Fertilia
Marcel, 28. 09. 2012

Wir ankern gegenüber von Alghero in einer hübschen, kleinen Bucht, die von seichten Hügeln umgeben ist. Die Landschaft erinnert stark an die spanische Mittelmeerküste, vor allem an die, der Balearen, die knapp 200 Seemeilen im Westen liegen. Macchiabedeckte Hügel, die plötzlich schroff in die Buchten abfallen. Dazwischen winzige Sandstrände, die von Pinienwäldern eingeschlossen sind. Und tatsächlich, über den Dächern von Alghero weht die rot gelb gestreifte katalanische Flagge neben der Sardischen und Italienischen! Über viele Jahrhunderte gehörte Alghero, Katalanisch L’Alguer, zum Hause Aragon. In vielen Dingen lebt die katalanische Geschichte weiter: es gibt eine lokale Variation der Paella und viele Familien sprechen noch immer einen katalanischen Dialekt. Wir werden die Stadt in den nächsten Tagen noch erkunden.
Hinter der nächsten Landzunge wartet die Marina von Fertilia, die nach knapp 700 Seemeilen für ein paar Wochen unser Stützpunkt wird. Fertilia wurde in den 30er Jahren von den Faschisten angelegt, nachdem die umliegenden Sümpfe (Fertilia bedeutet Fruchtbarkeit) trockengelegt wurden. Eine Stadt auf dem Reißbrett angelegt. Eine „Prachtstraße“ als zentrale Ache führt vom Meer, von der Marina, gesäumt von Arkaden auf die Kirche zu. Der Pastor schaut bei geöffneten Pforten über die Köpfe seiner braunen Schäfchen hinweg direkt aufs Meer und das auf der anderen Seite der Bucht gelegene Alghero!

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