Am Vormittag unternahmen wir zunächst den dritten Anlauf zu einer Rundwanderung um San Bartolomé, im südlichen Inselzentrum auf ca. 1.000 Höhenmetern gelegen. Als wir vor einigen Wochen zwei mal dort waren, wehte ein eisiger Wind und die Temperaturen erreichten keine zweistelligen Werte. Gestern jedoch waren wir schon im Auto vorgegart, da die Klimaanlage nicht funktionierte und uns aus der Lüftung heiße Luft ins Gesicht pustete. Als wir aus dem Auto ausstiegen, kam es uns vor, als ob die Lüftung immer noch liefe: Der Wind war mindestens 35°C heiß, die Luft flimmerte über den trockenen Hängen.
Nach etwa dreißig Minuten legte Nico sich hechelnd unter einen Baum und blieb dort liegen. Dummerweise hatten wir aus versehen nur kohlensäurehaltiges Wasser gekauft. Das leichte Prickeln auf der Zunge fand der Hund aber nicht so erfrischend und war etwas verwirrt. Wir schüttelten so viel Kohlensäure heraus, wie wir konnten und Nico trank sofort zwei Schälchen leer.
Hier konnten wir also nicht mehr weiter wandern. Nach einem kleinen Snack (es war mittlerweile fast zwei Uhr und wir hatten noch nicht gefrühstückt) schleppten wir uns und trugen den Hund zum Auto zurück.
Welche Alternativen gab es? Wir wollten ja nicht so schnell aufgeben, wenn wir schon mal ein Auto gemietet hatten. Also fuhren wir in die Schlucht der Turmfalken, in den Barranco de los Cernícalos. Die namengebenden Vögel, sowie Bussarde sollen hoch über der Schlucht ihre Kreise ziehen; wir sahen sie so wenig, wie zuvor die versprochenen Pinienpicker, die Picapinos.
Doch die Schlucht hielt das Versprechen in einer dschungelartigen Landschaft zu wandern. Wir folgten einem zunächst kanalisierten, dann frei fließenden Bach durch Schilf, Steineichen, wilde Feigenbäume und riesigen, violett blühenden Salbeisträuchern bis zu einem doppelten Wasserfall.
Auf dem Rückweg legen wir ein weiteres Picknick ein und der Hund wird ausgiebig im kalten Wasser gebadet :)