An diesem Tag hatten wir Nordwind – gut zum Segeln, schlechter um in der Bucht von Mana zu ankern. Zu meinem größten Bedauern, denn auf dieser Insel wurde der Film “Raubfischer in Hellas” gedreht: Ein Drama von 1959 (nach einer Romanvorlage) um den Rivalitätskampf zweier griechischer Fischerinseln. Obwohl mit Maria Schell in der Hauptrolle und mit einer guten Romanvorlage floppte der Film. Was dauerhafter von Interesse blieb, sind die Filmkulissen auf der kroatischen Insel Mana. Vor einer unglaublichen Kulisse einer schroffen Kante der Insel baute man ein ganzes Dorf als Handlungsort des Films auf. Die Ruinen sind noch heute zahlreich, doch man berichtet, daß sie immer kleiner und ruinöser noch im Vergleich zu wenigen Jahren zuvor werden. Meine Enttäuschung war ziemlich groß, als wir dort nicht anlegen konnten… Heutzutage werden (wahrscheinlich bei ruhigerem Wetter) dort Touristen hingekarrt, die ein paar Stunden am Strand verbringen, sich langweilen und wahrscheinlich ungehemmt die Ruinenstadt ‘auseinandernehmen’.
Wir sind in die Bucht eingelaufen und konnten einen touristisch ausgebauten Strand mit einer temporären Bar und Strandliegenvermietung ausmachen. Es verwundert dann auch nicht, daß die Filmkulissen immer mehr verschwinden.
Unserer nächster Zwischenstopp war der größte erhaltene porat der gesamten Kornati-Inselwelt: der Ort Vrulje. Als Ort an sich macht er nicht viel her, aber wenn man um seine Seltenheit und Besonderheit innerhalb der Kornati weiß, ändert das den Blick darauf entscheidend.
Bereits in der Einfahrt zur Bucht aber tatsächlich ein Highlight, nämlich ein mustergültig erbaute Nutzfläche auf einer ansonsten kargen Hügelflanke! Nur eine einzige Jacht lag vor Boje. Der Ort wirkte fast verwaist. Obwohl man es anhand der Fotos nicht wirklich nachvollziehen kann, so war das Wetter recht ungemütlich. Es wehte ordentlich (natürlich aus der falschen Richtung), und das kleine Boot hier im Foto mußte zwei lange Anläufe nehmen, um hinter der kleinen Mole festzumachen. Das Boot übrigens ist ein wunderbares und leider äußerst seltenes Exemplare des sogenannten Lateinersegels. Eines Schiffstyps (ehem. typisch für diese Gegend), den man an dem großen gaffelgetakelten Segel erkennen kann.
Impressionen aus dem Ort: