Porto Palermo – Die Burg Ali Paschas
Marcel, 21. 08. 2010

Am Abend laufen wir in die Bucht von Porto Palermo ein. Innerhalb der Bucht steht auf einer kleinen Halbinsel in Form eines Tischtennisschlägers ein aus dem frühen 19. Jahrhundert stammendes Fort – erbaut von Ali Pascha, dem “romantisch orientalischen Ungeheuer”. Der späte Nachmittag auf See war fast windstill, doch just in dem Moment, als wir an der groben Betonmole längsseits gehen wollen, beginnen die allabendlichen Fallböen mit bis zu 6bf den Berg hinab zu wehen. Der Wind ist heiß, wie in einem Umluftherd und trägt den Duft von Gewürzen (Salbei, Thymian) den Hang hinab in die Bucht. Von der einzigen Yacht, einer weiß geleckten großen Motoryacht vom Typ “Porno- oder Drogenboot”, die außer uns am Pier liegt kommt uns sofort Hilfe entgegen. Wie wir später bei ein paar Bier und Whisky im Salon der “Pershing 45” erfahren, der montenegrinische Skipper, der für einen albanischen Bauunternehmer arbeitet. Dragan war als Seemann auf Handelsschiffen weltweit unterwegs, u.a. einige Jahre auf der Nordsee. Das Leben als Sportskipper erscheint ihm entspannter zu sein, zumal sein Boss bis vor einigen Monaten noch nie ein Schiff betreten hat, und er ihm so die eine oder andere Geschichte über die Notwendigkeiten einer Yacht auftischen kann.

Am nächsten Morgen ist es windstill und schon früh sehr heiß. Die Grillen zirpen, die Hähne krähen und auf der Mole steht um 0600 ein Einheimischer, der mit seinem Kofferradio die albanische Senderlandschaft absucht. Joanna verschwindet kurz aus der Koje, um sich mit Ohropax wieder einzurollen.

Am Vormittag besichtigen wir Ali Paschas Burg auf der kleinen Halbinsel. Der freundliche Ticketverkäufer lässt uns vier für 300 statt 400 Lek in die Burg, da wir unser Geld vergessen haben und nur noch zufällig 300 Lek in der Hosentasche finden. Das gesamte Kastell ist erstaunlich gut erhalten. Die Räume im inneren sind kühl und dunkel, nur mit einem kleinen, hohen Fenster versehen. Das Auge muss sich lange an die Dunkelheit gewöhnen. Auf Anraten des Reiseführers habe ich vorsorglich eine Taschenlampe mitgebracht.

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