Guten Freunden gibt man ein Nierchen

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Guten Freunden gibt man ein Nierchen. Oder auch zwei, oder drei. – Wo findet man gute Freunde? Überall auf der Welt. Auf entlegenen Inseln (außer auf unbewohnten), auf den Kapverden zum Beispiel, oder an den Windungen kleiner und größerer Flüsse (wie dem Gambia, der Ruhr oder dem Rhein) und natürlich auch in Buenos Aires. Hier im Club de Veleros Barlovento hat man uns einen herzlichen Empfang bereitet, obwohl wir uns noch gar nicht kannten. Eine unglaubliche Hilfsbereitschaft wird uns entgegen gebracht für all die Dinge, die wir zu organisieren und zu besorgen haben.
Allen voran müssen wir Genaro einen herzlichen Dank aussprechen. Genaro, nach Ianus, dem römischen Gott des Anfangs, und auch des Endes. Denn allen Freunden, denen man auf einer Reise begegnet, muss man auch irgendwann wieder lebewohl sagen. Genaro fährt mit uns zu Handwerkern und Ferreterien, zu Segelmachern, Schiffsausrüstern und Supermärkten. Und Dank dem immer gut gelaunten Sergio, der so oft einen schelmischen Witz auf Lager hat, für den mein Spanisch gerade so ausreicht, haben wir wieder ein repariertes Wellenlager. Denn allen nach uns kommenden Seglern sei an dieser Stelle ein Hinweis gegeben: Hier in Buenos Aires, einer Weltstadt, gibt es keine metrischen Wellenlager.
Gesellige Runde. Zur Einstimmung gibt es Caipirinha.
Und dann sind da auch Carina und Silvia, Juan Carlos mit seiner peruanischen Frau Tania (beide deutschsprachig, wie Nico), Alberto und Cristina, die wir zufällig in Paraty kennen gelernt hatten, und sich heraus stellte, dass wir gemeinsame Freunde haben, nämlich Jens und Ariane von der SY Chiloe und die uns erst mit all den anderen bekannt gemacht haben.
Horacio. unser Grillmeister.
An diesem sonnigen und heißen Sonntag im Januar (dem Monat des Gottes Ianus, der Anfang eines guten Jahres) treffen wir uns mit Genaro, Sergio, Familie und Freunden im Club zum Grillen. Überall in den argentinischen Clubs gibt es ausreichend Grillplätze. Überall wird gegrillt, wie auch in Brasilien und Uruguay. Parrilla heißt das hier, sprich: ‚Parriescha‘, denn im platinensischen Spanisch wird das Doppel-L wie das deutsche SCH ausgesprochen und nicht wie in Spanien wie LJ. Parrilla ist der Grillrost, wo alles aufgelegt wird, was der Metzger zu bieten hat.
Unser Grillmeister heute ist Horacio. Und Horacio ist wirklich ein Maestro am Rost. (Auch wenn sein berühmter Namensvetter Horaz Vegetarier war.) Das Mahl beginnt mit Chorizos und Morcilla, Blutwurst, so wie wir sie aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet kennen, begleitet von saftigen Rinderrippen. Dann folgen die Spezialitäten (Eigentlich ist diese parrilla eigens für Joanna als Liebhaberin excellenter Innereien ausgerichtet worden.): Riñónes (Nierchen) und Darm. Zwischendurch kommt auch noch ein bisschen Schweinefleisch auf den Teller.
Das Geheimnis der Rindernieren besteht darin, dass man einen Metzger finden muss, der die Nieren nicht gesäubert, sondern mit dem gesamten Fettmantel verkauft. Das hält das Fleisch sowohl vor, als auch während des Grillens saftig. Das Fett wird dann vor dem Servieren abgetrennt.
Begleitet wird das Fleisch mit schlichtem Salat und Chimichurri, dem Klassiker der argentinischen Kräutermischungen, die es in unzähligen Varianten gibt. DieRiñónes kommen mit einer Olivenöl-Petersilie-Knoblauch-Mischung daher. Alles natürlich von Horacio selber zubereitet. Dabei fällt mir auf, dass das Grillen, wie fast überall auf der Welt Männersache ist, während die Frauen sich um den Rest kümmern. Wo bleiben die Frauen am Rost?
Die parrilla dauter bis zum späten Nachmittag. Ein Abendessen brauchen wir nicht mehr. Und Fleisch haben wir eigentlich schon für die ganze kommende Woche gegessen.
Danke an alle für diesen wunderbaren Nachmittag.

Nico ist natürlich mit dabei, wenn es ums Fleisch geht.

Horacios Tochter mag Nico… 

 


…doch der hat schon den Blick auf das bevorstehende Mahl gerichtet.

Endlich. Die erste Runde.
Die Chorizos…

…und die Blutwurst kommen auf den Teller,
während die Hauptgänge weiter brutzeln.
Von den Chorizos wird auch später noch immer mal wieder nachgereicht.

Und endlich die Spezialitäten: Die Nierchen…

Schweinefleisch…
und Darm mit Chimichurri.

Natürlich selbst gemacht!

2 Antworten

  1. Michaela

    Bis auf die Nierchen… sieht das alles schmackhaft aus

    • Marcel

      Sogar ich habe gekostet und die Nierchen für gut befunden, obwohl es nicht mein Lieblingsgericht wird.