Ein Sommer in Gümüşlük

Während ich diesen Artikel schreibe, prasselt der Regen an Deck von NUVOLA, einer Outremer 55 light. Draußen ist es kalt, stürmisch und regnerisch. Typisches Wetter. Es ist Frühjahr in Port Elizabeth, Südafrika. Heute machen wir uns auf den Weg nach Knysna, abgesehen von Kapstadt, die schönste und spannendste Destination für Segler an der südafrikanischen Küste. Vor drei Monaten, Anfang August, sind wir von Manila gestartet. 7.500 Seemeilen liegen hinter uns.

Wäre dieser Törn nicht gewesen, wären wir vermutlich noch immer in Gümüşlük an der Ägäisküste der Türkei, gegenüber den griechischen Inseln Kos und Kalymnos. Der kleine, zugegebenermaßen sehr touristische Ort, und vor allem seine Bewohner, haben es uns schwergemacht, die Segel zu setzen. Der Anker war noch gar nicht ganz eingegraben, da hatten wir schon ein Dingi längsseits und eine Einladung auf das Nachbarboot. In den folgenden Monaten verging kaum ein Tag, an dem wir nicht mit unseren neuen Freunden zusammen waren: zum Schwimmen, Brunch oder Dinner, Live-Musik oder zu Ausflügen in die Umgebung; wir durften eine warme Dusche benutzen und haufenweise Wäsche waschen; wir halfen bei der Installation von Navigationselektronik und hatten eine Postadresse für die Zustellung von Dutzenden von Paketen und Päckchen. Es gab Atelierbesuche, ein Klassik-Festival und Reggae-DJs am Strand, viel Wein und gutes Essen und einmal auch zu viel Rakı.

Aber um die Stimmung von Gümüşlük aufzufangen, lässt man am besten ein paar Bilder für sich sprechen. Wir haben uns fest vorgenommen, im nächsten Frühjahr wiederzukommen und freuen uns schon, alle unsere Freunde wiederzusehen.