Eine Bildreise durch Kappadokien

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Unsere Reise führt uns mit dem Mietwagen nach Zentralanatolien, genauer: nach Kappadokien, noch genauer: ins UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe Göreme-Kappadokien. Der fast 4.000 Meter hohe, heute inaktive Vulkan Erciyes Dağı hat hier eine faszinierende Landschaft geschaffen, die an Star Wars denken lässt. Träfen wir zwischen den als Feenkaminen (türkisch peri bacaları) bezeichneten Tuffsteinformationen und Höhlenwohnungen auf eine Horde Jawas, würde uns das nicht im Geringsten wundern.

Ich nehme Euch mit auf eine Bildreise durch diese wunderbare Landschaft, in die Höhlenwohnungen und in die aus dem Fels gehauenen Kirchen, in die Schluchten, mit den darin aufragenden Feenkaminen, und auf einen Ballonflug über diese Traumwelt hinweg, zusammen mit weiteren 150 Heißluftballons, die bei gutem Wetter jeden Morgen aufsteigen.

Es dämmert bereits, als wir uns über eine abgelegene Staubpiste dem touristischen Hotspot Kappadokiens nähern.
Im Licht des Schweinwerfers tauchen die ersten Feenkamine vor uns auf, wie ein Tor in eine andere Welt.
Märchenhaft schon der Ausblick von der Terrasse unseres Hotels.
Viele der Häuser führen hinter den Fassaden tief in den Fels hinein.
Andere sind prächtig ausgestattet, um Gäste gebührend zu empfangen.
Die Gassen sind eng und verwinkelt und so manches Mal führt der Weg in einen der zahlreichen Innenhöfe.
Am nächsten Morgen geht es ins Göreme Açık Hava Müzesi, dem Freilichtmuseum von Göreme, in dessen Areal sich die schönsten der mittelalterlichen Kirchen befinden.
Von außen lässt sich kaum erahnen, was sich im Inneren der Höhlen verbirgt.
Kirchen, Klöster, Wohn- und Arbeits- und Versammlungsräume, Mühlen, Weinbereitungsanlagen, Ölivenpressen, Stallungen und vieles mehr lässt sich im Fels entdecken.
Bei den roten Felsmalereien handelt es sich um Vorzeichnungen und/oder ältere Schichten.
Darüber waren die Kirchen prächtig ausgemalt. Zahlreiche Darstellungen, vor allem die Gesichter, wurden in der späteren osmanischen Zeit zerstört.
An den Decken sind zuweilen noch Darstellungen der Gesichter erhalten geblieben.
Hier sind die verschiedenen Ebenen der Malereien gut zu erkennen.
Mittagspause. Die Spezialität der Region ist Testi Kebab. Der Tontopf wird mit Teig verschlossen und vor dem Servieren geköpft.
Darin erwartet uns butterweich gegartes Lammfleisch mit Zwiebeln und Gemüse.
Am nächsten Tag brechen wir vom Dorf Çavuşin aus auf zu einer Wanderung in eines der vielen Täler.
Ein Kangal, ein anatolischer Hirtenhund, begleitet uns eine Zeit lang. Die Tiere haben ein so freundliches Gemüt. Dieser Rüde ist so groß, dass Nico unter ihm stehen könnte. Wenn man diese gutmütigen Tiere in der freien Natur trifft, ist es kaum nachzuvollziehen, dass Kangals in Deutschland als gefährlich gelten und Deutsche Schäferhunde nicht.
Die verwitterten Felsen bieten immer wieder neue Perspektieven.
Dazwischen öffnen sich Höhlen zu versteckten Kirchen.
Die sandigen Wanderwege sind im Vergleich zur Karstlandschaft Lykiens äußerst hundepfötchenfreundlich.
In der osmanischen Zeit wurden die Höhlenkirchen zu Taubenschägen umfunktioniert.
Begibt man sich hinein, …
… öffnen sich unglaubliche Räume …
… mit detailliert ausgearbeiteten Decken und Säulen.
Leider werden diese Orte nach wie vor nicht geschützt und aktiv erhalten.
Nico genießt die Aussicht. Da unten ist doch irgendwo ein Café?! Da gibt es bestimmt etwas zu Essen.
Tatsächlich. Nico geht enttäuschenderweise leer aus. Aber es gibt Tee und frisch gepressten Orangen- und Granatapfelsaft.
Auch hier sind die Gesichter zerstört worden.
Egal aus welcher Perspektive – diese Landschaft verzaubert.
Selbst dieser singuläre Hinkelstein war einmal bewohnt.
Und noch eine Felsenkirche. Es ist schwer, Joanna zum Rückweg zu bewegen. Doch die Sonne steht schon tief und lässt die Schlucht bald im Dunkeln.
Schnappschuss in einem Café. So hundefreundlich ist die Türkei.
Unsere nächste Station führt uns zu Almut Wegner, die seit über 30 Jahren in Uçhisar lebt.
Ihr Haus, beziehungsweise ihre Häuser, stehen am Rand des Ortes und bieten einen traumhaften Blick über die Ebene zwischen Uçhisar und Göreme.
Als ich am frühen Morgen mit meinem Kaffee und Laptop zum Arbeiten auf die Terrasse gehe, traue ich meinen Augen nicht. Etwa 150 Heißluftballons stehen am Himmel. In den letzten Tagen konnten die Ballons wegen des Wetters nicht starten.
Die Sonne geht hinter dem fast 4.000 Meter hohen Erciyes Dağı auf, der für diese Landschaft verantwortlich ist.
Auch am folgenden Morgen stehen die Ballons wieder am Himmel. Heute ist der Berg besser zu sehen.
Das nenne ich Home Office. Da steht man gerne früh auf, um zu arbeiten. Und ich glaube, dass ich morgen auch mal in einen der Körbe steigen sollte.
Gesagt, getan. Frühmorgens werden auf mehreren Startplätzen die Ballons aufgeblasen.
Fünf Meter Sicherheitsabstand soll man einhalten. Es wird heiß.
In einigen Minuten steht der Ballon.
Jetzt nur noch den Korb aufrichten und reinklettern.
Und los geht’s. Im Gegensatz zum Segeln hört man den Wind nicht. Der scheinbare Wind im Ballon ist fast null. Nur das Fauchen der Flamme ist zu hören.
Unter uns starten die nächsten Ballons.
Wir steigen auf.
Kapitäne unter sich.
Osman und sein Co-Pilot müssen immer wieder aufpassen, dass kein anderer Ballon über oder uns zu nahe kommt. Es kann nur die Höhe kontrolliert werden. Die Flugrichtung bestimmt der Wind. Einzig die Ausrichtung des Korbs kann über Leinen gesteuert werden.
Mit Osman habe ich einen sehr erfahrenen Kapitän erwischt. Einige Ballons senken sich über dem Love-Valley ab.
Andere sind noch in der Startphase.
Die erfahrenen Kapitäne steuern ihre Ballons gezielt zwischen den Felsen hindurch und an den Hängen wieder hinauf.
Wir schrabben ein paar Baumwipfel, …
… bevor wir wieder aufsteigen in luftige Höhen.
Osman prüft den Landeplatz.
Gekonnt gelandet, direkt auf dem Hänger.
Die Ground-Crew nimmt uns in Empfang.
Die Luft ist raus.
Kinder dürfen mithelfen, die letzte Luft aus dem Ballon herauszudrücken.
Eingepackt ist der Ballon nicht besonders groß.

Die Ballonfahrt war ein besonderer Abschluss unserer Kappadokien-Reise. Joanna hat leider mit ihrer Höhenangst nur von Almuts Terrasse aus zusehen können. Von Kappadokien führt unsere Entdeckungstour weiter nach Osten, zum Gipfel des Nemrut und weiter zu den Städten Midyat und Mardin nahe der Grenze zu Syrien, wo wir zahlreiche Syrisch-Orthodoxe Klöster besuchen und ein Weingut.

2 Antworten

  1. Manko

    kochani,
    dziękuję za bardzo intensywną, komunikatywną relację oraz jak zwykle wspaniałe fotografie.
    Uważajcie na siebie abyście w przyszłości mogli dalej obdarowywać nas, waszych fanów, takimi reportażami.
    Całuję was mocno.
    Eugeniusz Manko

    • Marcel

      Eugen,

      ich danke Dir für Deine warmen Worte. Wünsche Dir auch alles Gute und Angenehme in der kommenden, kalten Jahreszeit.

      Grüße aus der sonnigen Levante,

      Marcel