Los geht’s von Richards Bay, Südafrika bei unbeständigem Regenwetter, aber mit Wind von hinten. Da unser Visa ausgelaufen ist, mussten wir raus. Nichts zu machen.
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Nach ein paar Tagen auf See passieren wir die kleine Sandinsel Europa. Wir werden vom französischen Stützpunkt angefunkt. Man macht uns unmissverständlich deutlich, dass wir weder ankern, noch an Land dürfen. „This is french territory!“ – Sehr nette Franzosen.
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Gastlandflaggen für Madagaskar und Tansania. Die gelbe Flagge wird beim Einklarieren gesetzt, bis die Formalitäten erledigt sind.
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Eine Halo-Erscheinung auf Höhe Europa Island. Ob damit eine Wetteränderung einherging, konnten wir nicht erkennen. Sah aber schön aus und war ziemlich heiß. Unter Deck 34°C. Alle Ventilatoren laufen auf Volldampf.
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Und dann der Schreck: Mit einem lauten Knall bricht eine Wantenaufhängung aus 5mm dickem Edelstahl! Gott sei Dank fahren wir in diesem Moment unter Motor. Der Mast knickt in der Mitte bei jeder Schiffsbewegung bedrohlich ein, hält aber. Sofort mache ich mich daran, eine Notfalllösung zu installieren. Wären wir unter vollen Segeln gewesen, hätten wir keinen Mast mehr!
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Hält erstmal. Die Kombination aus verzinktem Schäkel und Edelstahlterminal soll aber keine Dauerlösung werden. Zudem biegt sich die Spannschraube aus Edelstahl bedrohlich unter dem ungünstigen Lastwinkel. Und wie wir jetzt erfahren mussten, bricht Edelstahl ohne Ankündigung.
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Nachtwache: Bedrohlich dunkle Wolken am Himmel.
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Noch einmal ein Halo bei gleichbleibend heißem Wetter. Kein Lüftchen regt sich. Die Dieselvorräte gehen langsam zu neige. Da muss in Madagaskar erst mal gebunkert werden.
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Gastronautisches I: Banana-Pancake.
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Ein bisschen Wind kommt auf. Die Ruhe ist herrlich, wenn der Motor aus ist.
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Und wieder kein Wind. Der Reservekanister ist schon eingefüllt.
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Landfall in Madagaskar: Die Barren-Inseln bestehen nur aus Riffen und kleinen Sandhaufen mit ein paar Sträuchern drauf. Hier gibt’s bestimmt keinen Diesel. Und auch keine Behörden zum Einklarieren.
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Dafür bekommen wir Besuch von den Insulanern. Wir können unsere Bestellung aufgeben. Wie viel Kilo Languste soll’s denn sein? Gut, dass wir schon ein paar Tausend Ari Ari, das lokale Muscheläquivalent in Papierform, von anderen Seglern eintauschen konnten.
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Hier wird gesegelt. Einen Außenborder hat auf diesen Inseln niemand. Die Segel bestehen aus alten LKW-Planen und anderen Abdeckungen. Die Auslegerboote sind aber trotzdem schnell. Selbst die Lastensegler haben keinen Motor und bringen ihre Waren 100% CO2-neutral auf die Inseln.
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Gastronautisches II: Die Bestellung ist eingetroffen. Kostet umgerechnet 2,50€ plus ein paar alte T-Shirts und Plastikschalen. Oben: Gekocht. Unten: Ungekocht. Nur unser Dampfkochtopf ist groß genug für die beiden Kollegen. Dazu gibt’s Dressing mit Ingwer, Chili, Koriander und Knoblauch.
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Wir warten auf Wind zur Weiterfahrt nach N.
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Der Wetterbericht verspricht eine leichte Brise in den nächsten Tagen. So lange verholen wir zu einer der Nachbarinseln. Sieht genauso aus, wie die anderen. Man mag es nicht glauben, aber auch diese Sanddüne im Indischen Ozean ist bewohnt.
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Und dann kommt auch schon die nächste Languste frei Haus. Und die Jungs freuen sich über ein bisschen Taschengeld und neue Unterhosen (ungetragen, die waren mir zu klein).
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Was tun bei der Hitze? Am besten gar nichts. Warten, bis man wieder am Strand nach Krebsen jagen kann.
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Lektüre für die Region: Der Indian Ocean Cruising Guide und der East Africa Pilot. Beaufsichtigt durch den legendären Jacques Cousteau.
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Zeit, weiter zu fahren. Kurz nach Sonnenaufgang. Am Nachmittag soll der Wind kommen.
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Und nach langer Zeit mal wieder etwas an der Angel. Den armen Kerl hat es zweifach schlecht erwischt. Nicht genug, schicksalhaft in den falschen Fisch gebissen zu haben, nein, noch im Schlepp beißt einem jemand die Flosse ab.
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Laaangweilig!
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Gastronautisches III: Zwei Tage später: Das Anglerglück ist noch immer bei uns. Ein Kingfish liefert für drei Tage leckere Mahlzeiten.
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Noch einmal Madagaskar. Diesmal im Nordwesten.
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Die Fotos stehen für sich.
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Und noch einmal: Wieder ein Kingfish an der Angel.
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Das letzte Stück von Madagaskar nach Tansania. Fünf Tage bester Segelwind raumschots mit 15 Knoten. Gemütliches und schnelles Segeln.
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Nach zwei Tagen liegen die Komoren an Backbord querab. Da die Cyclone-Season bereits begonnen hat, machen wir keinen Stopp. Vielleicht auf dem Rückweg nach Madagaskar im nächsten Jahr.
Rolf Deckena
Oh Leute, was sind das für wunderschöne Bilder!! Was für eine Freude.
Euch vielen Dank! Rolf aus Hamburg
Czapracki Edmund
Tolle Bilder,weiterhin immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.
Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr
an die gesamte Mannschaft.
Edmund