Von Kissamos nach Kythira
Marcel, 05. 06. 2010

Wir starten nach einer ruhigen Nacht und gemütlichem Frühstück an Deck gegen 1100 von Kissamos. Kurz bevor wir ablegen wollen, möchte ein Beamter der Küstenwache doch noch gerne unser Pleasure Craft Document stempeln. Nach Kos ist das erst der zweite Stempel in dieser übergroßen Stempelkarte.  Über den Felsmassiven die an der Halbinsel Gramvousa steil ins Meer fallen hängen kleinere Regenwolken wie graue Watte. Nach kurzem motoren gegen einen mäßigen Wind aus N (versprochen hat man uns W bis SW) können wir am Kap Gramvousa dann auf unseren Kurs nach Kythira abfallen und setzen Groß, Fock und Klüver. Endlich pflügen wir unter voller Besegelung mit 6 bis 7 Knoten Fahrt auf Kurs 320° der Insel Kythira entgegen, wo der Sage nach die Göttin Aphrodite aus dem Meeresschaum entstiegen ist. Es tut gut, das Wummern der Maschine nicht mehr zu hören, das uns die letzten zwei Tage (und die erste Nacht) begleitet hat. Unter Deck schläft man wie in Abrahams Schoß, hört draußen das Wasser an der Bordwand gluckern. Die Bullaugen im Salon sind bei Rauschefahrt von den Wellen überspült.

P6052258P6052259P6052260

Gegen Mittag lassen wir Kythiras kleine Schwesterinsel Antikythira an Backbord liegen. Zum Mittagessen bereitet der Smutje einen griechischen Salat mit Paximadia, dem harten griechischen Zwieback und einem lokalen Weichkäse, der an den italienischen  Ricotta erinnert. Dazu ein Gläschen kretischen Weißwein. Was will man mehr? Der Wind hat auf 3bf abgenommen. Wir gleiten aber immer noch mit 5 Knoten durch die ägäische See. Keine Fischer, keine Frachter, keine anderen Segler sind zu sehen.