Chulugi erhält die Trans-Ocean-Medaille 2021 für „hervorragende hochseeseglerische Leistungen“

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Am 20. November war es soweit. Ich durfte auf dem Festabend des Trans-Ocean e. V. für unsere Reise „Rund Afrika“ die TO-Medaille für „hervorragende hochseeseglerische Leistungen“ entgegennehmen. Dies ist eine besondere Ehre für uns, stehen wir doch damit in einer Liste mit großartigen Seglern wie Bobby Schenk (1974), Susanne Huber-Curphey (2016) und Erich und Dr. Heide Wilts (2017). Dabei waren wir weder Pioniere auf unserer Route oder sind einhand und non-stop um die Welt gesegelt, noch haben wir uns in der Antarktis einfrieren lassen. Das Besondere an unserer Reise bestand lediglich darin, hier und da von den ausgetretenen Pfaden abzuweichen, beziehungsweise aus den durch die Kiele hunderter Yachten durchschnittenen Gewässern abzubiegen. Viele Schiffe machen sich von den Kanaren aus auf den Weg in die Karibik. Die Kapverden lassen die meisten bereits aus. Nur ein oder zwei Handvoll Segler begeben sich auf diesen kleinen Umweg. In Gambia – nur drei Tagesreisen von Cabo Verde entfernt – trafen wir kaum noch andere Yachten. Auf dem Schlag von Brasilien über den Südatlantik nach Kapstadt sind Begegnungen selbst mit Containerschiffen eine Seltenheit und wir waren für fünf Wochen auf uns allein gestellt. Und Ostafrika lassen so viele Segler auf der Route durch den Indischen Ozean an Steuerbord und Backbord liegen. Dabei gibt es dort einiges zu entdecken. Selbst ein kleines Fleckchen Europa ist auf der geografisch zu den Komoren zählenden Insel Mayotte zu finden – mit täglichen Flugverbindungen nach Paris. Was das seglerische Können angeht, haben wir eines der schwierigsten Reviere direkt vor unserer Haustür. Wer Nordsee und Wattenmeer sein Heimatrevier nennt, bringt alle Voraussetzungen mit, um auf Große Fahrt zu gehen. Allen, die davon träumen, loszufahren, möchte ich mit auf den Weg geben: Die hervorragende hochseeseglerische Leistung besteht darin, den Mut zu haben, die Leinen loszuwerfen und loszusegeln. Alle kleineren und größeren Abenteuer kommen dann von ganz allein.

Besuch in unserem Heimathafen. Das Deutsche Auswanderer Haus in Bremerhaven ist allen gewidmet, die ihr Glück fernab der Heimat suchen.
Auf dem Festabend des Trans-Ocean in den Hapag-Hallen in Cuxhaven.
Anmoderation der Preisübergabe.
Schon lange her… Fotos unserer ersten Atlantiküberquerung, aus Gambia und Brasilien.
Von Südamerika nach Afrika.
Die TO-Preisträger 2021. Leider konnte Boris Herrmann nicht persönlich teilnehmen.
Die YACHT berichtet in der Ausgabe 25/26 2021. Sorry, Boris, diesmal bekommt Chulugi mehr Platz für Fotos ;-)
Die Trans-Ocean-Medaillie und der Standerschein, der uns berechtigt, den Blauwasser-Langwimpel zu führen. Glaubt mir, der Langwimpel ist wirklich lang!
Am Tag nach dem Festabend.

6 Antworten

  1. Heidi

    Lieber Marcel und liebe Joanna,
    das habt Ihr und Nico wirklich super gemacht! Wir wollen ja nicht den Bordhund vergessen zu ehren. Welcher Bordhund kann schon auf eine solche Seglerkarriere zurückblicken?
    Es ist immer wieder spannend, Eure interessanten Berichte zu lesen. Vielleicht klappt es ja, dass wir uns im kommenden Jahr im MM mal wieder treffen. Always fair winds and calm seas!
    Liebe Grüße
    Heidi & Robert

    • Marcel

      Liebe Heide, liebe Robert.

      Ihr wisst, dass Cpt. Nico immmer einen Platz ganz oben auf dem Podest verdient hat – und in all unseren Herzen. Wir würden uns freuen, Euch hier zu treffen – ein wundervolles Revier, in dem man es auch in diesen Zeiten lange aushalten kann.

      Wir freuen uns auf Euch!

      Marcel, Joanna & Nico

  2. Andreas Bomheuer

    Ahoi Joana, ahoi Marcel,
    herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung, Ihr habt sie wirklich verdient.
    Auch wenn sie nicht Gegenstand der Auszeichnung sind, verstehe ich diese Auszeichnung auch als Auszeichnung für Eure Reiseberichte.
    Allzeit fair winds in 2022
    herzlich Andreas aus Essen, Freund von Jens
    (ihr habt mich vor einiger Zeit bei der Entscheidung unterstützt, nach Ostafrika zu segeln – was ich daraufhin nicht getan habe…)

    • Marcel

      Ahoi Andreas.

      Vielen Dank für das Lob. Wir freuen uns natürlich immer, wenn unsere Berichte andere Segler begeistern. Die ganze Region zwischen Südafrika, Tansania und Kenia, mit den Komoren und Madagaskar ist einen Törn wert – und zwar nicht nur für eine Saison! Dort kann man Jahre verbringen und immer wieder Neues entdecken. Einige Orte vermissen wir sehr. Wenn man auf einem Segelboot lebt, kann man ja immer wieder hinfahren. Allein dieser Gedanke ist doch beruhigend.

      Also, denk noch mal drüber nach ;-)

      Marcel, Joanna & Nico

  3. Edmund Czapracki

    Hallo Marcel,
    meine Glückwünsche und Hochachtung für die Verleihung der T O Medaille für deine Leistung im Hochseesegeln.
    Du kannst mit Stolz den Langwimpel fahren, diese Ehre ist nicht vielen zuteil geworden.
    Ich hoffe du und deine Manschaft hatten angenehme Weihnachtstage , kommt gut ins neue Jahr und bleibt gesund.

    Gruß Edmund

    • Marcel

      Edmund, ich weiß gar nicht, ob Du auch eine Nachricht bekommst, wenn ich an dieser Stelle antworte. Eine Mail hatte ich Dir ja bereits geschrieben.

      Wir bedanken uns herzlich für die Glückwünsche und senden auch Dir alles Gute ins heimatliche Revier für das Jahr 2022.

      Marcel, Joanna & Nico