ewige Jugend und Unsterblichkeit. Schlangen wurden aber auch wahrsagende Fähigkeiten zugesprochen. Es heißt, eine Schlange habe Asklepios, auf die Wirksamkeit der unterschiedlichen Heilpflanzen aufmerksam gemacht. Andere Interpretationsvarianten sprechen davon, daß Asklepios selbst ein Erdgott in Schlangengestalt war. Der Äskulapstab, um dessen Schaft sich eine Schlange windet, ist seither das Wahrzeichen der Apotheker und Ärzte.

Von Rom auch, so nimmt man an, wurde die Äskulapnatter allmählich weiterverbreitet, die Römer haben diese Schlangen auch in die besetzten Gebiete mitgeschleppt, was die verstreuten Populationen in Mitteleuropa, insbesondere in der Umgebung von Bädern (z.B. Bad Ems oder in Hessen Bad Schlangenbad im westlichenTaunus, dieser Ort hat die Natter sogar heute noch im Wappen) erklären könnte. Fossilienfunde aus Deutschland, Polen und sogar Großbritannien scheinen jedoch zu beweisen, dass die Nattern in wärmeren Zeiten von Südeuropa einwanderten und sich später nur in sogenannten Wärmeinseln halten. [Zitiert aus Biba; dort auch weitere Ausführungen zur Geschichte der Schlangenkulte bis hin zu Christus und Mittelalter.]

Quellen

Zur Anwendung bei diesem Artikel kam neben dem persönlichen Wissen folgende Quellen:

Wikipedia

www.die-goetter.de/sonnengott-apollon

http://www.planet-wissen.de/natur_technik/reptilien_und_amphibien/schlangen/schlangenmystik.jsp

http://www.mike-epidavros.com/asklepios.htm

http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/ca4d14672a08756bc125697d004f8841/49712c01bd081b43c1256ac60034f51b/$FILE/schlange%C3%96AZ.pdf [sehr schöner Aufsatz von Franz Biba]