Sapientza, Methoni, Pilos
Marcel, 11. 06. 2010

Um 2040 erreichen wir die kleine Insel Sapientza. Natürlich wieder mit Gegenwind. Der Anker fällt in einer Einbuchtung im NW des Inselchens. Zum Abendessen gibt´s mal nichts Mediterranes, sondern eine Koreanische Suppe mit frischem Gemüse. Gegen 2230 kommt ein Schiff auf uns zu. Ein Fischer fragt, wann wir weiter fahren und macht uns darauf aufmerksam, dass er Netze in unserer Nähe auslegen würde.

Um uns herum hört man wiederholt ein hohes Fiepsen und Zirpen. Zuletzt sind wir von Fledermäusen ausgegangen. Das Geräusch ist nur schwer zu orten und macht den Eindruck, als ob es aus dem Wasser käme. Am Himmel ist nichts zu sehen.

Anker auf um 0540. Vorbei an Methoni und Pilos. Die Venezianer, die uns in den nächsten Tagen weiter begleiten werden, bauten auf der Landzunge Methonis eine riesige Festung. Der achteckige Bourzi-Turm, aus der Ferne als Schifffahrtszeichen auszumachen, wurde um 1500 von den Türken gebaut. Die Venezianer nannten ihn Torre di Lampara, was darauf hinweist, dass er schon zu damaligen Zeiten als Leuchtfeuer fungierte. Miguel Cervantes war um 1572 in Methoni unfreiwilliger Gast, als er in der Festung einsaß. Er war hier bei einem Eroberungsversuch Methonis als einfacher Soldat von den Türken inhaftiert worden. Erst im hohen Alter schrieb er Don Quixote und ließ dort seine gesammelten Lebenserfahrungen einfließen.

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Nur wenige Meilen weiter in Richtung NW liegt Pilos in der Bucht von Navarino, die von der langgestreckten Insel Skaktiria zum offenen Meer hin geschützt ist. Am 20.10.1827 fand in der Bucht der eine der wichtigsten und entscheidendsten Schlachten gegen die Ibrahim Pascha und die Türken statt. Die Bucht ist noch heute ein riesiger Schiffsfriedhof.