Die Göttin des Meeres grüßt aus Salvador

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Es regnet. Der Himmel wiegt schwer, ist in tiefes Grau getaucht, das Wasser wie stumpfes Silber. Der seit Wochen stetige Nordostwind lässt im Hafen die vielen Windgeneratoren nicht zur Ruhe kommen. Fallen schlagen, Masten werden zu Basssaiten, Schiffs- zu Klangkörpern. Heute ist Samstag, der letzte Tag der Woche eines Yogis.

Der Samstag ist auch der Tag der Göttin des Meeres. Und Yemanja – oder Iemanjá, Yemayá, Yemoja, Yemanjá, Iemoja, wie sie im Yoruba, in der Santaria, im brasilianischen Candomblé genannt wird, sendet uns an diesem Tag ein Zeichen. Auf unserer Runde durch die Marina kommen wir an der Büchertauschecke vorbei. Zwischen zahlreichen Büchern, deren Sprachen wir nicht ansatzweise mächtig sind, finden wir einige wenige auch in deutsch. Darunter ein kleines gelbes Heftchen: Siddhartha von Hermann Hesse. Wir schlagen die erste Seite auf und finden den Schiffsstempel der Yemanja von Tomy und Steffi, die gestern zusammen mit der Robusta in die Bucht von Salvador da Bahia de Todos os Santos eingelaufen ist.

Das Büchlein ist schon weit herumgekommen: Neuseeland, Thailand, Burma (Myanmar), Frankreich, Spanien. Auf der Chulugi wird es vielleicht ein Wiedersehen mit der Yemanja in Brasilien geben, oder es geht auf den Kapverdischen Inseln von Bord und reist in die Karibik. Wir grüßen die Göttin des Meeres in Salvador und natürlich Tomy, Steffi, Thomas und Anja.

Wir kommen bald nach. Sea you.