Marcel, 26. 02. 2010

Freitreppen verbinden die Ebenen der Kultstätte. Asklepios, der griechische Gott der Heilkunde, wurde hier verehrt. Die Römer fügten der Anlage später eine Therme hinzu. Das Asklepieiron wurde zu einem Kurort. Von den oberen Ebenen hat man einen freien Blick auf die Nachbarinseln und die Küste Kleinasiens.

Marcel, 08. 01. 2010

Die letzten Seemeilen liegen vor uns. Für die nächsten Tage sind Stürme mit 8 bis 9 bf aus Nord vorhergesagt. So sind wir froh, dass trotz der ungeplanten Verzögerungen während der Reise unser Ziel, die Kos Island Marina, zum greifen nahe rückt. Wir erreichen das Ostkap von Kos zum Einbruch der Dämmerung. Gewitterwolken ziehen auf, die den Sturm der nächsten Tage ankündigen. Wir melden uns über Funk bei der Marina an, und werden schon an der Einfahrt in den Hafen von einem Dingi in Empfang genommen. Wieder die Sache mit dem rückwärts einparken… Das will noch geübt werden. Der lange Kiel erfordert Übung bei Manövern im Hafen, vor allem Rückwärts unter Motor zieht das Heck in ungewollte Richtungen aus dem gewünschten Kurs. Korrektur kaum möglich. Es bleibt nur ein erneuter Versuch. Die Mitarbeiter der Marina bugsieren uns mit dem Dingi an den Steg. Dort stehen bereits Nachbarn und Leute der Marina und nehmen die Leinen in Empfang. Wir haben es geschafft!

Wir lernen Giacomo kennen, einen Venezianer, der in einer 13m langen Holzketch im Mittelmeer unterwegs ist. Er half uns bereits beim Anlegen. Am letzten Abend verbrachten wir einige Stunden bei Wein uns Whisky unter Deck. Er schickte uns das Foto, welches er ein paar Tage nach unserer Abreise aus seinem Salon aufgenommen hat.

320sm in 8 Tagen – inklusive einem Hafentag – liegen hinter uns; eine Platzwunde am Auge, ein gequetschter Finger (Vorsicht beim Zusammenklappen des Cockpittisches); Flaute und Sturm – eine in zwei Teile gerissene Fock, zwei schöne Wanderungen… wir freuen uns auf die nächsten Törns.

Marcel, 06. 01. 2010

Nach stürmischer Fahrt bei 7bf von achtern erreichen wir am Dreikönigstag Rhodos. Der erste Anlegeversuch rückwärts gegen die 7bf an den Steg zu kommen waren erfolglos. Der Umgang mit dem langen Kiel erfordert noch etwas Übung. Wir finden aber einen freien Platz, an dem wir längsseits gehen können.

Am Dreikönigstag wirkt die Stadt wie ausgestorben. Lediglich einzelne Läden in der ansonsten verwaisten Altstadt haben geöffnet, in denen einsame alte Leute vergeblich auf Kundschaft warten. Wir streifen durch die Gassen auf der Suche nach einem geöffneten Restaurant und finden lediglich am Hafen einen schwimmenden Glaskasten, in dem hippe Griechen Cocktails schlürfen. Laurence Durrell schreibt im Herbst 1945 in einem Brief an Henry Miller: „Die winzige Insel besteht aus einer Masse kleiner Winkel, die mit Mauern und Gärten kunstvoll eingefriedet sind und mit purpurner Bouganvillea wild überwuchert sind – ein bisschen zu absichtlich so zurechtgemacht. An der Hafenfront gibt es jedoch nicht eine einzige Taverne oder einen Obststand. Langweilige Fassaden öffentlicher Bauten, alle in riesenhaftem Maßstab, imitiertes Mittelalter, erheben sich in den Himmel.“

Am nächsten Morgen mache ich noch ein paar Fotos des Großmeisterpalastes. Eigentlich war ich auf dem Weg zum Tax-Office um die für Griechenland nötigen Formalitäten zu erledigen. Dieses hat aber eher willkürlich ausgelegte Öffnungszeiten, so dass uns die Hafenpolizei auch ohne Stempel weiterfahren lässt.

Marcel, 06. 01. 2010

Um 01:30h am Morgen werden die Leinen los gemacht. Wir haben ca. 70sm auf dem Weg nach Rhodos vor uns.