Nissyros Νίσυρος – Joannas Lieblingsinsel
Marcel, 27. 03. 2010

Die Fahrt von Kos nach Nissiros war typisch für das Segeln in der Ägäis. Wir starten bei strahlend blauem Himmel und klarer Sicht mit 4-5bf Wind aus Kos-Stadt. Die Berge und Küsten der kleinasiatischen Küste zeichnen sich kristallklar an Backbord ab. Nach Passieren des NO-Kaps frischt der Wind auf 5-6bf auf. Starke Fallböen wehen die Berge herunter. In Lee der Insel weht mehr Wind als auf offener See. Ein paar Meilen weiter müssen wir den Motor starten, da die Segel killen. Dann wieder 6bf mit 2m Welle. An diese launenhaften Winde haben wir uns mittlerweile gewöhnt.

Es ist unsere zweite Ankunft auf der Vulkaninsel Nissiros. Bereits der erste Besuch im Januar hat unsere Begeisterung für dieses kleine Eiland geweckt. Nissiros liegt im Tourismusschatten von Kos. Da die Insel lediglich mit der Fähre erreichbar ist, und das auch nur von einigen wenigen Orten, geht es ruhig zu auf Nissiros. Tagesausflügler aus Kos werden im Sommer mit Reisebussen am kleinen Hafen in Empfang genommen, in den Vulkankrater gefahren, nach einer Stunde wieder eingesammelt, und per Schiff wieder nach Kos verfrachtet. In den Monaten ausserhalb der Saison teilt man die Insel mit den zuvorkommenden wenigen Bewohnern und noch weniger Besuchern.

Auf Nissiros mieten wir uns ein Mofet und fahren nach Mandraki. Wir erklimmen einen Eselspfad zur antiken Stadtmauer aus hellenischer Zeit. Riesige Steinquader sind zentimetergenau aufeinander und aneinander gereiht.


Am Abend essen wir im Freien in einer Taverne direkt vor Chulugi am Hafen von Pali. Als wir bezahlen wollen, treffen wir den vermeintlichen Bauern wieder, der uns im Januar in astreinem Englisch den Weg nach Emborio (seinem Geburtsort) beschrieben hat. Er ist sichtlich erfreut, uns wieder zu sehen. Wir wechsel noch einige Worte und ziehen uns auf’s Schiff zurück, um die morgentliche Wanderung zu planen.

An Bord bekommen wir bekannten Besuch. Die Katze war bereits bei unserem ersten Aufenthalt in Nissiros im Januar an Bord.