Die Gesichter von Mindelo

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Mindelo – so sagt man – ist São Vicente, was nichts anderes besagt, als dass die Insel nichts zu bieten hat und nur die Stadt sie zu dem macht, was sie ist. Tatsächlich verfügt die Insel nicht über viele Sehenswürdigkeiten, wir haben bereits über das Wenige, das wir auf den Rundfahrten kennengelernt haben, berichtet. Sicherlich war das zu einer Zeit, als die Insel am Anfang ihrer Erschließung stand, anders. Denn die Menschen mussten von der Landwirtschaft leben, es wurde also angebaut, auch wenn die Insel schon immer staubtrocken war, zumindest seitdem man sie abholzte. Ja, es ist immer wieder das elende Lied der menschlichen Zerstörung, das uns auf den Archipels im Atlantik begleitet.

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So verwundert es nicht, dass São Vicente lange Zeit unbewohnt blieb. Erst eine späte portugiesische Verordnung von 1794 zwang die Menschen dazu, sich hier dauerhaft anzusiedeln, was offenbar niemand zuvor freiwillig wollte. Die Zwangsbesiedlung geschah nicht mit Auswanderern aus Europa oder Sklaven aus Gambia oder Guinea, sondern mit den Bewohnern der anderen Inseln. Sie geschah spät, bedenkt man, dass die Insel Santiago (oder São Tiago), im südlichen Teil des Archipel gelegen, mit den ersten portugiesischen Siedlern im Jahr 1462 besiedelt wurde.

Man sagt – ich weiß gar nicht mehr, wo ich das gelesen habe – die Stadt (oder die Insel) habe viele Gesichter. Damit ist keine Metapher gemeint, die für die Vielschichtigkeit der Stadt oder Insel steht, sondern sehr wörtlich die auffälligen Gebirgsformationen des Monte Cara am südlichen Ende der großen Bucht von Mindelo, die wie liegende Gesichter geformt sind. Wenn die Sonne ihren niedrigen Stand am späten Nachmittag erreicht, bestrahlt sie die Felsen auf eine Art, dass man keine Phantasie braucht, um darin einige Gesichter deutlich zu erkennen. Wir ankern mit dem Heck genau vor dieser Berg- oder Hügelkette und können fast jeden Abend aus dem Cockpit heraus das Schauspiel der Verwandlung erleben. Aber auch an anderen Stellen der Insel lassen sich solche Gesichter-Berge problemlos finden. Seltsam, oder wenn nicht seltsam, so doch wenigstens auffällig ist das schon, denn die anderen Inseln haben auch zahlreiche Bergformationen, und doch kann die Phantasie zu keinem besonderen Sonnenstand solche Vielfalt an Gesichtern darin erstehen lassen. Gesichter mit ausgeprägten knubbeligen Nasen, spitzmündige, kleinkinnige Gesichter, Gesichter mit flachen Nasen, fliehender oder wulstiger Stirn. Angeblich soll das große Gesicht dem des ersten amerikanischen Präsidenten Washington ähneln und daher unter dem Namen “Washingtons Gesicht” bekannt sein. Ich ziehe es vor, darin ein von den Zwängen der Namensgebung freies Gesicht zu sehen.

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Ich las just heute das Buch Das Testament des Herrn Napumoceno zu ende, das Germano Almeida 1991 in Mindelo geschrieben hat. Almeida, Jahrgang 1945, ist einer der wenigen weit über die Grenzen seines Archipels hinaus bekannt gewordenen Schriftsteller, gebürtig aus Boavista, studiert (natürlich) in Lissabon und nun auf den Kapverden ansässig als Rechtsanwalt und im Besitz eines eigenen Buchverlags. Vom letzteren wird er sicherlich nicht leben können, so wenig Buchhandlungen – und Bücher – wie ich hier gesehen habe. Das Buch ist sehr kurzweilig und hervorragend geschrieben. Es brachte mich auf die Idee, dass hinter der wörtlichen steinigen Vielgesichtlichkeit der Stadt doch noch etwas anderes liegen könnte, das die Ursprünge der Bevölkerung von São Vicente betrifft: die vielen verschiedenen Menschen und Ethnien, die die Stadt zu dem machten, was sie ehemals war und heute in einen schwachen Abglanz noch vorzeigt.

So läßt Almeida den Helden seines Romans, den titelgebenden Herrn Napumoceno, einen tüchtigen Händler und späteren Hobbyphilosophen, folgendermaßen seine Stadt, die Insel und die Menschen analysieren:

São Vicente ist eine Insel, die erst vor gar nicht langer Zeit von den Bewohnern der anderen Inseln besiedelt worden war, auf denen die Trockenheit, fehlende Arbeit und anderes Elend die Bevölkerung zur Emigration gezwungen hatten. Nun nehmen diese Menschen, wenn sie ihre Inseln verlassen, ihre starken, eigenen Traditionen und bereits verwurzelten Formen des Sich-auf-der-Welt-Bewegens mit, finden sich dann übergangslos in einer nicht nur wilden, sondern auch relativ feindseligen Landschaft wieder, in der sie, um zu überleben, gezwungen sind, verschiedene regionale Kulturen zu vermischen, was den Nachteil mit sich bringt, dass keine von ihnen in so ausreichendem Maße überweigt, dass sie sich durchsetzten kann. Und genau das ist es, was zusammen mit dem Fehlen einer überkommenden Verbundenheit mit der Scholle den Menschen von São Vicente zu einem leichtfertigen und wandelbaren Wesen macht, der nicht die gesunde aufrechte Haltung, nicht die Standfestigkeit eines auf Santo Antão oder Santiago Geborenen besitzt, wo die regionalen Gesellschaftswerte unberührt geblieben sind.

Zwei Daten stehen zunächst groß eingeschrieben in das Geschichtsbuch der Insel: das erwähnte Jahr 1794, ab dem man systematisch die Insel mit weniger freiwilligen Siedlern aus den anderen Inseln besiedelte, und das Jahr 1838 als man die Große Bucht vor der Stadt Mindelo zu einem Porto Grande ausbaute. Das Dekret aus diesem Jahr verfasste die zu diesem Zeitpunkt noch junge liberale portugiesische Regierung, die mithilfe der Engländer, die so etwas wie das Schicksal des Landes Portugal darstellen, aus Mindelo einen wichtigen Hafen auf der Route Europa-Südamerika machen wollte. 1850 bekam der britische Konsul die Erlaubnis, am Hafenbecken eine Kohlebunkerstation einzurichten.

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Stadtansicht vom Ankerplatz aus gesehen. Das ehemalige alte Konsulatsgebäude auf der Mauer oberhalb der Palmen.

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ehem. Britisches Konsulat, anschließend eine Töpferwerkstatt; heute?

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Wahrscheinlich ist die traurige Ruine, die von zwei großen und ständig bellenden Hunden bewacht wird, das ehemals stolze Konsulat der Englischen Krone. Hervorragender Standort, um das kleine englische Imperium – den Hafen mit seinen Kohlebunkern – zu überblicken. Auch heute noch ist es ein wunderbarer Ort, der Ruhe vermittelt inmitten der wachsenden lauten und abgasgesättigten Stadt.

Wie bedauerlich, dass gerade diese geschichtsträchtige Stätte so verkommt, dass es letztendlich nur noch abgerissen werden kann. Käufer soll es gegeben haben, die Stadt soll es aber nicht veräußern wollen. Tatsächlich ist es lukrativer, Gebäude vergammeln zu lassen, bis man an ihrer Stelle dann ein Hochhaus bauen kann. Andererseits las ich, dass es 2002 noch einem Herrn Leão Lopes gehört haben sollte. Wer ist aber dieser Herr, der das schöne Gebäude sein eigen nannte? Ich finde in dem Buch Entdeckung für Andersreisende: die Kapverdischen Inseln von Peter Schaller folgende Beschreibung:

[Lopes] hat volles gelocktes Haar und trägt eine Brille. Sein Gesicht zeigt kaum afrikanischen Einfluß. Er fällt mir sofort auf mit seiner ruhigen und zurückhaltenden Art, mit dem prüfenden Blick und seinen abwägenden und präzisen Kommentaren. Nichts gegen Funktionäre und Stadtverordnete, aber ich merke gleich, daß dieser Mann nicht zu den glatten und geübten Wortdrechslern gehört, denen ich auch auf Kap Verde schon so häufig begegnet bin.

Am nächsten Morgen besuchte ich Lopes in seiner geräumigen alten Villa, die oberhalb des Hafens liegt. Das Haus ist in Gelb und Ocker gestrichen. Man sieht der Villa das Alter an. Der leicht vernachlässigte Zustand verleiht dem Gebäude einen morbiden Charme. Ich gerate in eine Mischung von Atelier und Trainingsstätte.

Aus dem morbiden Charme ist dann schnell eine hässliche Ruine in Gelb und Ocker geworden – Farben scheinen in diesem Klima länger zu halten als Gemäuer. Herr Lopes – ein weiteres “Gesicht” der Stadt – betreibt, oder wahrscheinlicher: betrieb also in diesem ehemaligen Konsulat ein Ausbildungszentrum und das damals schon seit 20 Jahren. Dort bildete er Jugendliche in der Steinbearbeitung, Keramik, Landwirtschaft und noch einigem mehr aus. Herr Lopes wird von Schaller als ein Allround-Talent beschrieben, der nicht nur Steinmetz und Keramiker war, sondern auch Briefmarken entwarf, Bilderrahmen baute und Architekturzeichnungen anfertigte. Lopes konnte Violoncello spielen und hatte an der Universität in Rennes/Frankreich einen Lehrauftrag. Gleichzeitig betrieb er noch eine lokale Radiostation, auch wenn diese noch kein volles Sendeprogramm hatte. Es ist wahrscheinlich nur dem Zufall zu verdanken, dass just heute der Radiosender Mindelo in dem modernen weißen Gebäude nebenan seinen Sitz hat.Oder doch kein Zufall? Herr Lopes vermittelte an seine Lehrlinge nicht nur das Kunstwerkliche, sondern auch – oder vielleicht in erster Linie – das Handwerkliche, den Umgang mit Materialien und die Fähigkeit, daraus einen sinnvollen Gegenstand entstehen zu lassen. Eine ähnliche Werkstatt soll er auch auf Fogo betrieben haben.

Lopes leistet eine sehr verdienstvolle Arbeit, schreibt Schaller. Allerdings hat er viel zu kritisieren. Er vermißt vor allem eine konsequente Unterstützung und Förderung seiner Arbeit durch die Regierung. Das stimmt mit meinen eigenen Beobachtungen überein. In der kapverdischen Gesellschaft, sei es Regierung, die normale Bevölkerung oder die Unternehmerschaft, ist die Überzeugung noch nicht Allgemeingut, daß eine institutionalisierte Berufserfahrung, gerade auch im Handwerk, eine der wesentlichen Grundlagen der Entwicklung ist. […] Lopes fällt in seiner ganzen Art aus dem Rahmen des Üblichen in Kap Verde.

Ob es diesen Herrn Lopes noch gibt? Er müsste jetzt ca. 66 Jahre alt sein. Fürs Sterben noch zu früh. Vielleicht lebt er noch in der runtergekommenen Villa des ehemaligen Konsuls zusammen mit den zwei Hasky-ähnlichen, ständig bellenden Hunden? Auch wenn ich es mir nur sehr schwer vorstellen kann, so hoffe ich doch, dass es Herrn Lopes noch gibt und sein Gebäudekomplex es irgendwie noch schafft, wie Phönix aus der Asche neu und doch altmodisch schön wieder aus den Ruinen zu entstehen. In letzter Zeit sehe ich dort Männer hantieren, ein und ausgehen, ein Auto steht an der Hintertür, Holz wird gebracht, oder abgeholt… Hat es etwas positives zu bedeuten?

Aber kommen wir zurück zu der ersten Kohlebunkerstation: Was sich nicht besonders aufregend anhört, war ein herausragendes Geschäft. Denn Mitte des 19. Jh.s waren die Handelsschiffe nicht mehr jene schönen großen Windjammer, die mit ihrer imposanten Größe und der Vielzahl der Segeln dem Neptun und Kronos auf dem Ozean trotzten, sondern mit der Kraft ihrer kohlebetriebenen lauten modernen Maschinen. Weitere Kohlebunker kamen hinzu – alles in der Hand der Bitten, die das Vorrecht auf Handel mit der Kolonie Brasilien von den Portugiesen ‘erkauften’, um nicht zu sagen, erpressten (aber das ist eine andere, lange Geschichte der beiden Länder und der Verwicklung von Spanien darin).

So wurde aus der landwirtschaftlich unwirtlichen Insel eine unverhofft interessante Investoren-Insel und Mindelos Hafen die einzige Versorgungsstation für Schiffe auf dem Weg nach Südamerika. Der aufstrebende Hafen bot für viele ungelernte aber arbeitswillige Menschen ausreichend Arbeit, so dass Mindelo zu einem Anziehungsmagneten für Arme, Arbeitslose, Bauern, Halunken und Betrüger, Zuhälter und Nutten, Bartänder und Händler und solche, die es werden wollten, wurde. Die Neubürger kamen aus dem ganzen Archipel, aber vor allem von den armen Nachbarinseln Santo Antão und São Nicolau.

Zwei Drittel der Einnahmen des gesamten Archipels (!) erwirtschaftete zu diesem Zeitpunkt Mindelo bzw. sein Hafen allein. Die Portugiesen verdienten am Zoll, die Händler an allem anderen. 2000 Schiffe pro Jahr machten hier fest und wurden mit Kohle und Wasser für die Weiterfahrt versorgt. Unmengen von Seeleuten hatten hier Freigang und überschwemmten die Stadt, so wie heute es die bleichen Engländer, Deutsche und Franzosen von all den Aidas und anderen schwimmenden Hochhäusern tun. Anders als die Kreuzfahrer hatten die Seeleute nicht alles “all inclusive” und sowieso alles satt in ihren Leben, sondern ganz im Gegenteil. Sie suchten Vergnügen, denn die anstehende Weiterfahrt könnte durchaus ihre letzte gewesen sein. Mit der permanenten Möglichkeit des plötzlichen Todes lebt es sich besser und hemmungsloser – so zählte Mindelo am Ende des 19. Jh.s zu einer der verderbtesten Städte in der Welt. Prostitution und alles was damit zusammenhängt blühte hier ungehemmt. Schlendert man durch die heutigen Straßen der Stadt mit den ewig gleichen Angeboten der chinesischen oder senegalesischen Händler, so kann man sich diese verruchte aber reiche Zeit kaum vorstellen.

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Wurde Mindelo zunächst durch die in ihrem Habitus und Mentalität unterschiedlich geprägten Menschen aus dem gesamten Archipel besiedelt, so bestimmte ab dem 19. Jh. eine andere Vielgesichtlichkeit die Stadt: Engländer, Portugiesen, Juden aus Nordafrika, vielsprachige Matrosen aus allen Ländern Europas und Amerikas, Schwarze, Weiße und das Dazwischen der Kapverdianer selbst. Heute kommen noch Chinesen als Händler hinzu, Russen und Franzosen als (Dauer-) Urlauber und nicht zuletzt auch die Segler als eine zwar temporäre und sehr eigene Community, die den lange nicht mehr vorhanden Handel mit der Kohle nur schlecht ersetzt.

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Ehemalige Lager- und Zollgebeude. Heute Kulturzentren, Galerie oder Restaurant. Andere, die weniger  glück hatten, verfallen und werden abgerissen. Bedauerlicherweise auch hier herrscht diesbezüglich Kurzsichtigkeit.

Aus den ehemaligen Kohlebunkern, Lager- und Zollhäusern sind saubere Restaurant (Club Nautico) und Kulturzentren geworden. Es sind hübsche weitläufige Gebäude mit schönen Steinböden und reduzierter aber geschmackvoller Fassadengestaltung. Die wenigen noch erhaltenen schönen Gebäude stammen aus dieser Zeit des Wohlstands und der Verderbtheit, von der der Schriftsteller Almeida in seinem Buch jedoch nicht berichtet, denn seine Erzählung spielt in der Zeit nach der Unabhängigkeitserklärung der Kapverden und endgültiger politischer Trennung von Portugal, das heißt ab dem Jahr 1975. Dieses Datum markiert zwar die politische Freibestimmung, jedoch nicht unbedingt eine bessere Zeit für Händler und schon gar nicht für die Vielgesichtlichkeit von Mindelo. Jedoch, wer weiß, vielleicht kehrt mit dem Bau der vielen gesichtslosen Appartements und künstlichen Feriendörfer das Geld zurück – und auch die bleichen Gesichter. Doch man kann schon jetzt sagen, dass damit leider nicht der Geschmack und die Architektur des 19. Jh.s oder etwas Adäquates zurückkommen wird, denn das heutige Profitdenken zeichnet sich durch die Effizienz der Materialien und der Schnelligkeit der Bauweise aus – nicht durch die Frage nach der Ästhetik, die auch etwas mit Wohnlichkeit zu tun hat.

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Einer der wenigen übriggebliebenen Jugendstilgebäuden. Nur ein kleiner Kiosk auf der Placa Nova, aber mit großer Wirkung. Leider geschlossen und das Café außer Betrieb.

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Auch heute noch zieht der mittlerweile verrumpelte und von Schiffswracks nur so gespickte Hafen – man hat nicht das Geld, die untergehenden Schiffe abzuwracken – viele Menschen aus den benachbarten Inseln aber vor allem aus Westafrika an. Hier finden sie noch ‘saisonale’ Arbeit, wenn eine Schiffsladung gelöscht oder mit dem Wenigen der Insel beladen werden soll. Doch darüber hinaus nichts mehr. Afrikanisch aussehende Obdachlose sitzen in Grüppchen tagsüber auf den wenigen begrünten Streifen in der Nähe der Hafenanlagen, die wiederum ganz nah am unseren Ankerplatz liegen, und an denen wir mit Nico unsere täglichen Runden drehen. Nachts schlafen auch einige auf dem Fishing-Club-Parkplatz. Grouge und Ponche wird an jedem improvisierten Stand verkauft, doch richtig viele betrunkene Randalierer, wie bei uns so üblich, habe ich hier nicht gesehen.

Veraltete, marode und schlicht vernachlässigte Kai- und Hafenanlagen wohin das Auge blickt. Mindelo kann den modernen Handelsschiffen nichts bieten, weswegen sich ein Zwischenstopp lohnen würde. Kohle und Wasser braucht schon lange kein Schiff mehr zu bunkern. Allein der Handel mit Afrika – abgesehen von dem ehemaligen Mutterland Portugal – lässt Porto Grande nicht gänzlich der Vergangenheit anheimfallen. Aida-Kreuzfahrer fallen da nicht ins Gewicht, schließlich konsumieren sie nichts. Dabei sollte man die Segler nicht vergessen, die alljährlich im Rahmen jener Segel-Rallyes wie “ARC” oder “Atlantic Odysee”, um nur diese beiden zu nennen, die neuentstandene Marina füllen und auf diese Weise den mythischen Klang des namens Mindelo weiter aufrechterhalten helfen.

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P1090063Das blau-rote Schiff in der Bildmitte im Hintergrund ist eines schönen morgens vor unseren Augen klanglos untergegangen. Jetzt liegt es in dem nicht allzu tiefen Gewässer flach auf der Seite und zeigt uns seinen rotverrosteten Bauch. Davon gibt es hier wahrscheinlich an die hunderte Wracks unter Wasser.

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Prostitution und die armen Investoren

Verrucht ist dieser Ort schon lange nicht mehr, und die Prostitution ist eine alltägliche Angelegenheit von jenen Frauen geworden, die ihre Kinder und Familien von irgendetwas ernähren müssen, hingegen ihre Körperkraft nicht in den Hafenanlagen anbieten können. Diese Frauen sind jung, häufig hübsch, und haben mit zwanzig Jahren plus minus bereits zwei bis drei (oder mehr) Kinder. Meistens von unterschiedlichen Männern. Denn auf den Kapverden nimmt man es mit der Heirat und dem Sex nicht so genau. Sollt frau es dann doch damit genau nehmen, dann hält es die hiesigen Männer offenbar nicht davon ab, ihre Ehefrauen samt der eigenen Kinder sang und klanglos zu verlassen, indem man bspw. die Insel wechselt. Die Frauenschutzorganisationen sehen in diesen Strukturen ein großes Problem, das zu einer frühen Verelendung der Frauen und ihrer Kinder führt. Ein weiteres Problem besteht in der tiefverwurzelten Vorstellung, mit der Zeugung eines Kindes ließe sich der Mann zu einer Familiengründung, einer Heirat und Übernahme der Verantwortung ‘überzeugen’. Sicherlich, das gemeinsam gezeugte Kind ist auch ein Liebesbeweis und fungiert selbst als Zeichen der Hingabe. Ohne offenbar die erhoffte Wirkung beim Erzeuger zu erzielen. Eine Folge davon ist die Unmöglichkeit der alleinerziehenden Mutter auf Weiterbildung oder regelmäßige Vollzeitarbeit, denn sie ist an das Haus und das Kind oder Kinder gebunden. Und wie viele Putzfrauen braucht eine arme Insel? Wie viel werden diese Putzfrauen in einem solchen Überangebot wohl verdienen? Diese Verelendung der Frau ist ein Teufelskreis, in dem die sehr jungen Mädchen aus den ärmsten Häusern ‘heiratswilligen’, meistens nicht mehr ganz so jungen Herren angeboten werden, in der Hoffnung, dieser Herr werden das Kind dann auch heiraten, und damit die Bürde der Mutter abnehmen und schließlich beiden ein besseres Leben ermöglichen…

35% Arbeitslose (Frauen einberechnet?) zählte man im Jahr 2011 in Mindelo, was weit über dem nationalen Durchschnitt lag, und seine Gründe immer noch in der Anziehungskraft der Großstadt (mit ca. 75 000 Einwohnern) und des Hafens hat. Ausländische Investoren, Händler, so habe ich häufig von Residenten gehört, haben es hier schwer, Fuß zu fassen und ihre Ideen zu verwirklichen. Das mag für den profitorientierten Europäer bedauerlich sein, bedauerlich ist es wahrscheinlich auch für die Arbeitslosen, die in ihnen potenzielle Arbeitgeber sehen. Es ist jedoch entschieden nicht bedauerlich für all jene, die an dem Archipel die (relative) Ursprünglichkeit schätzen, die unbewohnten Gegenden, unverseucht geblieben durch die große Hotelketten und Appartementhäuser, die bloß für drei Wochen im Jahr bewohnt sind. Man kann hier durchaus Natur oder Natürlichkeit finden, ohne das Wort in Anführungsstriche setzen zu müssen. All das ist dem “no-stres” der Kapverdianer zu verdanken, jener Langsamkeit und Untüchtigkeit der Menschen, ohne die jene unglücklichen Investoren das Land in ihrem Sinne kaputtgemacht hätten. Kapverden wäre so ausgeblutet und zugebaut, mit Schnellstraßen und Autobahnen durchzogen, wie ihre vulkanischen Schwestern weiter nördlich. Wären die Kapverdianer dann glücklicherer? Die Investoren wären es sicherlich!

Und seien wir ehrlich: Welche innovativen Ideen haben jene, die über die Langsamkeit und behördliche Intoleranz, über den angeblichen oder tatsächlichen schwarzen Rassismus so schimpfen und die armen in der Entwicklung zurückgeblieben Kapverdianer schimpfen?
Der eine möchte in einem Land, das aus Staub besteht, eine Golfanlage bauen. Die ersten Versuche sind gemacht worden. Wasser für den Rasen? Sollte man die einzige Quelle anzapfen, die die einzige Oase der Insel – jenes Areal, das landwirtschaftlich genutzt werden kann – ist, bis diese versiegt? Schließlich läßt sich mit Golfern mehr verdienen als mit Gemüse und Obst… Sollen die Armen doch nach Golfbällen suchen und das teure importierte Gemüse kaufen!

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Eine weitere überaus innovative, von der ich hörte, Idee ist der Bau eines großen Schlachthofs. Ein Deutscher oder Österreicher hat das Gebäude bereits bauen lassen, es steht verlassen und nicht fertiggestellt im Landesinneren. Bedauerlich? Doch woher sollen die Tiere kommen, die man hier töten wollte? Aus einer noch nicht vorhandenen Massentierhaltung, die man zum Zwecke der Wirtschaftlichkeit des Schlachthofs hätte aufbauen müssen. Woher die Nahrung, woher das Wasser für eine solche Unmenge an zusammengepferchten Tieren? Teuer importieren, so haben die Importeure auch was davon. Oder sollte man die freilebenden und in kleinen Verbänden gehaltenen Tier aller Inseln mit Transportschiffen, natürlich lebend und in möglichst billiger Weise ohne eine Versorgung unterwegs, hierher schaffen, auf Laster verladen und durch das heiße Land zum Schlachthof fahren lassen? schlachtung wäre am Ende dann tatsächlich eine Erlösung für die so maltretierten Tiere. Will man diese Investition tatsächlich hier haben und solche gutmeinenden Investoren unterstützen?

Ach und natürlich noch die Superidee des Bauunternehmers im großen Stil. Bauen wir doch ein ganzes Feriendorf an diesem noch unberührten Strand. Aber das ist der Rückzugsort jener Schildkröten, die bereits auf den Kanaren ausgestorben sind. Ach was, wir schaffen einen Schutzraum von drei Quadratmetern für sie und werben bei den gelangweilten Touristen für Turtle-Watching! Alles ganz unbedenklich und naturnah. Und dann bauen wir noch an die 20 Villen – alles nach einem Architektenentwurf – und verkaufen sie als zukunftsweisende Investition, als Altersabsicherung der geldhabenden Europäer. Und wenn sie keiner kauft? Nicht mal die Russen?! Macht nichts, der Bau alleine hat sich rentiert. Als dreckige, unfertige Anlage bleibt es stehen, bis es irgendwann dann vielleicht doch noch…

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Harmlos sind dagegen all jene nicht innovativen, dafür aber guten Ideen, die irgendwo zwischen Café, Restaurant, Pension liegen. Davon bitte mehr.

Ach ja, noch etwas: Die Kultur

Mindelo ist eine heimliche Hauptstadt der Kultur. Wohingegen Praia – die eigentliche Hauptstadt des Archipels – die Stadt für alles andere ist. Mindelo ist generös, soll Praia ruhig Hauptstadt sein, Kultur hat sie nicht. Für die meisten (weißen) Segler, die ich zu Praia befragte, war die Stadt zu dreckig, zu viel aggressive Armut, zu schwarz, zu unfreundlich – schlichtweg eben zu afrikanisch.

Mythos, Überheblichkeit oder Wahrheit? Die Reiseführer (zugegeben, nicht mehr ganz so frisch, immerhin aber noch von 2011) heben hervor, was in Mindelo so alles los ist auf dem Gebiet der Kultur. Zu aller erst muss die Musik erwähnt werden. Livemusik überall am Wochenende – Morna, Batuko, Coladeira, Funaná, so heißen die verschiedenen musikalischen Richtungen, die das “kreolische Lebensgefühl” (DuMont-Reiseführer) ausmachen. Tatsächlich haben wir an jedem Wochenende unterschiedlich nervige Beschallung gratis auf dem Schoff und vor grauenhaften Bässen hat man auch unter Deck keinen Schutz. Die Musik ist sehr durchwachsen und über die Feiertage schlichtweg grauenhaft schlecht, was uns an die spanische infantile Discomusik erinnert. Dass Kapverden und Mindelo was anders diesbezüglich zu bieten hat, haben wir zugegebenermaßen auch schon erlebt.

Die traditionellen Feste haben ihren Ursprung durchweg in Europa. Mittelalterliche Bräuche wurden von den Entdeckungsfahrern und Missionaren im 15. Jh. auf die Kapverden getragen, schreibt DuMont-Reiseführer weiter. „Mittelalterliche Bräuche“? Ein seltsamer Ausdruck in diesem Zusammenhang. Ich stelle mir einen 18jährigen Menschen vor, der aus Russland kommt und dem Kommunismus treue ergeben ist, der diese Zeilen geschrieben haben könnte. Ist damit Weihnachten, Neujahr, Karneval, Ostern, Allerseelen, Marienhimmelfahrt u.ä. gemeint? Allesamt “mittelalterliche Bräuche”, natürlich. Oh weh, wir armen mittelalterlichen Hinterwäldler! Und ich dachte, das wären christliche und seit ca. 2000 Jahren in gewisser Weise für die Christen zu zeitlosen Bräuchen einer Erinnerungskultur geworden… Man sollte öfters mal einen DuMont lesen und sich die eigene Kultur erklären lassen.

Dort heißt es weiter: Dagegen weisen profaner Tanz und Gesang weitaus häufiger auch afrikanische Elemente auf. Sie fanden zunächst  Eingang in die Badiu-Kultur auf Santiago. In jüngerer Zeit breiteten sich diese Einflüsse auch auf den anderen Inseln aus, denn sie werden von vielen Kapverdianern als wichtiger Bestandteil einer neuen, stärker auf Afrika ausgerichteten Identität gesehen. Vielfach verschmolzen afrikanische und europäische Elemente zu einer ganz eigenständigen, kreolischen Komposition.

Morna ist Cesária Évora

Morna – vom engl. to mourn, trauern, klagen – ist vielleicht die bekannteste Musikrichtung aus Kapverden, dem portugiesischen Fado nah verwandt, jedoch leichter und mit weniger Dramatik angereichert. Es ist ein traurig-klagender, romantischer Gesang, der in der Hauptsache von brasilianischen Modinha beeinflusst wurde. Schiffsbesatzungen, die Salz aus Boavista nach Brasilien fuhren, haben diese Musikrichtung von dort mitgebracht, so dass sie sich mit dem Fado vermischen konnte. Im späten 19. Jh. hat sich der kapverdische Dichter Eugénio Tavares (1867-1930) auf Brava der Morna angenommen, die Gesangsdichtung verfeinert und thematisch verändert. Emigration und die damit verbundenen schmerzvollen Erfahrungen sind sein Thema gewesen. Seine Popularität gründet nicht zuletzt daraus, dass seine Dichtungen auf Kreolisch verfasst sind. Und bis heute die Musik Kapverdens bestimmen.

Damit war die Entwicklungsreise der Morna noch nicht abgeschlossen, denn 1930 bekam sie noch einen entscheidenden Schliff in Mindelo, dieses Mal von dem Komponisten B. Léza – auf ihn geht die heutige moderne Morna zurück.

Die größte Interpretin der Morna aber, die diese Musik schließlich weltberühmt machte, ist Cesária Évora. Die Grand Dame des Kapverdischen Gesangs – die „Königin der Morna“ wie sie genannt wird – begann ihre Karriere in den damals noch zahlreichen Bars und Tanzlokalen in Mindelo. Mit 16 Jahren war sie vom Freund (ach wirklich?) dazu angehalten worden, in Hafenkneipen zu singen. Das Geld war knapp, Cesária hatte eine gute Stimme und war zudem ein armes Mädchen, dass mit sieben Jahren ihren Vater verlor und zunächst in ein Waisenhaus, später dann zu den lieben Verwandten gesteckt wurde, weil die Mutter ihre sechs Kinder nicht ernähren konnte. Ihr Vater war ein Musikinstrumentenbauer und Teilzeitmusiker, insofern kann man sagen, dass Cesária aus einer “Musikerfamilie” kam. In den Bars sang sie, von Freunden Cise genannt, barfuß und ohne Strümpfe, später wurde es ihr Markenzeichen, vielleicht wollte sie sich auf diese Weise an diese Zeit und damit ihre Herkunft erinnern. Das blieb auch so, als sie in Paris wohnte und ihr Kalender mit Konzerten auf der ganzen Welt ausgebucht war.

Doch zunächst fuhr sie in den 1960er Jahren auf portugiesischen Kreuzschiffen, die in Mindelos Hafen Zwischenstopp machten, und sang zur Unterhaltung der Gäste. Aber auch der Lokalradiosender (ist es jener Sender, der in dem weißen Gebäude direkt vor uns residiert?) spielte bereits ihre Lieder. Dass sie anschließend in Lissabon entdeckt wurde, war dann kein Zufall mehr. José da Silva, ein Musikproduzent, lud sie zu einer Aufnahme nach Paris ein. Ihre internationale Kariere begann aber erst 1988 mit ihrem kommerziellen Album “La Diva Aux Pieds Nus” (Die barfüßige Diva), aufgenommen in Frankreich. Das Lied, für das sie zunächst berühmt wurde, ist “Sodade”.

Am 27. August 1941 in Mindelo geboren, blieb die Sängerin ihrer Stadt bis zum Tod in gewisser Weise treu. Nach erlittenen Herzanfällen mit Aufenthalten auf Intensivstationen, OP und künstlicher Beatmung hat sie schließlich ihren Weg zurück in ihr Haus in Mindelo gefunden. Das war 2010/11, wo sie am 17. Dezember 2011 mit 70 Jahren verstarb. Der kapverdische Premierminister José Maria Neves ordnete daraufhin eine 48-stündige Staatstrauer an. “A Spanish newspaper reported that 36 hours before her death she was still receiving people – and smoking – in her home in Mindelo, popular for always having its doors open.” [Nachzulesen bei Wikipedia englisch]

Wir machten uns auf dem Weg, um die Musik der Kulturhauptstadt zu finden. Gefunden haben wir nur traurigmachende Schilder, die darauf hinweisen, dass ehemals hier die Königin der Morna gesungen hat. Imposante Hausplaketten mit dem Konterfei der Diva markieren jene Häuser, in denen sie auftrat. Drei konnte ich ausfindig machen. Die Piano Bar: ein abgeratzter Eingang, natürlich verschlossen, in einer Seitengasse, in der niemand wohnt. Ob das neue Schild über einem neuen Eingang zu der alten Bar führt, wissen wir nicht. Diese Gegend ist sicherlich nachts eine von jenen, die man nur mit dem Taxi hin und zurück aufsucht.

Nummer zwei ist die Bar Dodo. Die Plakette ist an einem Haus angebracht, in dem sich heute einer der vielen “Chino-Läden” befindet. Und schließlich die Plakette Nummer drei ziert das Wohnhaus der Diva, in dem sie verstarb. Es ist ein ganz normales, um ehrlich zu sein ein recht hässliches Haus. Die Bestrebungen, darin ein Museum einzurichten, sind offenbar nicht verwirklicht worden.

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Eine einzige Adresse gibt es noch, unter der man gute Musiker zu hören bekommt – wenn man denn Glück hat am Wochenende. Dort scheint Cesária nie gesungen zu haben, dennoch hat die “Casa Morna” den Ruf, nur gestandene herausragende Musiker spielen zu lassen. Wir haben häufig die Livemusik aus diesem Etablissement zu uns rüberschallen hören.

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Unten eine unansehnliche Autowerkstatt, in der oberen Etage Restaurant und Musikerbühne – beides noch im old-feshon-stile und mit wunderbaren Fenstern zum Hafen hin.

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Schließlich war es aber Zufall, dass wir originale kapverdische Musik in aktueller Interpretation zu hören bekamen. Es war auf einem Abschiedabend eines befreundeten Seglers, der hier in Mindelo zwei Jahre hängen geblieben ist, und nun endlich Leinenlos geben wollte. Milan, der Trans-Ocean-Stützpunktleiter, den man nicht genug loben kann (doch das ist eine andere Geschichte), hatte Musiker als Überraschung des Abends organisiert:
Die unglaubliche Stimme gehörte einer sehr jungen und sehr hübschen Sängerin, die zwei Gitarrenspieler als Begleitung dabei hatte. Auf diese Band zu kommen, viel Milan nicht schwer, denn sie übt jeden Tag bei ihm im Hause, schließlich – das muss erwähnt werden – kommt Milans Ehefrau aus einer berühmten Musikerfamlie… es ist also doch kein Mythos von der kapverdischen Way of Live: der Musik.

Zu Mindelo gebührt Herrn Napumoceno das letzte Wort:

Und es ist zweifellos interessant festzustellen, dass, sei es die physische, sei es spirituelle Widerstandskraft, die jenen Völkern eigen ist, verloren geht, wenn sie mit São Vicente in engen Kontakt kommen. Aus schweigsamen, nachdenklichen, ihre Worte abwägenden Menschen werden wortreiche Schwätzer, die ständig persönliche Bestätigung suchen. Doch als würde dies noch nicht genug sein, wurde die Bevölkerung, die diese Insel bewohnt, gleich zu Beginn der Bildung dessen, was eine regional Kultur sui generis hätte werden können, dem Einfluss einer anderen Kultur, der englischen nämlich, unterworfen und von ihr beeinflusst, einer Kultur, die nicht nur mächtig, sondern auch streng und beherrschend ist und an der sich eben aus diesem Grunde die Bewohner der Insel orientieren, was aber nicht heißt, dass andere, wenn auch weniger bekannte Kulturformen auch ihren Einfluss haben. Die Folge davon ist, dass der Mensch von São Vicente von allen Bewohnern Cabo Verdes der am wenigsten authentische ist.

Maria da Graça lächelte, als sie diese Seiten las, dachte jedoch, dass der Alte irgendwie recht hatte und ganz intuitiv ein Verhalten hatte benennen können das noch eingehender betrachtet zu werden verdiente.

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