Joanna, 06. 04. 2010

  • griechischer Meeresgott,
  • Bruder des Zeus,
  • Gott der Winde und der Stürme,
  • Schutzgott der Seefahrer
  • Bei Homer ist er auch der „Erderschütterer“,
  • Beinamen: unter anderem: Aegeus, Erechthreus, Elymnius, Genesius, Heliconius, Hippius und Isthmius,
  • römisch: Neptun

Poseidon ist der Sohn des Kronos und der Rhea. Nach seiner Geburt verschlang ihn sein Vater, und erst sein letztgeborener Bruder Zeus, der nicht verschlungen wurde, weil ihn Rhea in einer Höhle versteckte, errettete ihn und seine anderen Geschwister mithilfe der Titanen. Die Geschwister teilten die Herrschaft der Welt unter sich auf: Zeus erhielt den Himmel, Hades (ein weiterer Bruder Poseidons) die Unterwelt und Poseidon den Ozean (vgl. Ilias XV,190 ff.) (Ὠκεανός).

Nach der Auffassung von Herodot war Poseidon ursprünglich ein libyscher Gott.

Poseidon unterliegt Athene im Streit um Schirmherrschaft für Athen. Auch im jahrelangen Ringen um das Schicksal des Odysseus verliert Poseidon gegen Athene, den er mit schweren Stürmen verfolgt (s.u.), doch Athene beschützt Odysseus mit der gleichen Hingabe wie Poseidon ihn zu verderben sucht.

Poseidon war Gott des delphischen Orakels, bevor Apollon dies übernahm, und mit Athene auch der Schutzgott der Stadt Athen. Auch war er Schutzgott der Stadt Pylos. In Eleusis galt er als Vater des Königs Oilmophos, in Troizen als Vater des Theseus. Außerdem gab es ihm zu Ehren einen Hippioskult, da das Pferd (altgriech. Ἵππος) zu seinen Attributen gehörte. Im Attischen Kalender gab es einen ihm geweihten Monat.

Verehrung in der griechischen Antike

  • Tempel in Rhodos, Korinth und in vielen Hafenstädten,
  • Die Art der Verehrung ist vor allem besänftigend,
  • Poseidon wird vor allem von den Seefahrern verehrt. Sie bitten um die richtigen Winde, ruhige See. Oder sie versuchen, seinen stürmischen Zorn zu besänftigen,
  • Im antiken Griechenland wurden dem Meeresgott Pferde geopfert, indem sie ins Meer geworfen wurden,
  • Poseidon wird auch oft mit Atlantis in Verbindung gebracht.

Seefahrer beteten zu Poseidon für eine sichere Überfahrt und opferten ihm Pferde, die sie im Meer versenkten. Wenn er gut gelaunt war, erschuf Poseidon neue Inseln und ließ die See still und schiffbar sein. Wenn er ergrimmte, stach er mit seinem Dreizack in die Erde, verursachte so Erdbeben, Überschwemmungen und brachte Schiffe zum Sinken.

Ehe & Liebe(n)

Poseidon war mit Amphitrite verheiratet und hatte mit ihr den Sohn Triton – der Wellengott der Griechenund -, die Töchter Rhode und Benthesikyme. Außerdem ist er der Ziehvater der Athene.

Zahlreiche Liebschaften – oft mit Meernymphen (Nereiden, Okeaniden) – führten zu weiteren Kindern:
Den Riesen Orion, den Pferd Arion.
Mit einer Okeanide: Polyphemos, den Riesen, d.i. der einäugige menschenfressende Zyklop, der die Insel Sizilien bewacht. Odysseus sticht ihm sein einziges Auge aus.
Mit Medusa: Pegasus, das geflügelte Pferd (der Inspiration).
Mit der Erdgöttin Gaia: Antaios. Antaios ist der Riese, der den Eingang nach Libyen bewacht. Er wird erst von Herakles getötet.

Poseidon hatte auch 5 Zwillingspaare mit der sterblichen Kleito, der einzigen Bewohnerin der Insel Atlantis. Die 10 Kinder dieser Verbindung waren Atlas & Gadeiros alias Eumulus, Ampheres & Euaimon, Mnaseas & Autochthon, Elasippos & Mestor, Azaes & Diaprepes. Unter ihnen teilte er das Land (Atlantis) auf und machte sie zu den 10 Königen von Atlantis, wobei Atlas die Herrschaft von Poseidon übernahm und so der erste unter ihnen und König der Hauptinsel wurde. (Atlas ist nicht mit dem Titan Atlas zu verwechseln.)

Zu Poseidons Söhnen zählt der Ringkämpfer Kerkyon. Er liebte auch den jungen Pelops und schenkte ihm ein prächtiges Gespann. Manche Quellen sprechen davon, Poseidon sei der Vater des Brüderpaares Otos und Ephialtes, den Aloiden, deren Mutter Iphimedeia ist.

Darstellungen

  • Dreizack,
  • Pferde, Zaumzeug,
  • Pegasus, das geflügelte Pferd,
  • Muschel, Fische, Delfine,
  • Das Meer, insbesondere die Meerestiefe,
  • Sturm, Wind, Wellen,
  • Erderschütterer, Erdbeben, Überschwemmungen,
  • Blaue Augen,
  • Blaulichtes Haar,
  • Meist nackt oder halbnackt.

In der Kunst wird Poseidon mit einem Streitwagen dargestellt, der von großen Hippokampen gezogen wird. Oft wird er mit dem Dreizack zusammen mit Delphinen dargestellt. Manchmal wird er gemeinsam mit Athene dargestellt, da er sich mit ihr um die Herrschaft von Attika gestritten hat. Häufig findet man auch Darstellungen der Hochzeit des Poseidon mit Amphitrite, die meist auf einem Wagen gezogen von Pferden, begleitet von Triton und Nereiden dargestellt sind.

Übrigens: Im Archäologischen Nationalmuseum von Athen steht die antike, 2,09 m große Bronzestatue des „Gottes aus dem Meer“, häufig als „Poseidon von Kap Artemision“ (Fundort an der Nordspitze Euböas) bezeichnet. Inzwischen sind die meisten Archäologen jedoch der Ansicht, dass es sich dabei um eine Zeusstatue handelt, die in der leeren rechten, erhobenen Hand ein waagerechtes Blitzbündel trug, da Zeus der einzige Gott mit diesem Attribut ist. Poseidon hielt seinen Dreizack in antiker Darstellung nie waagerecht. Vergleiche der Gesichtsformen mit anderen Skulpturen des Strengen Stils des 5. Jahrhunderts unterstützen diese These.

~~> http://www.theoi.com/Olympios/Poseidon.html


Weitere Zusammenhänge & Verarbeitungen

Am bekanntesten ist Poseidon für seinen unerbittlichen Hass auf Odysseus, zumal dieser auf seiner zehnjährigen Odyssee seinen Sohn Polyphem blendete, wie Homer berichtet. Außerdem hatte Odysseus das dem Poseidon heilige Pferd dazu missbraucht, die Trojaner zu überlisten.

In Platons Atlantis-Dialogen wird Poseidon als Stammvater des Herrschergeschlechtes von Atlantis dargestellt.

Charakter

  • zornig, streitsüchtig, ungestüm, stürmisch, eher männlich als väterlich
  • grimmig, ein Meeresgott, den man um gutes Wetter bitten oder besänftigen musste,
  • einsam, verschlossen,
  • eigenständig handelnd gegenüber den olympischen Göttern,
  • Zürnend lebte Poseidon getrennt von den übrigen Göttern in Äthiopien, wo die Sonne sowohl auf- als auch untergeht (Homer: Odyssee 1.20ff. und 1.67ff.).

Buch

In der Jugendbuchreihe „Percy Jackson“ des Amerikaners Rick Riordan ist Poseidon der Vater des jungen Helden, der im ersten Teil erfährt, dass er ein Halbgott ist.

Film

In der Verfilmung „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ wird Poseidon von Kevin McKidd gespielt.

Link zu Poseidon (und anderen Göttern)

http://www.dodekanes.eu/mythologie.html

Quellen

Texte in Auszügen – ohne und mit Kennzeichnung – sind folgenden Quellen entnommen:

Wikipedia

www.die-goetter.de

http://www.theoi.com/Olympios/Poseidon.html

Marcel, 29. 03. 2010

Um 1130 starten wir Richtung Westen. Vorbei an Mandraki. Die antike Stadtmauer sehen wir auf der Erhebung im Westen der kleinen Ortschaft, die wir gestern erwandert haben.
Nach einer Stunde frischt der Wind auf bis zu 30kn (7bf) auf und schwankt zwischen 21 und 30kn. Die See ist extrem kabbelig – fast wie auf der Waddensee im Modus „Strom gegen Wind“. Erst als wir am frühen Abend Astipalaia (hier gibt es zahlreiche lateinische Schreibweisen) erreichen, wird die See ruhiger und der Wind nimmt auf 4bf ab. Hinter dem venezianischen Kastell verschwindet die Sonne hinter den Hügeln.

Joanna, 28. 03. 2010

Nissyros nahm seine Form nach mehreren Vulkanausbrüchen an, die auch die Geschichte der Insel beeinflussten.
Der ‚Zwiespalt‘ in der Bewertung der Insel deutet sich bereits mit dem Namen an: Nissyros = Nisiros = Nisyros = Nissiros und pflanzt sich fort in den Bewertungen der Reisenden … Die Namensvielfalt ist schneller erklärt: Es liegt nicht zuletzt daran, daß es neben der englischen Transkribierung noch einige andere, im Deutschen mindestens zwei weitere, Schreibweisen existieren: die phonetische, die wissenschaftliche und noch einiges dazwischen.

„Die Insel für Genieߟer“, wie sie von einigen genannt wird (und ich kann es nur unterstreichen), verfügt auch über ein paar spröde Daten:

Nissyros: Vulkan-Insel in der südöstlichen Ägäis (Inselgruppe des Dodekanes) mit aktivem Vulkan,
Längengrad: 36.35 nördlich,
Breitengrad: 27.10 östlich,
Grösse: 41.2 Quadratkilometer (Ø rund 8 Km),
Nachbarinseln: Pahia, Pyrgussa, Yali, S. Antonios, Strongyli, Kos und Tilos,
Einwohner: ca. 930 (677 Mandraki, 150 Pali, 41 Emborio, 61 Nikia),
Höchster Punkt: 698 Meter ü. Meer.

Da Nissyros meine Lieblingsinsel ist – ich werde es nicht müde, immer wieder zu sagen – gibt es auf unserer Chulugi-Seite einige Artikel dazu…

Entstehung der Insel

Sie ist durch untermeerisch gebildete Basalt-„Kissenlaven“ entstanden, die durch tektonische Aktivität soweit angehoben wurden, dass sie jetzt an der Meeresoberfläche liegen. Ihr ‚Sockel‘ liegt in einer Tiefe von ca. 300 Metern auf einem Fundament aus Kalksteinfelsen. Diese wiederum waren vor etwa 150 Millionen Jahren durch die Aktivität und Ablagerung von Meeresorganismen (Korallen und Krustentiere) im seichten Wasser entstanden. Sie stammten aus der Zeit, als sich die Alpen bildeten (Trias). Die ältesten Laven finden sich im Nordwesten der Insel, nahe Mandraki. Es kann nur vermutet werden, daß der untermeerische Sockel von Nissyros aus ähnlichen Gesteinen aufgebaut ist. Die überseeischen Gesteine von Nissyros sind Andesit- bis Dacit-Lavaströme im Wechsel mit pyroklastischen Aschen und Schlacken ähnlicher Zusammensetzung.

Die gleichen Gesteine wie die, auf denen der Vulkan Nissyros sich zu erheben begann, sind heutzutage an der türkischen Küste (Lykien) und bei der Insel Kandeleoussa (oder Andeleoussa oder Phanari) anzutreffen, 25 Kilometer südwestlich von Nissyros.

Die unteren Schichten der Lava unter Wasser, die das Fundament von Nissyros bilden sollen und bei denen es sich somit um die ältesten auf der Insel vorhandenen Steine handelt, sind heute an der Nordwestküste zu betrachten, wo Aufwärtsbewegungen und Risse diese über den Meeresspiegel hoben. Sie sind am deutlichsten in nächster Nähe von Mandráki, unterhalb des Panagia Spiliani-Klosters, zu sehen. Die ungewöhnlichen, nur hier anzutreffenden Formationen, die „Kissenlava“ (Pilow-Lava), wie die Vulkanologen sie genannt haben, wurden durch die besonderen Bedingungen der Ablagerung des Magmas unterm Wasser erzeugt. Die runden schwarzen Steine in der Chochlaki-Bucht sind alle Teile dieser Kissenlava, die allmählich durch Brandung und Wellen abgerundet wurden. Kissenlava ist über 160 000 Jahre alt.

Eine schönere Entstehungsgeschichte

Als der antike griechische Historiograph und Geograph Strabon (lat. „der Schielende“; * etwa 63 v. Chr. in Amaseia in Pontos; † nach 23 n. Chr.) die Ägäis bereiste, sah er die Insel als einen kompakten, hoch aus dem Meer aufragenden Berg mit steilen Hängen.

„Sie betrachten Nisyros als einen Teil von Kos. Sie erzählen die Geschichte, wie Poseidon Polybotis, einen der Giganten, verfolgte und mit seinem Dreizack ein Stück aus der Insel Kos hinausstach und es auf diesen schleuderte. Dieses Stück wurde die Insel Nysiros, die den Giganten unter sich begraben hält.“

Und fast genauso erzählt auch Apollodor von Athen (gr. Apollodoros; † nach 120/119 v. Chr.; angenommener Verfasser, daher auch als „Pseudo-Apollodor“ genannt) in seiner „Bibliotheke“, einer Abfassung der griechischen Mythen, über die Inselgeburt:

„Von Poseidon über das Meer gejagt gelangte Polybotis nach Kos. Aber Poseidon brach schnell ein Stück aus der Insel heraus und liess es auf ihn fallen. Dieses Stück bildet heute die Insel mit dem Namen Nisyros.“

Die in dem Mythos beschriebene Situation ereignete sich während der sog. Gigantomachie, des Kampfes der Giganten (Kinder der Gaia – Urmutter/Urgöttin Erde – und Uranos) gegen Zeus und die Götter des Olymps. Polybotis (Polybotes) war einer der Giganten und Kinder der Urgöttin, die diese gegen die Olympischen Götter in den Kampf schickte. Trotz der hohen Kriegskunst und Kraft unterlagen die Giganten den Göttern. Poseidon (der Gott der Meere und Bruder Zeus‘) verfolgte Poybotis nach der Schlacht übers Meer und als er ihn nicht erreichen konnte, schleuderte er den besagten Felsen, herausgerissen aus der Insel Kos, nach ihm und begrub ihn darunter.

~~> http://www.theoi.com/Gigante/GigantePolybotes.html

Und so liegt der Gigant noch immer unter der Insel Nissyros und ist der eigentliche Vulkan, der aus Wut und Ohnmacht mit Ausbrüchen aufbegeht. (Eine andere Variante des Mythos sieht ihn unter der Insel Kos begraben.)

Historie & Kunstgeschichte

Zur Orientierung:

Die ersten Einwohner waren die Karen, einige Quellen erwähnen jedoch, daß es die Einwohner von Kos, von Thessalia und Rhodos waren, die sich hier zunächst ansiedelten.

Als Mitglied des Athener Bundnisses blieb die Insel nur für einen kleinen Zeitraum selbständig während sie 200 v.Chr. mit Rhodos vereint wurde. Die Insel wurde aufgrund des Handels mit Perlit und Obsidian, Gesteinsarten die auf der kleinen Insel Giali (Yali) gewonnen und für die Herstellung von Klingen verwendet wurden, berühmt. Der geschichtliche Werdegang von Nissyros ist eng mit Rhodos verbunden. Ihre heutige wirtschaftliche Blute verdankt Nissyros hauptsachlich den von dieser Insel abstammenden Griechen im Ausland (Konstantinopel, Alexandria, Odyssos, Smyrna und Amerika). Nissyros wurde im Jahre 1948 entgultig wieder mit Griechenland vereint.
Hauptstadt und Hafen der Insel ist Mandráki, im Nordwesten der Insel am Fuße eines Hugels erbaut. Die weißen Hauser stehen in einem reizenden Kontrast zu dem dunklen Vulkangestein des Bodens. Einige traditionelle Hauser haben die Farbenvielfalt des Gesteins in der Umgebung beibehalten. 1,5 km ostlich der Hauptstadt befindet sich Loutra, bekannt fur die Thermalquellen, die auch heute noch den Besuchern offen stehen.

Östlich von Loutra befindet sich das malerische Fischerdorf Palí. Südostlich von Mandraki im Landesinneren der Insel befindet sich das Dorf Emboríos. Es liegt in einer von Olivenhainen üppig gewachsenen Region. Feigenbaume, Weinstocke prägen ebenfalls das Landschaftsbild. Hier befinden sich auch die Thermalquellen und Schlote durch welche heiße Gase entweichen. Etwa 400m uber dem Meeresspiegel mit Blick auf das weite Meer befindet sich Nikia. Harmonisch verschmelzen hier die weißen Hauser, die bunten Fensterladen und die Ziegeldacher mit dem üppigen Grün der Umgebung.

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Mandráki (der Hauptort)

  • Palaokastro (Paliokastro) – auch als „Zyklopenmauer“ bezeichnet – mit den Ruinen der antiken Stadt befindet sich 4 km südwestlich von Mandraki. Teile der Festungsmauer aus dem 4ten Jh.v.Chr. sind erhalten geblieben und erinnern sehr stark an die von Mykene. Diese mehrere Meter dicken Mauern, die aus fuglos aufeinander geschichteten Quadern aus Basalt aufgebaut sind (die abgerundeten Kanten sollen der höheren Stabilität dienen), bilden eine der besterhaltenen Festungen aus der Zeit des 4. Jahrhunderts v. Chr.
  • Johanniterkastell Panagia Spiliani – Oberhalb von Mandráki liegt das im 14. Jahrhundert an Stelle antiker Vorgängerbauten erbaute Johanniterkastell Panagia Spiliani, in dessen Mitte das orthodoxe Kloster und eine frühchristliche Kirche mit einer wundertätigen Ikone der Muttergottes eingebaut ist. Vom Kastel sind vor allem die Wehrmauern erhalten. Diese Burg wurde im Jahre 1315 vom Johanniterorden errichtet. Die Aussicht von hier aus ist überwaltigend, so heißt es – und man kann es sich auch wunderbar vorstellen. Wir zogen jedoch vor, zu Wandern und anschließend gab es nur Zeit für ein Getränk am (angeblich, laut Dumont-Kunstreiseführer) „schönsten Platz des Dodekanes“ zu trinken.
  • Das Kloster der Muttergottes „Panhagia Spiliani“ – der Schutzheiligen der Insel. Dieser Ort muß schon in der Antike eine Verehrungsstätte gewesen sein, wie Säulen und korinthische Kapitelle es  bezeugen. Im Inneren einer Höhle befindet sich die frühhristliche Klosterkirche. Die Klosteranlage selbst steht auf dem Hügel innerhalb der Festungsmauern. Das Kloster wurde um 1400 n. Chr. erbaut. Die Kirche hat die Form einer Basilika mit einer recht interessanten Altarschranke aus dem 18ten Jh. In einer kleinen Bibliothek werden alte griechische Bücher und Manuskripte aufbewahrt. Zu den kostbaren Gegenstanden, die hier untergebracht sind, gehören Kirchengegenstände, Kreuze, Evangelien, tragbare Ikonen und die goldene Taube, ein Weihgeschenk (oder Buße) von Piraten.
    Weitere Kirchen auf der Insel – Kirche des Hagios Nikitas, der Panhagia Potamitissa, des Hagios Savvas, Hagios Nikolaos, des Kreuzes, des Panormitis, die Ruinen der Hagia Paraskevi und des Hagios Athanasios.
    Das Kloster Evangelistria sollte an dieser Stelle auch erwähnt werden, das in einer bezaubernden Landschaft der Caldera liegt und sich 5 km südöstlich befindet. Siehe auch unter der Rublik „Wandern“  in diesem Blog.
  • Wassermühle – In der „Taverna Balconi“ findet man die einzig erhaltene Wassermühle aus der Zeit von 1800 und das dazugehörige „Wasser-Mühlen-Café“, das von Nikos Yfantis und seinem Vater geführt wird. Die Mühle wurde während der türkischen Besatzung erbaut und war bis 1965 in Betrieb. Eine Besichtigung ist kostenlos.
  • Lohnenswert ist auch ein Besuch der antiken Nekropole mit Funden aus dem 7ten und 6ten Jh.v.Chr. und Gräber aus dem 5ten Jh.v.Chr.
  • Chochlaki – Zu erwähnen auch der Schwarze Strand des Ortes unterhalb der Burg und Klosteranlage: mit den schwarzen Kieselsteinen, die die Lava zuruckgelassen hat. Hier kann man einem besonderen Geräusch lauschen, das durch das Aufwirbeln der Kieseln durch die Wellen entsteht.

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  • Es liegt auf dem östlichen Kraterrand in etwa 250 m Höhe und ist seit dem letzten großen Erdbeben aus den 1930er Jahren so gut wie vollständig aufgegeben worden. Zur Zeit leben dort ca. 40 Personen und diese auch vorwiegend nur in den Sommermonaten. Doch belebt sich das ‚Geisterdorf‘ zunehmend, denn es lockt mit grandiosen Blicken zum Meer und in die Vulkan-Caldera, hübschen Kirchen und Gassen – sicherlich auch mit der Möglichkeit, hier Ferienwohnungen für Urlauber einzurichten. In den letzten Jahren wird es mit EU-Hilfe renoviert. Dort befindet sich auch das am 22. Juni 2008 eingeweihte Vulkanobservatorium mit Blick auf den Kraterkessel. An den Partisanen- und Widerstandskampf gegen die Deutschen erinnert ein eher kurioses Relikt: ein zerbrochener Spiegel, den eine Kugel bei dem Gefecht zwischen den Deutschen und den Partisanen, die am Ende niedermetzeld wurden, getroffen hat. Er hängt heute in der sesonal geöffneten Kneipe am Hauptpaltz des Dorfes. Seine sehr stimmungsvolle Lage – zum einen an dem sehr hübschen Platz mit Kirche, zum anderen mit einer großen Veranda mit Blick in die Caldera – machen sie zur „Attraktion“. Diesen Ausflug sollte man unbedingt (!!!) zu Fuß von Pali aus machen und den alten Eselsweg/Hohlweg benutzen. Auf diese Weise unterstützt man nicht nur den Straßenbau und wird mit herausragend schöner Strecke belohnt.
  • Natursauna“ – am Anfang des Dorfes (von Pali kommend rechts halten, kurz vor der Kehre in die obere Etage des Dorfes) befindet sich in einem kleinen ‚Häuschen‘ eine Natursauna: Aus den locker geschichteten Steinmauern, die eine kleine Kammer bilden, entsteigt vulkanischer Dampf und es riecht leicht nach Schwefel. Sie ist in ihrer alten Art interessant, wird aber nicht mehr zum Saunieren benutzt. Vielleicht wird sie auch von der EU wieder saniert…
  • Kirche der Entschlafung Marias „Koimisis Theotokou“ im Zentrum des Dorfes und die Kirche des Erzengels Michael innerhalb der Burg mit bemerkenswerten Wandmalereien.
  • Ruinen einer venezianischen Burg auf dem hochsten Punkt der Siedlung, die von anderen Quellen als eine weitere Burg der Johanniter genannt wird.

Palí

  • Etwa zwei Kilometer östlich von Mandráki entfernt befindet sich das Fischerdorf Palí mit etwa 100 Einwohnern. Hier ist unsere „Basis“ und der kleine Fischerhafen eine echte Entdeckung, wo wir mit unserer Yacht immer anlegen.

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  • Die Kirche der Panhagia Thermianis wurde auf den Überresten römischer Bäder errichtet und befindet sich hinter den unvolländeten Bädern Pantelidi etwas außerhalb des Dorfes in Richtung Osten. Der Eingang ist durch eine Palme ‚gekennzeichnet‘. Die Christianisierung des Ortes geschah im Wesentlichen durch die Anbringung von Kreuzen, Bau einer kleinen Kapelle und Weihe. Eigenartig schön ist die Stimmung dieses Ortes, das so deutlich Spuren beider Kulturen – der Christen und des antiken Menschen -, wenn man es so verkürzt sagen darf, trägt.

Nikia

  • Das Dorf Nikia, welches in etwa 400 m Höhe liegt, ist ebenfalls auf dem Kraterrand gebaut. Dort befindet sich auch das neue Vulkanmuseum mit anschaulichem Material zum Vulkanismus (nicht nur) der Insel.
  • Die Kirchen der Muttergottes „Panhagia“ und des “ Hagios Theologos“ mit dem kunstvollen Glockenturm etwas außerhalb des Dorfes mit Blick auf den Vulkan und die Kirche des Hagios Panteleimon in Avlaki.
  • Ein weiteres Kloster in der Region ist Panhagia Kira, 7,5 km südöstlich in einer sehr schonen Landschaft gelegen. Am Namenstag der Muttergottes werden hier die Besucher in den ehem. Klosterzellen beherbergt.

 

Vulkan & Vegetation

Relativ spät in der Geschichte der Insel kam es zu zwei gewaltigen plinianischen Eruptionen von Bims, in deren Folge die zentrale Caldera einbrach, die jetzt das Zentrum von Nissyros dominiert. Ablagerungen der Aschen und Bimse von Nissyros finden sich auch auf der Insel Tilos im Süden von Nissyros.
Die jüngste „echte“ vulkanische Aktivität war das Aufdringen der sehr zähflüssigen Dacit-Dome in der westlichen Hälfte der Caldera, die jetzt die höchsten Erhebungen der Insel bilden. Das genaue Alter dieser Dome ist unbekannt, liegt aber vermutlich im Bereich einiger Tausend Jahre.
Die momentane vulkanische Aktivität beschränkt sich auf heiße schwefelreiche Dämpfe in einem Schlammkrater am Südende der Caldera.
Der Schlammkrater Polyvotis selbst geht auf eine historisch überlieferte Dampfexplosion im Spätmittelalter zurück. Neben Santorin ist Nissyros damit die einzige weitere in der Neuzeit noch aktive Vulkaninsel Griechenlands. Letzte hydrothermale Ausbrüche gab es 1887. Die Insel gehört zu den aktiven Vulkanen des Kykladenbogen. Nisyros wird seit 1980 intensiv erforscht und seit 2000 geophysikalisch überwacht, weil man auch in Zukunft Vulkanausbrüche erwartet.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Schwefel im Bereich der Schlammkrater im Südwesten der Caldera abgebaut und über einen kleinen Hafen (bei Agia Irini) an der Südküste verschifft; im 20. Jahrhundert wurde der Bims im Norden der Insel abgebaut und über eine Ladestation nahe Palí als Baumaterial verschifft. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts gab es Bemühungen, eine Geothermal-Bohrung zur Energie-Gewinnung zu nutzen, was sich jedoch nicht als praktikabel erwies. In Zukunft möchte man die geothermale Energie bei Agia Irini mit moderneren Mitteln nutzen.

Am 21. Juni 2008 wurde im Dorf Nikia das neue vulkanologische Museum eröffnet, das man jedem empfehlen kann, der sich über die Geologie der Insel Nisyros informieren will.

Die Struktur des Vulkangesteins (amorphes Glas und kristalline Minerale) hängt sowohl von der Zusammensetzung des Magmas als auch von der Geschwindigkeit, mit der das geschmolzene Gestein abkühlt, ab. Daher hängt der Anteil von vulkanischem Glas – als Beispiel für ein amorphes Material, dass durch das plötzliche Abkühlen des geschmolzen Gesteines entsteht – in erster Linie von der Geschwindigkeit ab, mit der das Magma abkühlt; es kommt in Rhyolit in grösserer Menge vor als in Basalt. Bei den kristallinen Mineralen verhält es sich genau umgekehrt. Sie sind in Basalt in grösserer Menge vorhanden als in Rhyolit.

Im Gestein von Nisyros findet man folgende kristalline Minerale:
Feldspat: Mineral aus Silizium, Aluminium, Kalzium, Natrium, und Kalium, in der Form weisser, durchsichtiger Kristalle.
Pyroxenit: Mineral aus Silizium, Kalzium, Eisen und Magnesium, in der Form dunkelgrüner bis schwarzer Kristalle.
Stilbit: Mineral aus Silizium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Natrium, uns Titan, in der Form grüner bis grauer Kristalle.
Olivin: Mineral aus Magnesium, Eisen und Silizium, in der Form honigfarbener bis olivgrüner Kristalle.

Nisyros besteht nicht nur aus dem berühmten Stephanos-Krater in der Mitte der Insel. Nissyros in seiner Gesamtheit ist ein einziges, gewaltiges vulkanisches Zentrum. Es gibt keinen einzigen Stein auf der Insel, der nicht vulkanischen Ursprungs wäre, keine einzige Gesteinsschicht – die Insel besteht aus hunderten derartigen Schichten -, die nicht durch Ablagerungen nach einem Vulkanausbruch entstanden wäre.

Nisyros ist der einzige aktive Vulkan der Ägäis, der eine so breitgefächerte Vegetation aufweist, sowohl an niedrigen als auch an hohen Planzen, eine Vegetation, die den Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren darstellt, von Eidechsen bis hin zu Raubvögeln.

 

Tourismus

Ob das ‚Hinkarren‘ der Touristen eine gute und ungefähliche Idee ist, bleibt dahingestellt
Die Bodendecke im Krater ist an einigen (vielen) Stellen nur wenige centimeter dünn, trotzdem sollen – so hört man – besonderst unterbemittelte (wahrscheinlich also recht viele insgesamt) Touristen darauf wippen oder sogar springen, um so die Bodendecke in Schwingungen zu versetzen.
Ich habe mich nicht besonders weit an den östlichen Gebiet des Kraters vorzuwagen, denn dort brodelte es sowieso schon, ergo: der Boden hätte nicht getragen.

Die Wanderer und Urlauber Beate und Jürgen Franke mit ihrer Homepage unter www.bjfranke.privat.t-online.de/nisyros/n1-d.htm (s. dort weiter unten auf der Seite) berichten tatsächlich vom Einbruch der Wanderin und Verbrennungen zweiten Grades am Bein genau in dieser Gegend, die mir so suspekt vorkam. Das war 2004, aber ich kann mir kaum vorstellen, daß der Krater jetzt ’sicher gemacht‘ wurde. Der von ihnen verfaßte Bericht über diesen Unfall wurde auch in einer der Lokalzeitungen gedruckt:  http://www.bjfranke.privat.t-online.de/nisyros/hidanger.htm. Ich vermute, er ist ohne wesentliches Echo geblieben, denn der Vulkankraterausflug ist wirtschaftlich wichtig für die Insel, oder genauer: für einige wenige Unternehmer, die wahrscheinlich nicht in die Inselgemenschaft investieren, weil sie selbst in Athen oder wo auch immer wohnen.

Für die Wirtschaft der Insel ist dieser Tourismus mittlerweile lebensnotwendig, denn die Meer haben die Fischer bzw. die Fischerei beinahe leer gefischt. Schließlich fischten sie seit dem 19. Jh. bis in die 1980er Jahre (wenn auch nicht mehr legal) sehr ‚wirkungsvoll‘ mit Dynamit. Die vor Jahrhunderten (wahrscheinlich noch früher) angelegten Terrassen zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Krater- und Berghänge sind alle aufgegeben worden. Man importiert fast alles, wenn es über den eigenen Kleinstbedarf an Nahrungsmittel hinausgeht. In einer auf Mühelosigkeit arientierten Gesellschaft ist die Bewirtschaftung so kleiner Flächen auf Berghängen zu anstrengend und eben nicht „ertragreich“, dann „rentiert“ es sich gewissermaßen doppelt nicht zu arbeiten. Die hohen Preise sind nur eine Folge davon.

Für die Ökologie ist diese ‚Tourisierung‘ mit Sicherheit nicht, denn der Tourismus ist – wie fast überall in Gr. – ungebremst. Auf Nissyros kommt er auch als Tages- bzw. Stundentourismus daher. Auch hier gibt es Vor- und Nachteile wie z.B. den ungehemmten Ausbau von Straßen und Mietauto- und Mopeds-Unternehmen, denn der Tourist an sich möchte so wenig wie möglich zu Fuß gehen. Immerhin haben sie nicht so viel Zeit, um Schlimmeres anzurichten. Und die guten Seiten gibt es natürlich auch – erstens: der Vulkan vielleicht doch nicht kommerziell ‚abgebaut‘ (für Bimstein und als Energiequelle wie ehem. geplant) und zweitens: die Bergdörfer Euboria und Nikia werden wieder attraktiver, dort wird nach und nach das aufgebaut, was zuvor als Ruine dastand.

Wie man die Insel als Tagestourist empfindet, möchte ich im Zitat einer (hier namentlich unerwähnten) Touristin vorstellen, die vielleicht nicht ganz so typisch ist, denn sie macht sich Gedanken:

Aber zunächst einmal werden die ankommenden Touristen auf verschiedene Busse aufgeteilt. Denn es geht schließlich zum Wahrzeichen der Insel – dem Vulkan von Nisyros. Die Fahrt dauert circa 20 Minuten und führt durch das bergige Umland. Und von oben sieht die Kraterlandschaft wirklich beeindruckend aus. Einziges Problem: Es wird keine kurze Photopause eingelegt. Wer also ein Andenken an diesen Anblick mit nach Hause nehmen will, muss sich wohl oder übel einen gut bebilderten Reiseführer zulegen. Unten angelangt, folgt ein kurzer Vortrag der Reiseleiterin. Anschließend hat man dann ungefähr eine halbe Stunde Zeit, um den Stefanos Krater nach Herzenslust zu erkunden. Jetzt kommt spätestens die erste Ernüchterung: Geologen und andere hausgemachte Wissenschaftler kriegen mit Sicherheit kalte Schweißausbrüche beim Anblick von diesem Naturphänomen und auch während der Busfahrt durch die Berglandschaft konnte der Leihe von oben schon einige atemberaubende Blicke auf die Vulkanlandschaft erhaschen. Nun steht man aber in sengender Mittagshitze auf einem Plateau, und schaut in ein gelblich eingefärbtes Kraterloch. Übelriechende Schwefelschwaden umspielen sanft die Nase des gequälten Urlaubers. Kann er der Verlockung widerstehen, oder wird er sich hinab in den Krater wagen? Die Entscheidung ist schwer, denn auf dem Kraterboden warten zahlreiche Gefahren. Nur nicht die Blicke von den Füßen abwenden, sonst tritt man noch in ein heißsiedendes Kraterloch oder wird von einer giftigen Spinne angesprungen. Dann ist die halbe Stunde auch vorbei und man bewegt sich Richtung Reisebus um in die idyllische Hafenhauptstadt Mandraki zurückzukehren. […]

Eine Nissyros-Internetseite berichtet euphorisch – vielleicht tatsächlich davon überzeugt oder aber in der Relation zu anderen gr. Inseln betrachtet -, doch sie richtet sich vor allem an potenielle reale Touristen:

Die Ausbreitung des Tourismus hat diese Insel erst spät erreicht, und er entwickelt sich noch immer langsam. Dies ermöglicht es, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu erhalten und bietet dabei die Möglichkeit – die zugleich eine Herausforderung darstellt – dass diese Koexistenz auch in der Zukunft ungestört anhält. [www.dodekanes.eu/nisyros_entstehung.html]

Dieses „idyllische Hafenhauptstadt“ ist wirklich sehr schön! Allerdings waren wir dort ganz mit den Einheimischen allein, denn wir reisten antizyklisch. Wie es ist, wenn die vollen Schiffe ihre Ladung an Menschen absetzten, möchte ich mir nicht vorstellen…

Schöne Fotos und einige Berichte sind hier zu finden:
~~> http://www.nisyros.net/personal_stories/

Weblinks zu Nissyros

http://www.nisyros.net

http://www.dodekanes.eu/nisyros_entstehung.html

http://www.nisyros.gr/index_en.html

http://www.urlaub-im-web.de/insel-nisyros.html

http://www.nisyros.de/

Wandern und andere Infos:

http://www.bjfranke.privat.t-online.de/nisyros/n1-d.htm

 

Quellen

Texte in Auszügen – ohne und mit Kennzeichnung – sind folgenden Quellen entnommen:

http://www.nisyros.co.uk/nisyros-insel.html

George E. Vougiouskalakis, deutsche Übersetzung: Tobias Schorr, aus „Blaue Vulkane“, Herausgegeben vom Regionalen Rat der Insel Nisyros.

Wikipedia: Nisyros

www.dodekanes.eu/nisyros_entstehung.html

http://www.urlaub-im-web.de/insel-nisyros.html [eine Art persönlichen Bericht]

 

Marcel, 28. 03. 2010

Wir stellen den Wecker auf 0730. Da wir in den letzten zwei Tagen die Uhr zwei mal vor gestellt haben (von unserer Winterzeit auf griechische Winterzeit und dann auf griechische Sommerzeit) sind das gefühlte 0530.


Mit dem geliehenen Mofet fahren wir nach Mandraki. Bei einer kleinen Kapelle oberhalb des Ortes beginnen wir unsere Wanderung. Nach ca. einer Stunde Marsch durch terassenförmige Gärten und Ziegenweiden erreichen wir ein verlassenes aber gepflegtes Kloster, an dem wir unseren Aufstieg beginnen. Hier nehmen wir offensichtlich einen falschen Weg, der uns auf den höchsten Berg der Insel führt. Das Gipfelkloster schenken wir uns daher. Schließlich sind wir aufgebrochen, um die tiefste Stelle der Insel, den Stephanos Krater, zu sehen (und zu riechen).


Nach ebenso mühsamen Abstieg gelangen wir auf das letzte Stück der Strasse, die uns zum Krater führt. Es riecht nach Schwefel und die Luft wird wärmer. Im Inneren des Kraters steigen schwefelhaltige Dämpfe aus der Erde. Man hat das Gefühl, hier könnte jeden Moment die Erde aufbrechen.


Auch der Rückweg bleibt zunächst mühsam, schlängelt sich zuletzt am Westhang der Insel zurück nach Mandraki.
Dort wartet ein kühles Bier am angeblich schönsten Platz des Dodekanes auf uns.

Eine Ausführliche Beschreibung der Wanderung auf Nissyros im Artikel von Joanna.

Joanna, 28. 03. 2010

[Für ruhige Schau der Fotos bitte auf die re. Ecke klicken und dann auf „Album“]

Nachdem Marcel uns mit dem Moped an eine Kreuzung gebracht hat, von der wir nur ungefähr wußten, daß sie möglicherweise eine Tourabkürzung sein könnte, ging erst die Suche nach dem „Eingang“ in die eigentliche Wanderroute.

Diese Karte haben wir leider viel zu spät im Netz gefunden. Schade! Ich kann sie an dieser Stelle anderen empfehlen.

Wanderkarte

 

~~> siehe auch hier

Das Wanderpaar Beate und Jürgen Franke haben ihre Wanderungen mit einigen Fotos dokumentiert: www.bjfranke.privat.t-online.de/nisyros/photo/fotos.htm Bitte beachtet diese widerliche Spinne! Wie gut, daß ich diese Fotos nicht vor meiner Wanderung gesehen habe.

 

ETAPPE 1

Wie immer war es uns lange Zeit nicht klar, ob wir auf dem richtigen Weg waren.

Für diejenigen, die nach Nissyros kommen wollen – was ich nur empfehlen kann – muß an dieser Stelle angemerkt werden: Die Insel hat recht viele mit einem roten Punkt markierte ‚offizielle‘ Wanderwege. Das ist sehr schön und löblich, aber in unserem Fall kollidierte das mit der Route des Wanderbuches von Herrn Graf, den ich nicht mehr so loben kann, wie anfänglich. Schwierig sind seine Routen insofern er als Standard zwei Seiten für die jeweilige Beschreibung nimmt; bei einer langen und schwierigen Route ist es ungenügend. Und so war es denn auch bei unserer als „Tanz auf dem Vulkan“ betitelten Wanderung.

Allein der Anfang, man möge den Wanderweg verkürzen und ein Taxi (!) zur ersten Zwischenstation, dem Kloster Agios Evangelistra nehmen, mutet seltsam an. Dort aber tatsächlich mit der Wanderwegbeschreibung anzufangen ist eigentlich unverzeihlich.

Der Weg dorthin – immer vorausgesetzt, wir haben auch den richtigen gefunden – ist nämlich sehr schön. Blühende hängende Gärten und Wiesen, grüne Abhänge und knospende Bäume wohin man blickt und das azzuro-glänzende Meer am Horizont. Bei guter Sicht – und wir hatten sie – sieht man überall kleine und größere Inseln im Meer schwimmen, die Entfernungen kaum zu schätzen. Der Wanderweg entsprach in der ersten Stecke bis zum Kloster aus alten Hohlwegen zwischen den felderbegrenzenden Steinmauern. Die meisten dieser Hohlwege sind mit Steinen ausgelegt, was einen sehr schönen Eindruck macht und auch gut zu gehen ist, allerdings solange man die Mäuerchen nicht einstürzen läßt. Überall blühen die Blumen, Kräutersträucher und Lavendel duften, Ziegen (teilweise verwilderte, um die sich keiner mehr kümmert) und vereinzelt Kühe (s. Fotos) kreuzen unsere Wege oder vielmehr wir ihre.

Verfallen diese steingepflasterten Hohlwege, so ist das Gehen mühselig, denn dann eiert man auf zum Teil zugewachsenen Steinhaufen und verschwendet den Blick für die Bodenbeschaffenheit statt ihn auf die schöne Landschaft und das allgegenwärtige Meer und die gleichermaßen allgegenwärtigen Kirchen, Kapellen, Ruinen etc. zu richten. Daß die Wege nicht gepflegt werden – das heißt aber die die Terrassen stützenden Mauern, um die es sich dabei handelt – hat wiederum mit dem Tourismus zu tun. Wie unserer englischsprachiger ‚Bauer’ vom letzten Mal es erklärte, wollen die Touristen sich nicht die Mühe machen, ihre kulturellen oder landschaftlichen Ziele per pedes zu erkunden, sondern lieber gleich als eine Busladung oder mit dem gemieteten Moped oder Auto schnell und ‚gezielt’ dahin gebracht werden, was als „besonders sehenswert“ dem Reiseführer gilt. Und viel Zeit haben sie nicht, denn sie sind auf Inselhopping oder auf der Stippvisite von der touristisch noch besser ausgebauten Insel (in diesem Fall ist es Kos) hier herüber gekommen, denn man langweilt sich ja doch auf Dauer auf dem heißen Strand.

Und die Einheimischen stellen sich natürlich darauf ein. Was zur Folge hat, daß nicht mehr Landwirtschaft und Viehzucht sondern die Touristenwirtschaft betrieben wird. Der Nachteil liegt natürlich nicht nur in dem Ausbau von Schnellstraßen, Hotelbunkern, Zerstörung der Landschaft und der Vernachlässigung von eben solchen schönen (Wander-) Wegen, sondern auch in der Abhängigkeit von ebenjenem, wie wir wissen launischen Touristen, der mal dieses mal jenes „toll“ findet und am Ende unweigerlich weiterzieht und nicht wiederkommt, weil nun die Insel „versaut“ und nicht mehr „in“ ist. Darüber hinaus sind die Insulaner nicht mehr Selbstversorger, sie kaufen ihre eigenen Nahrungsmitteln vom Festland und natürlich viel teurer ein. Die Landwirtschaft ist ja „soo mühselig“ und es reicht ja sowieso nicht mehr für so viele… Und so zerfallen die schönen ‚Mauerwege’, auf denen wir noch einigermaßen gehen können…

Zurück zur Strecke:

Am Kloster angekommen wurden wir erneut von einem sehr freundlichen Ziegenhirten (natürlich motorisierten) aufgeklärt, wie wir zum Vulkan kommen. Obwohl ausnahmsweise viele große Schilder den Weg wiesen. Freundlich sind die Griechen wirklich – vielleicht  auch nur außerhalb der Saison.

Das Kloster ist verlassen aber von außen gut gepflegt. Und auch sonst dürfen wir uns kein Klostergebäude wie bei uns nördlich der Alpen mit vielen Zellen, Kreuzgang, mächtiger Kirche und weitläufigen Wirtschaftsarealen vorstellen. Die Klöster, die wir hier auf den Inseln bisher gesehen haben, sind sehr bescheiden: klein und kompakt, eindeutig auf weniger ‚Personal’ ausgerichtet, so daß sie mehr einem Bauernhof gleichen als dem was wir „Kloster“ nennen. Auf dieser Wanderung werden uns noch andere Klöster dieser Art begegnen, auch wenn ich schon an dieser Stelle anmerken darf (um das Interesse wach zu halten): sie sind nicht eingeplant gewesen!

Der große Baum, der zum Verweilen an heißen Tagen gen Mittag einlädt, ist übrigens ein Terebinthen-Baum . Im alten Ägypten hat man die Bäume und damit auch seine Galleigenschaften dazu verwendet, die Sarkophage und damit die Mumien haltbarer zu machen. Im 19. Jh. hingegen hat man den Gallstoff zur Terpentingewinnung eingesetzt.

Um diesen Baum herum führten die Schilder, die auf die Wanderung Richtung Caldera aufmerksam machten. Im Nachhinein können wir nur vermuten, daß sie noch auf vieles andere hinwiesen, denn kurzes Stück weiter fanden wir einige rot markierte Steine, die allerdings in unterschiedliche Richtungen führten… Unserer Wanderführer von Herrn Graf versagte an dieser Stelle eindeutig, was wir uns leider viel zu spät eingestanden haben.


ETAPPE 2

Nach ca. einer Stunde stetiges und eigentlich schon alpines Bergauf mußten wir zugeben, daß wir weder hinunter in die Caldera blickten, noch am angeblichen Ende dieser Etappe angekommen sind. Wir waren ganz offensichtlich dabei – und zwar meinerseits ganz eindeutig in Wut über die mangelhafte Streckenbeschreibung und die blinde Wortgläubigkeit des Wanderers –, den Gipfel mit der Kapelle des Propheten Elias zu erstürmen. Blind wird man in solchen Fällen auch für die Landschaft, die herausragend, um nicht zu sagen: atemberaubend ist. Kurz vor dem Gipfel erreichten wir eine Hochebene, wo sich eine vage Möglichkeit eines zweiten Wegs „hinunter“ – wo hinunter auch immer – ergab. Kurzentschlossen nahmen wir diese Abzweigung auch auf die Gefahr hin, daß nur Ziegen sie benutzten. Besonders aufmunternd wäre diese Möglichkeit allerdings nicht, denn wir haben bis dato ca. vier bis fünf tote Ziegen mitten auf unserem Weg gesehen. In unterschiedlichen Stadien der Verwesung, von ganz frisch bis schon etwas älter. Dieses Mal habe ich davon Abstand genommen, sie zu photographieren. Sie waren offenbar alle etwas unaufmerksam in dem Gelände und sind abgestürzt. Dringlichere Warnzeichen hätte sich das Fremdenverkehrsamt nicht ausdenken können, um die Individualtouristen doch auf den sicheren Pfad des Bustransfers ausdenken können.



Wir sind jedoch weiter gegangen und wurden dafür mit einem versteckten Kloster belohnt, das uns teil unterirdisch vorkam, teils in Felsen geschlagen wurde und damit mehr an eine Hirtenbehausung aus vorchristlicher Zeit erinnerte als an eine orthodoxe Stätte. Mönche gab es dort schon lange nicht mehr, und Hirten haben die Anlage sicherlich einer Zeitlang (vielleicht immer noch) benutzt. Weiß getüncht ist die Kirche jedoch gewesen, uns schien es sogar erst vor kurzem, vielleicht wegen Ostern.



Der Zugang war durch eine winzige niedrige und enge Tür möglich und der kleine Raum dahinter hatte einige von der Feuchtigkeit aufgesprungene und fleckige Ikonenreproduktionen, einen kleinen Tisch mit den üblichen Weihrauchutensilien und natürlich Kerzen. Ein seltsam wirkender Ort, den man nicht ganz aufgeben mochte… die von mir angezündete Kerze verstärkte diese Stimmung. Ich hoffte, daß sie uns den Weg in die Caldera ‚leuchtet’, was sie dann tatsächlich auch tat. Wie der Zufall es so wollte, hatte ich nämlich von der Einsiedelei namens Nifios, die in den Bergen der Caldera sein sollte, gelesen. Und nun lag sie also vor uns. Eine Abzweigung zu dem verpassten Weg unserer Wanderungsroute nach Herrn Graf, den wir unvorhergesehen zwei Stunden später wieder aufnahmen, gab es auch.



 

ETAPPE 3

Was später folgte, war ein asphaltierter Weg mitten durch fruchtbare Ebene am Boden der Caldera. Weit und breit waren wir die einzigen Menschen – von halb verwilderten Schweinen und Ziegen umgeben.

 

Seltsamerweise ‚erinnerte’ mich dieser Weg und das – geschlossene – Café am Rande des Vulkankraters an Mexiko… wo ich noch nie war. Das heißt also, die ‚Erinnerung’ kann nur eine Neukombination aus Film- und Romanszenen gewesen sein. Sie hält sich aber hartnäckig bis heute.


Der Schwefelgeruch traf uns bereits in den Bergen. Hier in der Ebene wurde er intensiver bis er schließlich alles durchsetzte: die Wiesen, die Tiere, die Bäume und uns selbst. Ich gestehe, daß ich den Geruch irgendwie mag – er gehört für mich zu den heißen Quellen (in Bulgarien) und zur Entspannung pur. Wieder einmal ein Beispiel dafür, wie unseres Gehirn und das Erinnerungsvermögen funktioniert.

 

Und dann endlich der Krater … und nach ein paar Schritten weiter dann endlich der Blick in die Tiefe: Das Insistieren auf diese Wanderung hat sich gelohnt!

 

 

Und Nissyros bleibt meine absolute Lieblingsinsel.

Nachtrag:

Ich suchte nach dem Film „Volcano„, dessen Plakat, sauber eingerahmt, die Taverne am Kraterrand ziert.

 

Es handelt sich um einen Kurzfilm des Regisseurs ARIS FATOUROS, der in Lefkada 1962 geboren wurde und in Athen aufgewachsen ist. Studiert hat er Physik und arbeitete als Lehrer. Der Film selbst, anders als das „professionelle“ Plakat es vermuten läßt, ist nur 13 Min. lang: VOLCANO, 2003, fiction, S-16mm, colour, 13´ Participation at Drama, Belgrade, Lama, Palma de Mallorca, Metz FIFAM, Rome, international short film festivals.

Die Suche war vergeblich. Doch habe ich diesen hier gefunden (Schnulze, aber die Orte kennen wir und so ist es ein Stück Erinnerung):

 

 

~~> Für mehr Fotos bitte hier














Der große Baum, der zum Verweilen an heißen Tagen gen Mittag einlädt, ist übrigens ein Terebinthen-Baum . Im alten Ägypten hat man die Bäume und damit auch seine Galleigenschaften dazu verwendet, die Sarkophage und damit die Mumien haltbarer zu machen. Im 19. Jh. hingegen hat man den Gallstoff zur Terpentingewinnung eingesetzt.

Um diesen Baum herum führten die Schilder, die auf die Wanderung Richtung Caldera aufmerksam machten. Im Nachhinein können wir nur vermuten, daß sie noch auf vieles andere hinwiesen, denn kurzes Stück weiter fanden wir einige rot markierte Steine, die allerdings in unterschiedliche Richtungen führten… Unserer Wanderführer von Herrn Graf versagte an dieser Stelle eindeutig, was wir uns leider viel zu spät eingestanden haben.

Marcel, 27. 03. 2010

Die Fahrt von Kos nach Nissiros war typisch für das Segeln in der Ägäis. Wir starten bei strahlend blauem Himmel und klarer Sicht mit 4-5bf Wind aus Kos-Stadt. Die Berge und Küsten der kleinasiatischen Küste zeichnen sich kristallklar an Backbord ab. Nach Passieren des NO-Kaps frischt der Wind auf 5-6bf auf. Starke Fallböen wehen die Berge herunter. In Lee der Insel weht mehr Wind als auf offener See. Ein paar Meilen weiter müssen wir den Motor starten, da die Segel killen. Dann wieder 6bf mit 2m Welle. An diese launenhaften Winde haben wir uns mittlerweile gewöhnt.

Es ist unsere zweite Ankunft auf der Vulkaninsel Nissiros. Bereits der erste Besuch im Januar hat unsere Begeisterung für dieses kleine Eiland geweckt. Nissiros liegt im Tourismusschatten von Kos. Da die Insel lediglich mit der Fähre erreichbar ist, und das auch nur von einigen wenigen Orten, geht es ruhig zu auf Nissiros. Tagesausflügler aus Kos werden im Sommer mit Reisebussen am kleinen Hafen in Empfang genommen, in den Vulkankrater gefahren, nach einer Stunde wieder eingesammelt, und per Schiff wieder nach Kos verfrachtet. In den Monaten ausserhalb der Saison teilt man die Insel mit den zuvorkommenden wenigen Bewohnern und noch weniger Besuchern.

Auf Nissiros mieten wir uns ein Mofet und fahren nach Mandraki. Wir erklimmen einen Eselspfad zur antiken Stadtmauer aus hellenischer Zeit. Riesige Steinquader sind zentimetergenau aufeinander und aneinander gereiht.


Am Abend essen wir im Freien in einer Taverne direkt vor Chulugi am Hafen von Pali. Als wir bezahlen wollen, treffen wir den vermeintlichen Bauern wieder, der uns im Januar in astreinem Englisch den Weg nach Emborio (seinem Geburtsort) beschrieben hat. Er ist sichtlich erfreut, uns wieder zu sehen. Wir wechsel noch einige Worte und ziehen uns auf’s Schiff zurück, um die morgentliche Wanderung zu planen.

An Bord bekommen wir bekannten Besuch. Die Katze war bereits bei unserem ersten Aufenthalt in Nissiros im Januar an Bord.

Marcel, 08. 01. 2010

Die letzten Seemeilen liegen vor uns. Für die nächsten Tage sind Stürme mit 8 bis 9 bf aus Nord vorhergesagt. So sind wir froh, dass trotz der ungeplanten Verzögerungen während der Reise unser Ziel, die Kos Island Marina, zum greifen nahe rückt. Wir erreichen das Ostkap von Kos zum Einbruch der Dämmerung. Gewitterwolken ziehen auf, die den Sturm der nächsten Tage ankündigen. Wir melden uns über Funk bei der Marina an, und werden schon an der Einfahrt in den Hafen von einem Dingi in Empfang genommen. Wieder die Sache mit dem rückwärts einparken… Das will noch geübt werden. Der lange Kiel erfordert Übung bei Manövern im Hafen, vor allem Rückwärts unter Motor zieht das Heck in ungewollte Richtungen aus dem gewünschten Kurs. Korrektur kaum möglich. Es bleibt nur ein erneuter Versuch. Die Mitarbeiter der Marina bugsieren uns mit dem Dingi an den Steg. Dort stehen bereits Nachbarn und Leute der Marina und nehmen die Leinen in Empfang. Wir haben es geschafft!

Wir lernen Giacomo kennen, einen Venezianer, der in einer 13m langen Holzketch im Mittelmeer unterwegs ist. Er half uns bereits beim Anlegen. Am letzten Abend verbrachten wir einige Stunden bei Wein uns Whisky unter Deck. Er schickte uns das Foto, welches er ein paar Tage nach unserer Abreise aus seinem Salon aufgenommen hat.

320sm in 8 Tagen – inklusive einem Hafentag – liegen hinter uns; eine Platzwunde am Auge, ein gequetschter Finger (Vorsicht beim Zusammenklappen des Cockpittisches); Flaute und Sturm – eine in zwei Teile gerissene Fock, zwei schöne Wanderungen… wir freuen uns auf die nächsten Törns.

Marcel, 08. 01. 2010

Wir sind um 8:00 aufgestanden und haben einen kleinen Rucksack für unsere Wanderung zu der CALDERA geschnürt – dem Rand des Vulkankraters, denn die Insel ist ein inaktiver Vulkan, der allerdings nicht ex- sondern implodierte, so daß es in der Mitte der Insel ein riesiger Krater entstanden ist. Unsere Wanderung, die uns ein sehr schönes Wanderbuch der gr. Inseln vorgibt, beginnt wie immer damit, den richtigen ‚Eingang‘ zu finden. Bei diesem Herumirren in der Landschaft beobachtet uns ein Bauer, der freundlich sich danach erkundigt, ob er uns helfen könne. Obwohl ich natürlich kaum daran glaube (kaum jemand kennt sich mit der eigenen Gegend so schlecht aus wie die Einheimischen) und des Griechischen nicht mächtig bin, antworten wir höflich auf Englisch, daß wir den Fußpfad (=Monopadí, was für ein schöner Begriff!) zu dem Ort EMBORIO suchen (der Name ist mir da nicht eingefallen). Und der Bauer weiß nicht nur Bescheid, beschreibt uns den Pfad, und setzt uns auch auseinander, warum er so schwer zu finden ist (weil die Touris lieber sich ein Moped oder ein Auto mieten als zu Fuß zu gehen und so werden die alten Wege nicht gepflegt und verschwinden langsam), sondern sagt das auch noch in einem guten Englisch!!! Unglaublich – da ist es das Wenigste, das man in Ermangelung der Sprachkenntnisse sagen muß: „efcharistó!“, „danke!“ Zu unserer Tour zu dem verlassenen Bergdorf mit dem unglaublichen Ausblick Richtung Krater klicke auf das Bild. (Nicht zu vergessen die Natursauna, die von den heißen Dämpfen des Vulkans gespeist wird!). Leider mußten wir PALOI auch schon um 14:00 verlassen, um einigermaßen zeitig in KOS einzulaufen.