Robola
Marcel, 14. 06. 2010

Einer Sage nach hat Kephalos der Sohn des Götterboten Hermes und Namenspatron der Insel Kefalonia im ionischen Meer unter Obhut des Weingott Dionysos den Weinanbau auf die Insel gebracht. Auf Kefalonia endemisch ist der leichte und fruchtige Weißwein der Rebsorte Robola. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Sorte vor rund 400 Jahre aus Italien eingeführt wurde, wo sie jedoch nicht mehr existiert.

Robola Kephallinias (Ρομπόλα Κεφαλληνίας) ist ein griechischer Weißwein von der Insel Kephalonia, der die rote Banderole der höchsten griechischen Qualitätsstufe OPAP (Onomasia proléfseos anoteras piótitos (griechisch Ονομασία προελευσέως ανωτέρας ποιότητος)) trägt. Der Robola Kephallinias, oder Robola of Kephalonia, wie sein internationaler Markenname lautet, wird sortenrein aus der Robolagekeltert; er zählt zu den besten Weißweinen Griechenlands.

Die besten Lagen für die frühreifende Robola, deren Herkunft und Verwandtschaft noch nicht restlos geklärt sind, finden sich auf steinigem, weitgehend ahumosem Untergrund vor allem an den Hängen des Ainos zwischen 300 und 800 Metern über dem Meer im mittleren und südlichen Teil der Insel. Die Kultivierung auf kargem, von Kalkstein durchsetztem Terrain kommt im venezianischen Vino di sasso(=Steinwein) zum Ausdruck. Die Reben werden meist in Buschform erzogen, in neuerer Zeit wird auch mit niedrigen Drahtrahmensystemen experimentiert. Die Hektarerträge werden durch das OPAP-Statut recht rigoros limitiert, bei den besten Qualitäten liegen sie um die 25 Hektoliter.

Der Robola Kephallinias ist ein frischer, säurebetonter Wein, in dem neben vielfältigen mineralischen Noten Aromen von Limetten und leichte Apfelaromen vorherrschen. Sein Alkoholgehalt liegt bei etwa 12 Volumenprozent; er ist von heller gelbgrünlicher Farbe. Weine aus der Robola sollten jung und gut gekühlt (10–12° C) getrunken werden. Sie kommen häufig in mit Wachs versiegelten und in braunen Jutesäckchen verpackten Bouteilleflaschen in den Handel.