Kornati – Vierte Station: Bucht Lopatica auf Kornat
Joanna, 06. 09. 2011

Leider mußten wir auf unserem Weg nach Norden an einigen Inseln in den Kornati vorbeisegeln (hier hatten wir nämlich tatsächlich Segelwind!), ohne sie uns angeguckt zu haben. So war unsere nächste Station die Bucht Lopatica auf der südlichen Flanke der langen Hauptinsel Kornat.

DSC_8599DSC_8603DSC_8617DSC_8623DSC_8631 Hier laufen wir bereits die Bucht an. Die Trockensteinmauern ziehen sich, wie man an diesem Beispiel gut sehen kann, über die ganze Breite der Insel bis hin zum Wasser.

DSC_8632DSC_8633DSC_8642 Die Bucht von dem ‘Hausgipfel’ aus betrachtet. Links im Bild angeschnitten die bewirtschafteten Gebäude, wiedermal ein typisches, mittelgroßes porat, wovon heute eines eine einfache, im wörtlichen Sinne verräucherte Konoba ist.

Gipfelaussichten zu allen Himmelsrichtungen:

DSC_8655DSC_8646DSC_8683DSC_8657DSC_8658 Das Inselinnere ist eine tiefe und gemessen an der Umgebung fruchtbare Senke, die von einem Haupt-poret aus bewirtschaftet wird bzw. wurde. Hier scheint beides – Hof und Landbebauung – noch intakt zu sein. An den gegenüber liegenden Berghängen sieht man die schnurgerade verlaufenden Mäuerchen.

DSC_8663 In Sichtweite schon die andere Meerenge mit ihren Kornati-Inseln, die auf der rechten Inselseite bereits zu sehen sind. Hinter dem Hügel soll sich eine sehr urige Konoba, von einem modernen Einsiedler betrieben, befinden. Da aber das Gehen in einem solchen steinigen Gelände mehr Zeit in Anspruch nimmt als gedacht, mußte ich meinen Ausflug dann doch in der Senke schweren Herzens beenden.

DSC_8665DSC_8670 Ich war noch nie in Afrika, aber so stelle ich mir ein wenig die Savanne vor.

DSC_8668DSC_8669

DSC_8674 Wieder zurück auf der Seite unserer Bucht. Hier zwei hervorragende Beispiele für die eingefassten Nutzflächen auf den Kornati.

DSC_8687DSC_8645DSC_8690 Zu diesem Feld mit den Steinmännchen ‘wandern’ viele der ansonsten wenig beweglichen Segler hin. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht denken sie, hierbei handelt es sich um einen Friedhof (prähistorisch? oder verunglückte Segler?) oder um eine Kultstätte? Ich habe jedenfalls auch ein Steinmännchen dem Feld zugefügt – das wird bestimmt auf zig Fotos im Googlemap erscheinen.

DSC_8692

Am Ende des Tages begaben uns in diese urige Konoba direkt am Wasser (also im porat). Doch die Enttäuschung war groß: Wir bekamen keine Plätze in der ‘ersten Reihe’, heißt am Wasser, und es gab auch keinen Lamm, für den die Konoba aber bekannt ist. Wir sind dennoch geblieben und haben das beste daraus gemacht – bis eine große Gruppe an schwererziehbaren deutschen Kindern samt Betreuer neben uns Platz nahm – das war für uns das Signal, die Rechnung zu ordern.

DSC_8698DSC_8701DSC_8702DSC_8703DSC_8704 Das porat sieht fast immer noch so aus: nur der Bootssteg hat sich ordentlich gemausert und auch das grün um die Häuser ist etwas üppiger geworden, hier und da ein Vordach mehr, damit die Segler nicht in der Sonne sitzen müssen. Und wenn man genau hinguckt: kein (!) Steinmännchenfeld oberhalb des porats.

An dieser Bucht habe ich das größte Vorkommen an “Seenadeln” gesehen. Sehr schöne, amüsante Fische, die ich versucht habe, mit altem Brot zu füttern.

DSC_8634DSC_8641 Diese Art der Seenadel habe ich aber in keinem unserer Bücher gefunden!