Leben an Bord zwischen Paraty, Angra dos Reis und der Ilha Grande

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Die Region zwischen der Ilha Grande, Angra dos Reis und Paraty ist ein perfektes Revier, um an Bord zu leben. Einige Langfahrtsegler verbringen hier Monate oder gar Jahre. Und auch viele Brasilianer haben sich für ein Leben an Bord entschieden.

Beide Fotos: Praia dos Mangues, Ilha Grande.

 

Die Bucht der Ilha Grande mit ihren (angeblich) 365 Inseln und Inselchen ist ein perfektes ruhiges Ankerrevier. Ohne Schwell liegen wir je nach Windrichtung mal in der einen, mal in der anderen Bucht. Einige Sacos sind sogar gegen alle Windrichtungen geschützt. Frisches Trinkwasser kommt von den Bergen, Sonnenenergie ausreichend von oben. In den Wäldern wachsen Bananen, Zitrusfrüchte und Jacca. Am Strand liegen Kokosnüsse herum. Supermärkte gibt es in Paraty, Bracuhy, Angra und sogar in Abraão auf der Ilha Grande. Beim Supermarkt Zona Sul in Angra kann man mit dem Schiff für die Dauer des Einkaufs direkt vor dem Shopping-Center anlegen. Was will man mehr.

Mit Pasqual beim Kokosnüsse sammeln. Ilha do Cedro.

 

Ankerplatz bei den Ilhas Peladas.

 

Seit letztem Jahr haben wir viele brasilianische Freunde gewonnen, die sich wie wir für ein Leben an Bord entschieden haben. Bruno lebt alleine auf einer 28 Fuß kleinen Koopmans Victoire. Bei unserer ersten Begegnung brachte er uns am Morgen frisch gebackenes Brot zum Schiff. Renato und Caci leben mit ihrem kleinen Hund seit einem Jahr an Bord. Bis jetzt bereuen sie ihre Entscheidung nicht. Victor ist Informatiker. Er lebt alleine auf einem neun Meter langen Holzboot. Und Tom und Paula haben gerade Nachwuchs bekommen. Sie bleiben trotzdem an Bord.

Und wir? Na ja. Wir bleiben auch an Bord. Zur Zeit erscheinen an dieser Stelle weniger Berichte, da wir unsere Bordkasse etwas aufbessern müssen und fleißig arbeiten — für Medienagenturen, Verlage und Online-Shops in Deutschland, Internet sei Dank. Wir genießen also weiterhin unser Leben auf einer Segelyacht und arbeiten gleichzeitig ein paar Stunden am Tag an unserem Budget.

Vor ein paar Wochen trafen wir all unsere Freunde und noch viele Seevagabunden mehr am Vagabundos-Beach in Paraty. Die Praia dos Vagabundos ist ein Treffpunkt für einheimische sowie für ausländische Fahrtensegler. Nebenan liegt die Marina Engenho des berühmten brasilianischen Expeditionsseglers und Abenteurers Amyr Klink. Für einen brasilianischen You-Tube-Channel gab ich in meinem gebrochenen und mühsam vor Ort angeeigneten Portugiesisch während unserer Zusammenkunft am Strand ein Interview über unsere bisherige Reise.

 

 

„Wohin soll es weitergehen?“, war eine Frage, die uns gestellt wurde. Das wissen wir noch nicht. Das ist es ja gerade, was das Leben als Seenomade ausmacht. Wir diskutieren drei Optionen: 1. Kapstadt und dann die Inseln des Indischen Ozeans erkunden. Ein schwieriges Revier. 2. Karibik, vor allem Cuba, Panama, Costa Rica, vielleicht sogar USA. Ein überfülltes Revier. 3. Noch ein Jahr hier bleiben, vielleicht mit einem kleinen Besuch bei Lindy und Pierre aus Südafrika auf ihrer Farm in Uruguay. Lasst Euch überraschen und habt etwas Geduld, was die weitere Berichterstattung angeht. Ein paar Neuigkeiten gibt es immer mal wieder an dieser Stelle.

Ach ja, dann gab es letzte Woche eine große Weihnachtsfeier in Sítio Frorte auf der Ilha Grande. 50 Yachten waren dabei. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.