Von Paxos nach Korfu (Kerkyra Κέρκυρα)
Marcel, 18. 06. 2010

Die letzten 20 Meilen liegen vor uns, das Südkap von Korfu oder Kerkyra 5 Meilen voraus. Wir haben endlich nach langer Zeit wieder 100m² Segelfläche gesetzt – Groß, Fock und Klüver stehen im Wind. Bei moderaten 3 bf Wind aus NW machen wir 3,7kn. Das ist keine Rekordgeschwindigkeit, aber wir wollen die letzten Stunden auf See so gut nutzen, wie es geht. Auch auf die Gefahr hin, wieder einmal im Dunkeln in Gouviá anzukommen. In beleuchteten Marinas ist das Anlegen bei Nacht nicht so problematisch, wie in stockfinsteren Buchten nach einem geeigneten Ankerplatz zu suchen. Zumal man sich auch auf die elektronischen Seekarten nicht immer verlassen kann. Der Peloponnes zieht an steuerbord an uns vorbei. Paxos verschwindet achtern zwischen diesigem Himmel und azurblauem Meer.

Hinter dem Südkap von Korfu verschwindet auch der Wind wieder zur Gänze und kommt dann plötzlich aus E, leider nicht ausreichend zum segeln. Unter Motor legen wir die letzten Meilen nach Gouviá zurück. Aus dem Dunst taucht vor uns Kerkyra-Stadt auf. Die Akropolis und die Altstadt im Sonnenuntergang ist ein letztes kleines Highlight unserer zweieinhalbwöchigen Reise.

Im Nordosten tauchen in der feuchten, heißen Luft des Abends die Berge der albanischen Küste auf. Kurz vor dem Ziel packt uns schon jetzt das Fernweh und der Wunsch, am nächsten Morgen die Leinen wieder los zu werfen. In Gedanken sind wir schon auf unserer nächsten Fahrt nach Albanien, Montenegro und Kroatien.

Um 2045 erreichen wir im letzten Licht des Tages die riesige Gouviá Marina. Nach 518 Seemeilen, 4 Breiten- und 5 Längengraden. Insgesamt haben wir seit dem 1. Januar diesen Jahres 1.045 Seemeilen mit Chulugi zurückgelegt!