Wenn die vielen Deutschen, die auf Gomera leben, Heimweh haben, brauchen sie nur in den zwischen circa 800 und 1.000 Höhenmetern gelegenen Nationalpark Garajonay zu fahren, der unter UNESCO-Schutz steht und schon wähnen sie sich in der Eifel. Anstatt aus des deutschen Baumbestandes besteht dieser zwar hauptsächlich aus Lorbeerbäumen, doch der viele Farn, die Moose und Flechten, sowie der dichte Blätterboden lassen den Eindruck entstehen, durch einem sommerlichen, heimischen Wald zu wandern.
Der gomerische Eifelverein hat einige gut ausgeschilderte und einfach begehbare Wanderwege angelegt. Diese führen die Schluchten, barrancos, hinauf und hinunter, an kleinen Kapellen vorbei, und überbrücken zahlreiche Wasserläufe, die auch jetzt im Hochsommer munter plätschern.
Der Wald und die Schlucht führen die irreführenden Namensanhänge Del Cedro, was übersetzt Zedern bedeutet. Diese sucht man jedoch vergeblich. Bis auf einige klägliche Reste sind alle Zedern schon früh der Abholzung und der Kohlegewinnung zum Opfer gefallen.
Noch in den 60er Jahren wollten die Großgrundbesitzer auch den restlichen Wald abholzen. Glücklicherweise ist dies durch Bürgerbegehren und Umweltschützer verhindert worden. Einige Dörfer, die diesem Schicksal nicht entkommen konnten, haben sich von wohlhabenden und fruchtbaren Gemeinden zu verödeten und armen Gegenden verwandelt.