Einige hundert Meter flussaufwärts hinter Tendaba gibt es einen sanften Hügel, der mit einzelnen Bäumen und dichten Büschen bewachsen ist. Unten am Flussufer befindet sich eine Anlegestelle für Frachtschiffe. Eine Verladestelle für Erdnüsse.
Ein junger, drahtiger Mann ruft zu uns hinüber und bittet uns auf das Gelände. Ein Tor gibt es nicht mehr. Er stellt sich als der Wachmann der Anlage vor uns bietet uns eine kleine Führung an. Er trägt Jeans, ein enges, weißes Unterhemd und vereinzelte, restliche obere Zähne sind glasig und stehen hervor, wenn er lacht. Er möchte wissen, woher wir kommen und als wir sagen, dass wir aus Deutschland sind, strahlt er, wird dann ein wenig nachdenklich und berichtet, dass sein Bruder gerade über die bekannten und mühevollen Flüchtlingsrouten – Nordafrika, Osteuropa, Schweiz – nach Deutschland gekommen wäre. Er bietet uns Stühle zum sitzen an und erzählt, dass die Farmer der Umgebung hier ihre Erdnussernte und, während der Regenzeit, ihre Reisernte anliefern, die hier zwischengelagert und auf Schiffe verladen wird, die sie nach Banjul bringt.
Man sieht erst auf den zweiten Blick, dass hier überhaupt noch gearbeitet wird. Alte Autoreifen liegen herum, Türe, Tore oder Fenster gibt es nicht mehr, das Wachhäuschen ist nicht mehr zu gebrauchen. Die Anlage ist in britischer Hand, ein Weißer, erzählt der Wachmann, doch um die Instandhaltung kümmert sich der Patron anscheinend nicht mehr. Wir gehen hinüber zu den Lagerhallen in denen sich die Erdnüsse (Kategorie B) auftürmen. 500 Tonnen können hier gelagert werden.
Wir unterhalten uns noch über die Strapazen der Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Der Wachmann wird wieder nachdenklich, wenn wir erzählen, wie teuer das Leben bei uns zu Hause ist. Er ist froh, wenn er am Ende des Monats einen Sack Reis für seine Familie kaufen kann und vielleicht noch ein paar Dalasi übrig sind. Was seinen Bruder angeht ist er aber optimistisch. Immerhin hat er nach einem Monat Aufenthalt in Deutschland schon eine deutsche Freundin. Auf dem Rückweg zum Dorf überlegen wir, ob sein Bruder überhaupt eine Chance hat in Europa Asyl zu bekommen, da er aus keinem Krisengebiet kommt. Das haben wir mit dem Wachmann aber nicht diskutiert.
Ein junger, drahtiger Mann ruft zu uns hinüber und bittet uns auf das Gelände. Ein Tor gibt es nicht mehr. Er stellt sich als der Wachmann der Anlage vor uns bietet uns eine kleine Führung an. Er trägt Jeans, ein enges, weißes Unterhemd und vereinzelte, restliche obere Zähne sind glasig und stehen hervor, wenn er lacht. Er möchte wissen, woher wir kommen und als wir sagen, dass wir aus Deutschland sind, strahlt er, wird dann ein wenig nachdenklich und berichtet, dass sein Bruder gerade über die bekannten und mühevollen Flüchtlingsrouten – Nordafrika, Osteuropa, Schweiz – nach Deutschland gekommen wäre. Er bietet uns Stühle zum sitzen an und erzählt, dass die Farmer der Umgebung hier ihre Erdnussernte und, während der Regenzeit, ihre Reisernte anliefern, die hier zwischengelagert und auf Schiffe verladen wird, die sie nach Banjul bringt.
Man sieht erst auf den zweiten Blick, dass hier überhaupt noch gearbeitet wird. Alte Autoreifen liegen herum, Türe, Tore oder Fenster gibt es nicht mehr, das Wachhäuschen ist nicht mehr zu gebrauchen. Die Anlage ist in britischer Hand, ein Weißer, erzählt der Wachmann, doch um die Instandhaltung kümmert sich der Patron anscheinend nicht mehr. Wir gehen hinüber zu den Lagerhallen in denen sich die Erdnüsse (Kategorie B) auftürmen. 500 Tonnen können hier gelagert werden.
Wir unterhalten uns noch über die Strapazen der Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Der Wachmann wird wieder nachdenklich, wenn wir erzählen, wie teuer das Leben bei uns zu Hause ist. Er ist froh, wenn er am Ende des Monats einen Sack Reis für seine Familie kaufen kann und vielleicht noch ein paar Dalasi übrig sind. Was seinen Bruder angeht ist er aber optimistisch. Immerhin hat er nach einem Monat Aufenthalt in Deutschland schon eine deutsche Freundin. Auf dem Rückweg zum Dorf überlegen wir, ob sein Bruder überhaupt eine Chance hat in Europa Asyl zu bekommen, da er aus keinem Krisengebiet kommt. Das haben wir mit dem Wachmann aber nicht diskutiert.
Unser Ankerplatz. Erst bei Niedrigwasser sehen wir, wie nah wir an der Wattkante liegen.
Joanna
P.S.
Ich habe es so verstanden, dass die Anlage nun – wie alle anderen gleich ausschauenden Anlagen – verstaatlicht worden ist und seitdem keine Instandsetzung mehr passiert, da der Staat kein Geld hat. Auch sind die Erdnusspreise weltweit so tief, dass die kleinen (B) Ernten in Gambia unwirtschaftlich geworden sind.
Wir hörten in einem anderen Dorf von einem jungen Bauern, dass er seine Ernte Sesamsamen nicht verkaufen kann, denn der Preis ist so niedrig, dass es sie gleich verschenken könnte… Das stimmt uns alles recht traurig und nachdenklich, betrachtet man den unglaublichen Wohlstand und die Verschwendung in Europa einerseits, aber auch Werbungen wie „Geiz ist geil“ andererseits. So werden Preise gedrückt.
P.P.S.
Liebe Inge & Roland, dem Nico ist in der afrikanischen Hitze eigentlich zu heiß aber die vielen spanneden Gerüche, die sind toll. Und (fast) alle lieben ihn – trotz Islam (Hunde=unrein). So wollte das eine junge Mädchen unbedingt mit Nico fotografiert werden. Kein Problem mit Foto, kein Problem mit Hund.
Auf der anderen Seite sieht es hier manchmal so aus wie am Rhein im seltenen Hochsommer.
Frank Homann
Ning Ning ist neidisch, würde gerne den Nico kennenlernen. Obwohl er nicht den Eindruck macht, als wollte er mit ihr toben.
Wir fliegen übermorgen auf die Kapverden, nacht Tarrafal. Schade das wir uns verpasst haben, aber wer weiß, vielleicht vertauchen wir uns ja ein wenig…
Grüße von Frank und Kati
Roland
Man könnte meinen , Nico ist zum afrikanischen Wildhund mutiert . Fühlt sich anscheinend sauwohl auf eurer Reise . Grüße von Inge und Roland .